Buxtehuder WOCHENBLATT-Leser kommt nicht an sein Geld heran
Kein Zugriff aufs Konto: Ärger mit Wirecard Bank

Ohne EC-Karte kommt der Bankkunde nicht mehr online an sein Konto bei der Wirecard Bank heran | Foto: tk
  • Ohne EC-Karte kommt der Bankkunde nicht mehr online an sein Konto bei der Wirecard Bank heran
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tk. Buxtehude. 500 Euro sind im Vergleich zur gigantischen Summe von 1,9 Milliarden Euro ein Klacks. An die 500 Euro kommt der Buxtehuder Michael H.* als Kunde der Wirecard Bank derzeit nicht ran. Die Milliarden-Megasumme hat Wirecard, das mittlerweile insolvente börsennotierte Zahlungsunternehmen, entweder nie besessen oder das Geld ist irgendwie verschwunden. Der Fall H. zeigt: Von der Wirecard-Pleite sind nicht nur Anleger betroffen. Wer Kunde der Wirecard Bank ist, ein Tochterunternehmen der Konzernmutter Wirecard, das nicht von der Insolvenz betroffen ist, kann ebenfalls Probleme bekommen.

Als Michael H. in der Tagesschau zum ersten Mal von der Wirecard-Insolvenz gehört hatte, war er alarmiert. Früh um sieben am nächsten Tag machte er sich auf den Weg zum nächstgelegenen Geldautomaten. "Meine Karte wurde sofort eingezogen", sagt er. Über das Kundenportal seiner Bank hat er um Hilfe gebeten. "Seit dem 27. Juni habe ich nichts gehört."

H. hat inzwischen bei einer regionalen Sparkasse ein neues Konto eröffnet. "Auch die konnten bislang bei der Wirecard Bank nichts erreichen", so der WOCHENBLATT-Leser. Sein ganz spezielles Problem: An sein Onlinekonto kann er nur ran, wenn er seine EC-Karte in den sogenannten PIN-Generator steckt. "Sonst kann ich mir nur den Kontostand ansehen", sagt H. Sein Guthaben vom alten auf das neue Konto zu überweisen, funktioniere daher nicht. Die Umstellung auf ein anderes Online-Banking-Verfahren habe die Bank für September angekündigt, so H.

Konto dicht, Gebühren
aber eingezogen

Aufs neue Konto zu überweisen, ist auch der Tipp, den Dominika Kula, Sprecherin der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) gibt. Es wundere sie, dass es bei der Wirecard Bank diese Probleme gebe. Als der Mutterkonzern in die Insolvenz gegangen sei, habe die BaFin einen Sonderprüfer in das Geldinstitut geschickt. Es habe am Anfang Probleme gegeben, doch die seien behoben. "Eigentlich sollte alles funktionieren", sagt die Sprecherin. Das deckt sich mit den Aussagen der Onlinebank auf ihrer Homepage: "Angesichts der aktuellen Ereignisse möchten wir darauf hinweisen, dass die Wirecard Bank AG nicht Teil des Insolvenzverfahrens der Wirecard AG ist." Die Einlagen der Kunden seien gesichert und die Bank erwarte keinen Ausfall bei den operativen Prozessen der Zahlungsabwicklung. Mehrere deutsche Wirtschaftszeitungen berichten zudem übereinstimmend, dass die Deutsche Bank über eine Finanzspritze für die Wirecard Bank nachdenke und eine spätere Übernahme prüfe.

Um eine Stellungnahme des Geldinstituts zu dem konkreten Fall hat das WOCHENBLATT per Mail am Dienstagmorgen über das Kontaktformular gebeten. Eine Antwort lag bis Redaktionsschluss am Donnerstagabend nicht vor. Das Freizeichen der zentralen Rufnummer geht beim Versuch der telefonischen Nachfrage nach kurzer Zeit ins Besetzt-Piepen über.

Die Aussage auf der Wirecard-Homepage, dass die operativen Prozesse funktionieren, stimmt zumindest teilweise. Obwohl Michael H. derzeit nicht an sein Guthaben herankommt, schafft es die Bank, seine Kontoführungsgebühren in Höhe von 10,04 Euro einzuziehen.

* Name der Redaktion bekannt

(tk). Wenn der Fall von Michael H. kein Ausreißer ist, wäre das Gebaren der Wirecard Bank ein Fall für die BaFin. Sprecherin Dominika Kula rät daher allen Kunden der Onlinebank, die Probleme mit dem Geldinstitut haben, den Fall kurz und kompakt über das Kontaktformular der BaFin (www.bafin.de) zu schildern. Wichtig sei neben einem Abriss der Geschehnisse auch die Angabe der IBAN. "Wenn sich die Fälle häufen, ist das für uns ein aufsichtsrechtliches Thema", so Kula.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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