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Ein Post-Zusteller packt aus: "Dann such dir einen anderen Job"

"Ausdünnen" nennt die Post nach Aussagen eines Zustellers die Praxis, Sendungen verspätet auszuliefern | Foto: as
  • "Ausdünnen" nennt die Post nach Aussagen eines Zustellers die Praxis, Sendungen verspätet auszuliefern
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JOBS und KARRIERE

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tk. Landkreis. Diese WOCHENBLATT-Geschichte schlug wie eine Bombe ein: die Schneckenpost in den Landkreisen Harburg und Stade. Noch immer bekommt die Redaktion Mails, in denen Leser darüber klagen, dass sie tagelang keine Post bekommen. Unter den Zuschriften war jetzt ein Brief von einem Zusteller, der auspackt, wie es zu den Problemen kommt und der ganz klar sagt: Es gebe "von oben" die Ansage, Briefe nicht zuzustellen, wenn die Zeit nicht reiche.

Das WOCHENBLATT kann diese Aussagen nicht überprüfen, denn das Schreiben des Zustellers war anonym. Aber: Seine Aussagen decken sich mit denen anderer Zusteller im Gespräch mit Bürgern.

Das sagt der Zusteller: Es stimme, dass tagelang keine Post zugestellt werde. Intern werde das "ausdünnen" genannt. Der Zusteller solle entscheiden, wen er bediene und wen nicht. "Nur so kann er die Tour überhaupt schaffen", heißt es in dem Schreiben. Die Zusteller würden sogar von Vorgesetzten dazu gedrängt, "auszudünnen".

Das betrifft vor allem die Briefe. Pakete hätten laut des Zustellers eindeutig Vorrang. Denn auf diesem Gebiet hat die Post Konkurrenz.

In der Vorweihnachtszeit mit sehr viel mehr Sendungen werde das Problem noch schlimmer. Der Zusteller erklärt, dass es jedes Jahr um diese Zeit zu den Problemen komme, weil "inkompetente Personalentscheidungen getroffen werden".
Eine der Folgen; Überlastung der Zusteller. Es komme zu mehr Unfällen und der Krankenstand steige. Wenn sich Zusteller über die auch für sie unhaltbare Situation beschweren, würden häufiger von Vorgesetzten Sätze fallen wie "kannst dir ja einen anderen Job suchen" oder "für Weicheier ist hier kein Platz". Der Zusteller endet mit den Worten "Ich kann verstehen, wenn keiner bei der Post alt werden will".

Das WOCHENBLATT hat Post-Sprecherin Maike Wintjen mit den anonymen Vorwürfen konfrontiert. Sie weist die Aussagen zurück. "Jeder Zusteller stellt alle Brief- und Paketsendungen zu, so bald sie in seinem Bereich eingetroffen sind." Ein Zurückstellen von Sendungen gebe es nicht. Nur bestimmte Werbesendungen mit einem Zustellzeitraum würden dabei eine Ausnahme bilden.

Wenn es zu Verspätungen komme, dann ausschließlich dadurch, dass durch einen unerwartet hohen Krankenstand Zusteller andere Bezirke zusätzlich übernehmen müssten. Eine Zunahme von Unfällen, wie es der Informant schreibt, gebe es nicht.
Im Landkreis Stade und Harburg arbeiten nach Angaben der Postsprecherin derzeit rund 450 Zusteller. In der Vorweihnachtszeit seien das 40 Kräfte zusätzlich.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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