Elbe Kliniken setzen beim Sponsoring durch Pharmafirmen auf Transparenz

Die Elbe Kliniken veröffentlichen die Zahlungen der Pharmaindustrie. "Für uns ist das eine Selbstverständlichkeit", sagt die Geschäftsführung | Foto: archiv
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tk. Stade/Buxtehude. "Transparenz ist auf diesem Gebiet für uns sehr wichtig", sagt Siegfried Ristau, Geschäftsführer der Elbe Kliniken. Es geht um Zahlungen der Pharmaindustrie an Ärzte und Kliniken in Deutschland. "Spiegel Online" und "Correktiv" haben diese Summen, die Mediziner freiwillig offenlegen können, veröffentlicht. Die Elbe Kliniken mit ihren Standorten Stade und Buxtehude haben im vergangenen Jahr 32.400 Euro von Pharmaunternehmen bekommen. Dass die Summe veröffentlicht wird, ist für Ristau "selbstverständlich". Denn zu oft haben solche Zahlungen "einen Beigeschmack", wie es der Geschäftsführer nennt. Zu verbergen habe das Elbe Klinikum aber nichts.

Arturo Junge, Betriebsleiter in Buxtehude, erklärt dem WOCHENBLATT die Zahlungen und ihre Verwendung. "Wir sagen öfter 'Nein' als 'Ja'", so Junge. Die Gelder der Pharmaunternehmen werden größtenteils für Fortbildungen genutzt. Davon würden sowohl Ärzte als auch das Pflegepersonal profitieren. Für jede einzelne Maßnahme gebe es einen Sponsoringvertrag. Und jeder einzelne Vertrag gehe über den Tisch der Betriebsleiter. "Wenn ein Vertrag unseren internen Regeln zur Transparenz widerspricht, sagen wir nein." So dürfe es keinen Zusammenhang zwischen Förderung und Kaufentscheidungen geben.
In der Regel sei es so, dass Ärzte eine Fortbildung planen - manchmal auch gemeinsam mit niedergelassenen Ärzten - und bei den Unternehmen anfragen. Signalisieren die Interesse, wird der Sponsoringvertrag von Junge oder seinem Stader Kollegen geprüft. "Wenn wir dabei Probleme oder Risiken sehen, machen die Fortbildung besser selbst", sagt Arturo Junge.

Eher restriktiv werde auch die Reisekostenübernahme für Ärzte durch Pharmaunternehmen geprüft. Bescheidene 356 Euro sind 2016 an die Elbe Kliniken dafür geflossen.

Junge findet es "dramatisch" dass nur 25 Prozent aller Mediziner und Kliniken in Deutschland ihre Gelder von der Pharmaindustrie freiwillig offenlegen. Er wünscht sich insgesamt mehr Transparenz auf diesem Gebiet.

Das ist der Transparenzkodex

(tk). Das Handeln von Ärzen soll ausschließlich am Wohl der Patienten ausgerichtet sein. Kritiker von Zahlungen aus der Pharmaindustrie an niedergelassene Ärzte und Kliniken befürchten daher eine indirekte Einflussnahme der Unternehmen, wenn es um das Verschreiben von Medikamenten oder Investitionen in medizinische Technik geht. Im vergangenen Jahr sind laut Auskunft von insgesamt 54 Pharmafirmen, die 75 Prozent des Marktes abdecken, rund 562 Millionen Euro an Ärzte und Kliniken geflossen. Seit 2015 soll ein Transparenzkodex in Deutschland die Befürchtungen der Kritiker zerstreuen. Die Unternehmen aus der Pharmabranche nennen Summen und Empfänger aber nur dann, wenn die Ärzte bzw. Klinien einer Offenlegung zustimmen.
In den USA wird die Zusammenarbeit von Medizinern und Pharmafirmen gesetzlich anders gehandhabt. Dort schreibt ein Gesetz zwingend vor, dass alle Zahlungen offengelegt werden müssen. In den aktuellen Zahlen für Deutschland haben nur rund 25 Prozent aller Ärzte der Veröffentlichung zugestimmt Das ist der Transparenzkodex

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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