Karin Pieper ist auf die Wohnungsbau Genossenschaft Buxtehude sauer
Keine Wohnung trotz fünf Bewerbungen / Vorstandsmitglied erklärt die Vergabepraxis
tk. Buxtehude. Karin Pieper muss ihre Wohnung in Ovelgönne verlassen. Sie hat sich bei der Buxtehuder Wohnungsbaugenossenschaft auf fünf freie Wohnungen beworben, kam aber nicht zum Zug. Obwohl sie Genossenschaftsanteile hält, in einer Genossenschaftswohnung groß wurde und ihr Vater ehrenamtliches Vorstandsmitglied war, ging sie leer aus. Karin Pieper ist daher sauer und vermutet, dass ein Streit mit der Genossenschaft ursächlich sei, der entstanden war, als sie im vergangenen Jahr das Genossenschafts-Haus ihrer verstorbenen Mutter geräumt habe.
Dass Karin Pieper "ausgebootet" wurde, stimme nicht, erklärt Genossenschafts-Vorstandsmitglied Manfred Dabelstein. Weder die Anzahl der Anteile noch eine Genossenschafts-Biographie seien ausschlaggebend, wenn es um die Vergabe freier Wohnungen gehe. "Der soziale Aspekt steht immer Mittelpunkt", betont er. Die Prüfung der Bewerbungen erfolge sorgfältig und ohne jedwede Willkür in einem Gremium, das alle Bewerbungen berät. Beispiel: Familien mit Kindern würden Vorrang vor Alleinstehenden haben.
"Den Unmut von Frau Pieper kann ich verstehen, wir würden auch viel lieber mehr Zusagen geben können", sagt Manfred Dabelstein. Das Problem: Auf eine freie Genossenschaftswohnung kommen bis zu 30 Bewerbungen. 600 Wohnungen gehören der Genossenschaft. Pro Jahr können zwischen 40 bis 50 neu vermietet werden.
Karin Pieper: "Ich habe jetzt zwei Makler eingeschaltet", sagt sie.
Wie kommt man an eine Wohnung der Genossenschaft?
Grundsätzlich kann sich jeder bewerben. Um nach einer Bewerbung und Prüfung den Zuschlag zu bekommen, müssen mindestens zwei Genossenschaftsanteile a 160 Euro erworben werden. Je nach Wohnung bzw. Haus können diese Pflichtanteile aber auch höher liegen. Die Genossenschaft entscheidet aufgrund verschiedener Faktoren, wer die Wohnung bekommt. Neben sozialen Gesichtspunkten spielen auch Dringlichkeit und Bonität eine Rolle.
Sind Genossenschaftsanteile eine Kapitalanlage? "Manche Großeltern schenken ihren Enkeln zur Geburt Anteile an der Genossenschaft", sagt Vorstandsmitglied Manfred Dabelstein. Die Anteilseigner profitieren von den Gewinnen der Buxtehuder Wohnungsbaugenossenschaft. So wird eine Dividende von drei Prozent gezahlt. Allerdings ist diese Buxtehuder Institution für institutionelle Anleger mit Anspruch auf Mitspracherechte nach Anteilen uninteressant. Manfred Dabelstein: "Jedes Mitglied wird bei uns gleich behandelt." Der Weg zur Wohnung
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.