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Von Asylbewerbern bis zum Feuerwehrgerätehaus: WOCHENBLATT-Interview mit dem Apenser Samtgemeindebürgermeister Peter Sommer

Samtgemeindebürgermeister Peter Sommer
  • Samtgemeindebürgermeister Peter Sommer
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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Der Streit um den Bau der Feuerwehrgerätehäuser in der Samtgemeinde Apensen, ein Eintrag der Samtgemeinde in das Schwarzbuch des Bundes deutscher Steuerzahler, die drohende Unterbringung von Asylbewerbern in der Beckdorfer Sporthalle - in der Samtgemeinde Apensen kochte in 2014 die Stimmung mehrfach hoch. Wie beurteilt Samtgemeindebürgermeister Peter Sommer die Ereignisse? Was würde er rückblickend anders machen? Das wollte WOCHENBLATT-Redakteurin Nicola Dultz-Klüver wissen.
WOCHENBLATT: Mit dem Streit um den Bau der Feuerwehrgerätehäuser war die Samtgemeinde Apensen lange Zeit negativ in den Schlagzeilen. Dass sich die Politik endlich auf einen Architekten geeinigt hat, gehört sicherlich zu den Erfolgen im Jahr 2014?
Peter Sommer: Natürlich - die Feuerwehr war ein großes Thema. In 2009 und 2013 waren wir schon mal genauso weit wie heute, aber ich bin zuversichtlich, dass wir die Neubauten jetzt endlich fertig stellen können.
WOCHENBLATT: Hätten Sie als Samtgemeindebürgermeister für einen schnelleren Ablauf sorgen können?
Sommer: Nein, das waren rein politische Entscheidungen, viele davon gegen mein Votum. Aber rückblickend muss ich sagen, dass es die schnellste und günstigste Lösung gewesen wäre, mit dem ersten Architekten zu Ende zu bauen.
WOCHENBLATT: Die Samtgemeinde hat wegen der Gerätehausplanung einen Eintrag ins Schwarzbuch vom Bund der Steuerzahler bekommen.
Sommer: Das war die logische Konsequenz der politischen Querelen - glücklich macht mich das nicht.
WOCHENBLATT: Sie wurden dieses Jahr als Samtgemeindebürgermeister im Amt bestätigt. Das Ergebnis war jedoch knapp. Woran lag es?
Sommer: Ich hatte zu wenig Zeit für den Wahlkampf. Vielen Bürger ist das Konstrukt Samtgemeinde unbekannt. Sie verstehen z.B. nicht, warum Apensen zwei Bürgermeister hat. Mein Gegenkandidat hatte deutlich mehr Zeit, von Tür zu Tür zu gehen und sich vorzustellen.
WOCHENBLATT: Sie haben auch Kritiker: Die Elterninitiative in Apensen, die sich für einen Hort an der Schulstraße statt an der Waldorfschule stark macht, wirft Ihnen unzureichende Planung und mangelnde Informationspolitik vor.
Sommer: Auch das ist ein Problem, das aus dem Samtgemeinde-Konstrukt resultiert. Die Initiative kritisiert u.a., dass es keine Architekten-Ausschreibung gibt. Dafür ist der Bauherr zuständig, der aber noch gar nicht fest stand: Zunächst musste geklärt werden, ob die Gemeinde oder die Samtgemeinde Bauherr ist. Jetzt steht fest: Die Samtgemeinde ist dann Bauherr, wenn der Hort auf dem Gelände an der Schulstraße gebaut wird. Anderenfalls ist die Waldorfschule Bauherr.
WOCHENBLATT: Die Initiative bemängelt auch, dass Sie Infos über die Baukosten nicht zur Samtgemeindesitzung vorbereitet hatten.
Sommer: Dazu fehlte mir die Zeit. Wir mussten zeitgleich das Problem klären, ob Asylbewerber in der Beckdorfer Sporthalle untergebracht werden.
WOCHENBLATT: Auch bei diesem Thema warfen Ihnen viele Beckdorfer mangelnde Öffentlichkeitsarbeit vor. Sie wollten zunächst ohne Wissen der Bürger Container neben der Kinderkrippe aufstellen.
Sommer: Es ist normal, Themen erst mit der Politik zu besprechen. Aber rückblickend hätte ich schneller eine öffentliche Sitzung einberufen sollen.
WOCHENBLATT: Der Protest in Beckdorf zeigt, dass die Bürger nicht viel Vertrauen in Politik und Verwaltung haben.
Sommer: Es wäre leichter, wenn die Bürger mehr Vertrauen zu ihren gewählten Vertretern hätten, die sich die jeweiligen Sachkenntnisse aneignen.
WOCHENBLATT: Zum Beispiel für die Entscheidung, ob ein gebührenpflichtiger Winterdienst in der Samtgemeinde eingeführt werden soll? Die Bürger wurden befragt und stimmten dagegen.
Sommer: Ich bin mir nicht sicher, ob die Bürger wirklich wissen, dass sie jetzt die Straßen von Eis und Schnee befreien müssen. Und auch dafür haften, wenn etwas passiert.

Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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