Gefälschtes Foto auf Stader AfD-Seite / Kreisverband betont: "Nur geteilt, nicht erstellt"

Das Foto rechts von der Schülerdemo in Potsdam wurde dreist mit anderen Parolen - und bewussten Fehlern - gefälscht und unter anderem auf der Facebook-Seite des Stader AfD-Kreisverbands
 veröffentlicht Foto: MAZ/Jan Russezki | Foto: Foto: MAZ/Jan Russezki
  • Das Foto rechts von der Schülerdemo in Potsdam wurde dreist mit anderen Parolen - und bewussten Fehlern - gefälscht und unter anderem auf der Facebook-Seite des Stader AfD-Kreisverbands
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Manipuliertes Bild von Schülerdemo auf Stader Facebook-Seite verbreitet

tk. Stade. Auf der Facebook Seite des Stader AfD-Kreisverbands ist ein - mittlerweile gelöschtes - gefälschtes Foto veröffentlicht worden. Das hat die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) öffentlich gemacht. Grund: Es war ein MAZ-Foto von einer "Fridays for Future" Demonstration in Potsdam, das vom Stader AfD-Kreisverband weiterverbreitet wurde.

Das ist bislang bekannt: Auf dem MAZ-Bild halten drei Jugendliche Protestplakate hoch, wie sie bei den Schüler-Demonstrationen auch in Buxtehude, Stade und Jork am vergangenen Freitag zu sehen waren. "Schulstreik für das Klima" und "It's our Future" stand auf den Originalplakaten. Der Text wurde auf dem Fake-Foto verändert: "Strom und Benzin sind nicht teuer genug Rettet die Eisbeeren" und "Schafft die Autos ab, geht doch zu Fuss".  Mit den Rechtschreibfehlern sollten die Schülerinnen und Schüler offenbar als dumm hingestellt werden.

Nach Recherchen der Märkischen Allgemeinen ist das Fake-Foto von einem Facebook-User weiterverbreitet worden. Wer genau der Urheber der Fälschung ist, steht dagegen noch nicht hundertprozentig fest. Vermutlich handelt es sich um einen wegen Fälschung und Volksverhetzung bereits zu einer Gefängnisstrafe verurteilten rechten Aktivisten. Die MAZ behält sich laut ihres eigenen Artikels vor, sowohl gegen den Fälscher als auch gegen die, die das Fake-Foto verbreitet haben, juristisch vorzugehen.

Helmut Wiegers, Sprecher des Stader AfD-Kreisverbands, betont, dass nicht die AfD das Bild manipuliert habe. "Das kommt nicht von uns", sagt er dem WOCHENBLATT. Wer den Beitrag auf die Facebook-Seite gestellt habe, stehe noch nicht fest. Das soll in den kommenden Tagen aufgeklärt werden.

Der AfD-Kreisverband war bereits 2016 im Vorfeld der Kommunalwahl mit einem gefälschten Foto in einem Flyer zum Thema "Innere Sicherheit im Kreis Stade" aufgefallen. Darauf war ein schwarz gekleideter Demonstrant zu sehen, der einen Polizisten niederschlägt. Auf dem Rücken des Gewalttäters prangte ein Antifa-Logo. Das Bild stammte im Original aus Athen, das Logo war hineingebaut worden und der Fotograf wusste nichts von der Verwendung, geschweige denn Manipulation. Dafür wurde der Urheber der Fälschung, das ehemalige AfD-Vorstandsmitglied Lars Seemann, vom Amtsgericht Stade zu einer Geldstrafe von 1.000 Euro verurteilt.

Dieser zurückliegende Fall, der strafrechtliche Konsequenzen gehabt habe, habe aber eine ganz andere Dimension und Qualität, meint Helmut Wiegers. 
• Der Artikel in der MAZ ist unter http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/AfD-verbreitet-manipuliertes-MAZ-Foto-von-Fridays-for-Future-Demo-in-Potsdam im Netz zu lesen.

Der AfD-Kreisverband hat am Donnerstagabend den Facebook-Post mit dem gefälschten Foto diskutiert. Vorstandssprecher Helmut Wiegers hat dazu folgende Erklärung an die Redaktion gemailt:

"Richtigstellung zu Berichten in verschiedenen Medien über ein Satire-Foto auf der Facebook-Seite des AfD-Kreisverbandes Stade zum Thema “Fridays for future”.

Das Bild war als Satire gekennzeichnet und wurde auf der Facebook-Seite des Kreisverbandes lediglich geteilt. Wir haben es weder erstellt noch bearbeitet. Durch eine persönliche Nachricht eines Lesers über Facebook wurden wir informiert, dass es sich bei demBild um eine bearbeitete Version eines Originalfotos handeln könnte. Daraufhin wurde der
Beitrag unverzüglich gelöscht.
Sollten mit dem vom AfD-Kreisverband geteilten Bild persönliche Gefühle verletzt worden sein, bedauern wir das sehr."

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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