Helmut Dammann-Tamke: "Niedersachsen wird das Agrarland Nummer eins"
tk. Landkreis. Helmut Dammann-Tamke ist während einer CDU-Fraktionssitzung in Hannover am Dienstag zum stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden und zum Sprecher für Landwirtschaft gewählt werden. Zentrales politisches Ziel der rot-schwarzen Landesregierung auf dem Agrarsektor: "Wir müssen Vertrauen zurückgewinnen," so Dammann-Tamke. Verbraucher müssten den Landwirten und der Politik und Landwirte den Politikern vertrauen können. Er ist sicher, dass es auf diesem Gebiet in den kommenden vier Jahre Erfolge geben werde. Als "ehrgeizige Aufgabe" bezeichnet er das Ziel, Niedersachsen zum Agrarland Nummer eins in Deutschland zu machen.
Der Landwirt aus Ohrensen nennt weitere Aufgaben in der Agrarpolitik für diese Legislaturperiode: Die Landesregierung werde sich stärker für das Tierwohl einsetzen. Die freiwillige Initiative "Tierwohl" zeige, "die Landwirte sind motiviert, dabei mitzumachen". Niemand dürfe aber erwarten, dass es innerhalb von zwei bis drei Jahren zum massenhaften Neubau von Ställen kommt. "Es geht darum, dass die Politik bei Neu- oder Umbauten finanzielle Anreize schafft, so zu bauen, dass es dem Tierwohl entgegenkommt."
Eine weitere wichtige Aufgabe für die kommenden vier Jahre sei der Gewässerschutz. Der Schutz von Oberflächengewässern könne durch freiwillige Kooperationen, etwa Blühstreifen, verbessert werden. Dammann-Tamke geht auch dabei von einer hohen Motivation der Landwirte aus. Kooperation sei immer besser als starre Regelungen, fügt er hinzu.
Beim Schutz des Grundwasser vor einer zu starken Nitratbelastung sei durch neue Gesetze und Verordnungen auf Bundesebene ohnehin eine Verbesserung in Sicht. Künftig werden nämlich auch die Gärsubstrate aus den Biogasanlagen einbezogen. "Die Nitratbelastung hat an manchen Orten wegen der Biogasanlagen zugenommen."
Als Agrarland Nummer eins in Deutschland soll Niedersachsen nach dem Willen der neuen Landesregierung stärker auf Regionalität und den Ausbau der Wertschöpfungskette setzen. Der Verbraucher solle bewusst den Spargel, die Kartoffel und das Schnitzel, das in seiner Region produziert wurde, kaufen. "Das werden wir über Marketingkampagnen voranbringen", sagt Helmut Dammann-Tamke.
Angesichts des harten Schlagabtausches zwischen der CDU und dem ehemals grün geführten Landwirtschaftsministerium in der vergangenen Legislaturperiode sind manche Positionen überraschend. Für Dammann-Tamke jedoch nicht. "Wir drehen die Uhr nicht zurück." In der Agrarpolitik seien alle Beschlüsse der Groko-Partner während den Koalitionsverhandlungen einstimmig gefallen. Was die jetzige von der vergangenen Politik auf dem Agrarsektor unterscheidet: "Wir machen das ohne ideologisch erhobenen Zeigefinger."
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