Borsteler Binnenelbe: Irritation wegen möglicher Öffnung

Kreistagsmitglied Gerd Lefers: "Es wurde eine neue Gesprächsebene geschaffen, die es in der Form nicht geben darf"
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bc. Jork. Die Menschen im Alten Land spitzen derzeit die Ohren, wenn sie von den Plänen des im Dezember 2016 gegründeten „Forums Tideelbe“ hören, die Borsteler Binnenelbe nach gut 50 Jahren wieder zu öffnen. So mancher an der Niederelbe fühlt sich überrumpelt. Gerd Lefers, Kreistagsmitglied für die Freie Wählergemeinschaft (FWG), hat für Montag, 30. Januar, einen Bericht von Kreisbaurat Hans-Hermann Bode im öffentlichen Umweltausschuss (8.30 Uhr, Kreishaus) angefordert.
Zum Hintergrund: Jedes Jahr müssen mehrere Millionen Kubikmeter Schlick aus der Elbe gebaggert werden, um den Hamburger Hafen für Schiffe zugänglich zu machen. Ziel des Forums ist es nun, die Sedimentmengen zu reduzieren, um weniger baggern zu müssen. So soll durch Strombau zusätzlicher Flutraum geschaffen werden. Eine Idee: die nach der Sturmflut 1962 abgetrennte Borsteler Binnenelbe - deren Areal seit seit mehr als 30 Jahren als Naturschutzgebiet eingestuft ist - wieder anzubinden und Flächen südlich des Flussbettes in Borstel abzutragen.
Eine Maßnahme, die nach Einschätzung von Gerd Lefers ein hohes Konfliktpotential hätte. „Das würde bedeuten, dass eine neue Deichlinie gezogen werden müsste“, so Lefers. Womöglich direkt an der Kreisstraße 39. Was wiederum hieße, dass Obstanbauflächen wegfallen würden. Lefers: „Mit dem Forum wurde eine neue Gesprächsebene eingeführt, die es in der Form gar nicht geben dürfte.“
Dass etwas an der verschlammten Binnenelbe, die durch zwei Siele mit der Elbe verbunden ist, geschehen muss, bestätigt aber auch Lefers: „Die Binnenelbe führt kaum noch Wasser.“ Obstbauern bräuchten aber das salzarme Wasser für die Frostschutzberegnung. Die Frage sei nur, wer baggert und wer bezahlt dafür.
Eine Öffnung der Binnenelbe würde aber auch Vorteile mit sich bringen. Befürworter halten sie für förderlich für den Naturschutz, da Flora und Fauna mehr Lebensräume erhalten.
Kreisbaurat Bode versteht die aktuelle Irritation nicht. Die Öffnung in Borstel sei lediglich Teil einer großen Ideensammlung, die aus einem vorgeschalteten Forum resultiere: dem 2015 abgeschlossenen „Dialogforum Tideelbe“ der Hamburger Hafenbehörde (HPA). Damals wurden mehrere mögliche Maßnahmen erarbeitet.
Das Nachfolge-Forum, das im Dezember von Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und dem Bund ins Leben gerufen wurde, soll nun die Umsetzbarkeit der Vorschläge von 2015 ausloten. Bode: „Bei der Auftaktveranstaltung wurde aber nicht über die Borsteler Binnenelbe gesprochen.“ Aus Sicht des Landkreises gebe es derzeit kein wasserwirtschaftliches Interesse, die Binnenelbe zu öffnen: „Wenn überhaupt, wären Hamburg und der Bund mögliche Träger so einer Maßnahme.“

Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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