Schreibschrift abschaffen? Nein! Sie ist gut für Hand und Hirn

Tastatur oder Handarbeit? In Finnland wird die Schreibschrift in Grundschulen abgeschafft. Ein Modell auch für Deutschland?
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(tk). Bislang galt in Sachen Bildungspolitik die Devise: Von Finnland lernen heißt, deutsche Schüler schlauer zu machen. Bei den Pisa-Tests zur Leistungsfähigkeit der Schulsysteme liegt Finnland immer weit vorne. Im hohen Norden wird jetzt eine Revolution der Grundschulbildung geplant: die Abschaffung der Schreibschrift. Geschrieben werden soll vorzugsweise auf PC-Tastatur oder Tablet. Von dieser Neuerung sind deutsche Lehrer allerdings wenig begeistert.

"Ich wüsste kein Argument, das dafür spricht", sagt etwa Ulrich Mayntz, Leiter der Grundschule in Altkloster. Seit Urzeiten werde mit der Hand geschrieben, und das sei auch gut so. "Schreibschrift ist für die Feinmotorik wichtig", sagt der Schulleiter. Und schiebt die Frage hinterher: "Sollen im Matheunterricht künftig die Zahlen ins Smartphone getippt werden?"

Das Erlernen einer Handschrift hält Kirsten Fuhrmann, Leiterin der Waldschule in Buchholz, ebenfalls für unerlässlich. "Die Gesellschaft ist noch nicht vollständig auf den PC umgestiegen", sagt sie. Ohne Handschrift können derzeit noch viele Formulare nicht ausgefüllt oder schnelle Notizen geschrieben werden.
Wichtig ist der Schulleiterin aber nicht grundsätzlich die Schreibschrift, sondern vor allem das Erlernen einer Handschrift. Das könne bei Schülern, die Probleme mit der verbundenen Schreibschrift hätten, auch die Druckschrift sein.

Einig sind sich die Schulleiter Fuhrmann und Mayntz in einer Sache: Das Schreiben mit der Hand schult gleichermaßen Hirn und Hand. Kognitive und motorische Fertigkeiten machen in Verbindung deutsche Schüler schlau.

Matthias Klein, Lehrer an der Rudolf Steiner Schule Nordheide in Kakenstorf: "Schreiben mit der Hand ist unabdingbar." Sonst bleibe das Gelernte an der Oberfläche. "Schreiben vertieft und verankert das Wissen." Ziel sei es nicht, die richtige Taste zu treffen.

Der PC hat an den Grundschulen von Kirsten Fuhrmann und Ulrich Mayntz zusätzlich einen festen Platz. "Wir arbeiten regelmäßig damit", sagt Mayntz. An der Bedeutung des Schreibens mit der Hand ändere das aber überhaupt nichts.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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