Künstlerin mit Beil und Beitel
Almut Andersson ist eine der wenigen hauptberuflichen Holzbildhauerinnen in Norddeutschland

Almut Andersson bei der Arbeit
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mi. Seevetal. „Das ist ja wunderschön! Aber davon leben können sie doch nicht oder?“ Immer wieder hat Holzbildhauerin Almut Andersson (41) diese Frage gehört. Doch, sie kann: Beitel, Schnitzmesser und manchmal auch Axt und Säge, mit diesen Werkzeugen verwandelt die Künstlerin einfaches Holz in kostbare Unikate. Almut Andersson ist eine der wenigen hauptberuflichen Holzbildhauerinnen in Norddeutschland.
Am Anfang ist ein Holzklumpen: Mit Säge, Beil und Beitel macht sich Almut Andersson ans Werk. Die Späne fliegen, mit Fingerspitzengefühl und mit Blick fürs Detail arbeitet die Künstlerin vier Beine und einen Körper aus dem Holzstück. Nach rund 14 Stunden ist die Figur einer Ziege entstanden.
Almut Andersson hat schon fast alles aus Holz gefertigt, vom filigran verzierten Revolvergriff über kunstvoll gestaltete Möbel bis hin zu meterhohen Ornamenten, für den Nachbau einer mittelalterlichen Orgel im schwedischen Göteburg.
Ihre Kunstwerke verkauft die Holzbildhauerin auf Ausstellungen und Messen. Dazu kommen Auftragsarbeiten, zum Beispiel stellt sie kunstvoll verzierte Holzscheiben für Schützenvereine in der Region her.
„Ich finde, Dinge, mit denen wir uns umgeben, sollten nicht nur funktionell, sondern auch schön sein“, so die Künstlerin. Das versucht sie auch in ihrer Arbeit einfließen zu lassen. Ihr Meisterstück, eine Bank, kunstvoll gestaltet mit den Figuren zweier Gottesanbeterinnen - eben praktisch, aber auch schön.
Für ihr Handwerk brauche sie aber mehr als Holz und Werkzeug: Kenntnisse der verschiedenen Stilepochen und sogar Anatomie erwarb sie an der Werkkunstschule in Flensburg neben dem eigentlichen Handwerk.
Eigentlich wollte sie mal Jura studieren oder Tiermedizin. „Das eine hat mir mein Vater ausgeredet, das andere war mir zu schwer“, erinnert sich die Kunsthandwerkerin. Durch Zufall entdeckte sie die Holzbildhauerei. Beim Arbeitsamt wollte man sie in eine Drechslerwerkstatt stecken - stattdessen schloss sie die Werkkunstschule ab, ging zwei Jahre auf die Walz und absolvierte dann die Meisterprüfung.
Heute lebt Almut Andersson zusammen mit ihrem Mann und zwei Kindern in ihrem Elternhaus, einem Gebäude aus der Jahrhundertwende. Dort hat sie auch ihre Werkstatt. „Ich finde, das passt gut: Altes Haus und altes Handwerk“, so die Künstlerin.
• Almut Andersson ist unter Tel. 04105 - 54691 zu erreichen.

Redakteur:

Mitja Schrader

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