Eine super Sportlerin trotz ständiger Schmerzen
Svenja Inden aus Moisburg findet ihre Lebensenergie beim Radfahren

Super sportlich und immer gut gelaunt: Svenja Inden | Foto: Svenja Inden
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An ihrer rasanten Fahrweise und ihrem einen Meter langen, hinter ihr herwehenden blonden Zopf ist die Radsportlerin Svenja Inden aus Moisburg immer leicht zu erkennen: Es gibt mit Sicherheit viele männliche Mountainbike-Fahrer in der Region, die gern mit der stets gut gelaunten Powerfrau mithalten würden. Aber kaum einer schafft das. Dass die attraktive Zahntechnikerin seit 15 Jahren unsagbare Schmerzen hat und zu 50 Prozent schwerbehindert ist, ist ihr beim besten Willen nicht anzumerken. Erst wenn sie die Beine ihrer Radhose oder auch ihr Trikot etwas hochzieht, stockt einem der Atem beim Anblick der Narben. Unter der Radsport-Bekleidung gibt es kaum ein Körperteil, das nicht operiert, mit Metallschienen oder Drähten verstärkt wurde oder an dem Hauttransplantationen durchgeführt wurden.
"Es war ein Reh, das mir im Jahr 2005 frühmorgens auf meinem Weg zur Arbeit vors Auto gelaufen ist", erzählt Svenja Inden. Mit ihrem kleinen Cabrio knallte sie in eine Baumgruppe, entwurzelte die Bäume und blieb in den Ästen hängen. "Mein Auto hing in der Luft und drohte nach hinten zu kippen, was die Rettungsaktion enorm erschwerte", erinnert sie sich. Weil sie die meiste Zeit bei Bewusstsein war, wurde erst drei Stunden später im Krankenhaus erkannt, wie schwer sie verletzt war. Unter anderem waren Füße und Beine zerquetscht sowie alle Wirbel angebrochen oder gebrochen - Svenja Inden wurde erst einmal für drei Wochen ins künstliche Koma gelegt. Danach folgten die Operationen, ein Jahr lang zum Teil in wöchentlichen Abständen. Es gelang den Ärzten, eine Amputation der Beine zu verhindern, doch sie prophezeiten ihrer Patientin eine Zukunft im Rollstuhl.
Das kam für die ehemalige Triathletin nicht in Frage: "Als mir mein Arzt sagte, dass ich nie wieder laufen können würde, habe ich entschieden: Oh doch, das werde ich", sagt Svenja Inden. Mit eiserner Disziplin, einem unglaublichen Willen und hartem Training arbeitete sie sich ganz langsam ins Leben zurück. Zunächst trainierte sie - noch in der Reha - nur ihren Oberkörper. Dann stieg sie - mit einem externen Fixateur am Fuß - auf den Heimtrainer. "Ich wollte unbedingt wenigstens wieder Fahrrad fahren", sagt sie. "Und es hat Jahre gedauert, bis ich wieder einigermaßen fit war."
Heute fährt Svenja Inden mit ihrem Rennrad problemlos 250 Kilometer am Stück. Seit sieben Jahren ist sie zudem begeisterte Mountainbikerin. Zwischen einer und fünf Stunden sitzt sie täglich auf dem Rad, bei ausgedehnten Touren auch länger. 2016 und 2017 hat sie auf Rügen als Radfahrerin in der Staffel am Ironman (1,5 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren, 20 Kilometer Laufen) teilgenommen, 2017 mit ihrem Team sogar den zweiten Platz gemacht. Die Schmerzmittel hat sie weitgehend abgesetzt, nachdem sie festgestellt hatte, dass diese für ihre schlechten Blut- und Leberwerte verantwortlich waren. "Der Sport hat mir meine Freiheit und Lebensenergie zurückgegeben. Radfahren hält mich fit und hilft mir, die Schmerzen zu ertragen", sagt Svenja Inden. "Meine Muskeln halten die kaputten Knochen und Gelenke zusammen."

Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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