Elbstrand statt Malle - Reisen trotz Corona
Touristenboom im Alten Land erwartet

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sla. Altes Land. Sommer, Sonne, Elbstrand - wird Krautsand der neue Touristen-Hotspot? Wird Bassenfleth zum Ballermann des Nordens, weil Malle & Co. in diesem Sommer als Urlaubsziel nicht angesteuert werden können? Die Sperre für Auslandsreisen in Corona-Zeiten wird der Urlaubsregion Altes Land völlig neue Besucherzahlen bescheren, vermutet Tourismusfachfrau Dr. Monika Rulle, Geschäftsführerin des Tourismusverbands Landkreis Stade. Für die Sommersaison rechnet sie mit einem Boom an Übernachtungen im Alten Land. Schon gleich nach der Lockerungsverkündung für Niedersachsen seien bei ihr sehr viele Anfragen zu Vermietungsangeboten eingegangen.

Gastgeber sind vorbereitet

Da stellt sich die Frage: Ist die Region überhaupt für einen derartigen Touristen-Ansturm gewappnet? Gibt es ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten? Die Gastgeber sind laut Rulle vorbereitet. Auf diversen Buchungsportalen finde man vielfältige Angebote zu Ferienunterkünften in der Region am Elbstrom. Alles läuft hier auf Hochbetrieb, um die nötigen Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten, versichert Rulle und ergänzt: "Urlaub im eigenen Land ist für uns eine große Chance." Viele Ausflügler freuen sich bereits über die neuen Lockerungen im Alten Land, dass Gaststätten jetzt schrittweise wieder öffnen und Elbdeiche, Parkplätze, Strandabschnitte sowie Spielplätze betreten werden dürfen.

Mit den Kindern an die frische Luft

Auf dem Parkplatz am Lühe-Anleger rollen schon wieder Campingbusse, Motorräder und Pkws ein - mit Kennzeichen aus Hamburg, Cuxhaven, Osterholz-Scharmbeck, Berlin und Dortmund. Erstmals seit dem 13. März dürfen Anton und sein Bruder Kilian wieder auf dem Spielplatz am Elbdeich herumtoben. Axel und Xenia Götzelmann aus Hamburg sind mit ihren Kindern ins Alte Land gefahren, damit die Kleinen endlich wieder an die frische Luft kommen. Das Ehepaar Rabenstein aus Worpswede ist mit Berner Sennenhündin Maja im Campingbus da - nach sieben Wochen ihr erster Ausflug. Zum Bedauern der Besucher und der Betreiber haben die acht Verkaufswagen, bei denen es sonst Fischbrötchen, Eis, Pommes und Bratwurst gibt, noch geschlossen. "Unsere Existenz ist mittlerweile bedroht", erzählt eine Betreiberin.

Gästezahlen müssen reduziert werden

Die Lockerungsregeln für Gastronomie und Tourismus bescherten der Urlaubsregion Altes Land sogleich etliche Übernachtungsanfragen und man rechnet mit einem Ansturm in den Urlaubsmonaten. In der Lüneburger Heide blickt man weniger optimistisch auf die Sommersaison. Ulrich von dem Bruch, Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH, sieht die Lockerung aus Niedersachsens Fünf-Stufen-Plan äußerst kritisch: Ab Montag, 11. Mai, dürfen Ferienwohnungen, Camping- und Wohnmobilplätze beschränkt wieder für Touristen öffnen. Von Montag, 25. Mai, an sind dann auch private Übernachtungen in Hotels und Pensionen möglich. Als Schutzmaßnahme gegen den Coronavirus soll die Gästezahl reduziert werden und es gilt eine Wiederbelegungsfrist von mindestens sieben Tagen. Bedeutet: Eine Unterkunft darf frühestens nach sieben Tagen wieder neu vergeben werden.

Insolvenz droht

"Diese Regelung schmälert die Wirtschaftlichkeit für die Vermieter auf etwa 60 Prozent. Mit jeder Woche verlieren sie Einkünfte, was in einigen Fällen unweigerlich zur Insolvenz führen wird", so von dem Bruch. "Wir schreien hier nicht laut Hurra bei dieser Regelung." 1.000 Ferienwohnungen, 400 Hotels und 100 Campingplätze zählt die Region Lüneburger Heide, die meisten Urlauber sind erfahrungsgemäß Wochenendgäste. Die Nachfrage nach Urlaub in der Lüneburger Heide werde sich erst langsam aufbauen, so von dem Bruch.

IHK Stade fordert jetzt Klärung

 „Wir begrüßen es sehr, dass die Tourismus- und Freizeitwirtschaft im Elbe-Weser-Raum wieder Stück für Stück öffnen kann", so Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin der IHK für den Elbe-Weser-Raum. Jetzt sei die Klärung vieler Details im Zusammenhang mit den niedersächsischen Vorgaben erforderlich. „Unsere Unternehmen aus Gastronomie, Hotellerie und auch Campingplatzbetreiber sind darauf angewiesen, dass sie rechtssicher agieren können", so Bielfeldt. Wünschenswert sei auch eine Koordinierung mit den Küstenländern Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, um Wettbewerbsverzerrungen in der Tourismusbranche zu vermeiden.

Redakteur:

Susanne Laudien aus Buxtehude

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