Eine sichere Urlaubsform

Ausgezeichneter Campingplatz-Betreiber Norbert Kloodt über Ranking-Erfolge und Ferien in Corona-Zeiten

ce. Drage. Die Ferienzeit ist für viele Menschen die schönste Zeit, um ihre Zelte mal anderswo aufzuschlagen. Gäste aus nicht weniger als 30 Nationen zieht es denn auch alljährlich zum Campingplatz Stover Strand International in der Elbmarsch-Gemeinde Drage (Landkreis Harburg). Bei einem ADAC-Ranking der beliebtesten Camping-Areale in Europa kam die Urlaubsstätte der Familie Kloodt unter 5.500 erfassten Plätzen gleich in drei Kategorien in die TOP 5. WOCHENBLATT-Redakteur Christoph Ehlermann nahm dies zum Anlass, um mit Norbert Kloodt (58), der das Unternehmen gemeinsam mit seiner Tochter Nora Köhnken führt, über die Auszeichnung und das Campen im Wandel der (Corona-)Zeiten zu sprechen.
WOCHENBLATT: Herr Kloodt, herzlichen Glückwunsch zum Ranking-Erfolg. In welchen Kategorien lagen Sie denn so weit vorne?
Norbert Kloodt: In der Kategorie "Urlaub zu zweit" belegen wir nach einem kroatischen Campingplatz und dem schleswig-holsteinischen Ferienpark Wulfsener Hals den dritten Platz. Den vierten Platz holten wir hinter Plätzen in Kroatien, Italien und Bayern bei "Urlaub mit Hund". Und in der Kategorie "Familienurlaub" kamen wir hinter einigen kroatischen und italienischen Plätzen auf den fünften Rang.
WOCHENBLATT: Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?
Kloodt: Wir freuen uns sehr darüber. Wir empfinden diese hervorragenden Platzierungen als Anerkennung unserer Investitionen in Service und Qualität und sind stolz darauf, dass wir mithalten können mit Campingplätzen in Italien und Kroatien. Die Auszeichnung ist zudem eine Anerkennung, dass uns die Verbindung dreier wichtiger Faktoren gelungen ist - nämlich des touristischen Angebotes unseres Fünf-Sterne-Campingplatzes, der reizvollen Natur der Elbmarsch und der optimalen Anbindung an Hamburg auch durch öffentliche Verkehrsmittel.
WOCHENBLATT: Sie betreiben den Campingplatz seit 23 Jahren, zunächst mit Ihrem Vater und seit einigen Jahren zusammen mit Ihrer Tochter. Was hat sich im Vergleich zu Ihren Anfängen verändert?
Kloodt: Die Liebe zum Camping wird heute nicht mehr nur von einer eher überschaubaren Zahl von Menschen geteilt, sondern ist mitten in der Gesellschaft angekommen. 2019 gab es in Deutschland über 35 Millionen Übernachtungen auf Campingplätzen. Allein zu uns kommen bis zu 30.000 Gäste pro Jahr.
WOCHENBLATT: Was macht den typischen Camper aus?
Kloodt: Den gibt es nicht mehr. Zu uns kommt heute eine breitgestreute Kundschaft. Da sind junge Leute auf Tour mit ihrem Bully, Gäste mit komfortablen Wohnmobilen, aber auch die Vätergruppe, die mit ihren Kindern Zelturlaub macht.
WOCHENBLATT: Sie waren sieben Jahre stellvertretender Präsident des Landesverbandes Niedersachsen des Bundesverbandes der Campingwirtschaft in Deutschland (BVCD) und sind seit drei Jahren dessen Präsident. Wie hat sich Corona bundes- und landesweit auf Ihre Branche ausgewirkt?
Kloodt: Die Campingplätze in unserem Verband sind auch dank eines ausgefeilten Hygienekonzeptes sehr sicher. Die Menschen empfinden das Campen als sichere Urlaubsform, nach der sie ein großes Bedürfnis haben. Mit Wohnmobilen oder Zelten bringen sie ihre eigene Unterkunft mit und halten auf den Stellplätzen ja auch ausreichend Abstand voneinander.
WOCHENBLATT: Nachhaltigkeit wird in diesen Zeiten großgeschrieben. Was tun Sie auf Ihrem Campingplatz dafür?
Kloodt: Wir sind beispielsweise seit 2004 Mitglied bei ECO-Camping, einer Initiative für ökologisches Campen in Europa. Elektromobilität fördern wir durch eine E-Ladesäule und ein E-Auto zum Mieten. Außerdem verwenden wir Ökogas und -strom, und in unserer Küche werden regionale Produkte verarbeitet.
WOCHENBLATT: Camping oder Hotel - wie machen Sie selbst am liebsten Urlaub?
Kloodt: Wir leihen uns oft ein Reisemobil und machen Campingurlaub, nutzen aber auch gerne den Komfort eines Hotels.
WOCHENBLATT: Herr Kloodt, vielen Dank für das Gespräch.