Nach nächtlichem Brand
"Marxen Verbindet" - Spenden über WhatsApp-Gruppe

- In der Nacht zu Dienstag brannte der Dachstuhl des Hauses in Marxen vollständig aus
- Foto: Pressestelle Freiwillige Feuerwehr Samtgemeinde Hanstedt
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lm. Marxen. Jakob Färber aus Marxen steht vor dem Nichts. Der 68-Jährige verlor in der Nacht zu Dienstag sein gesamtes Hab und Gut beim Brand des Mehrfamilienhauses in Marxen (das WOCHENBLATT berichtete). Nur T-Shirt, Schlafhose und Hausschuhe konnte der Rentner in dieser Nacht aus dem Feuer retten. Den Rest der Nacht verbrachte er in einer Notunterkunft.
Als Uwe van Uelsen von der Notsituation seines Freundes erfuhr, versuchte er sofort, ihn zu erreichen. Parallel dazu wurde über die WhatsApp-Gruppe "Marxen Verbindet" um Spenden gebeten. Was dann innerhalb weniger Stunden folgte, ist für Jakob Färber immer noch nicht ganz zu begreifen. "Die Leute kennen mich doch gar nicht persönlich", erklärt er sichtlich gerührt.
Keine 24 Stunden nach dem Brand ist er neu eingekleidet, hat alle notwendigen Hygieneartikel und sogar übergangsweise eine neue Wohnung. Alles wurde über die WhatsApp-Gruppe organisiert, zusammengetragen wurden die Spenden in der Auto-Werkstatt von Uwe van Uelsen. "Die Leute haben ihre Weihnachtseinkäufe unterbrochen und haben sich aufgemacht, alte Kleidung auszusortieren", erklärt van Uelsen. Er lobt außerdem die tolle Arbeit der Polizei und der Feuerwehr, die mehrmals vorbeikamen und Fundsachen brachten. Darunter auch das wichtige Insulin und das Gebiss von Färber.
"Es sind wirklich gute Klamotten, die hier gespendet wurden, keine Altkleider", hebt Rita van Uelsen hervor. Am Donnerstag bezog Färber die Wohnung, dabei wurde auch eine Bestandsaufnahme gemacht, mit Dingen, die noch benötigt werden. Auch die sollen dann über die Gruppe organisiert werden.
Die WhatsApp-Gruppe besteht seit Dezember 2018, feiert in diesem Monat also ihr zweijähriges Bestehen. Dafür mussten sich die Gruppenmitglieder einer Bewährungsprobe unterziehen, die sie als Dorfgemeinschaft bravourös meisterten. "Wer in Marxen in Not ist, dem wird geholfen", stellt Uwe van Uelsen fest. Färber möchte sich auf diesem Wege von Herzen bei allen bedanken, die besonders in dieser Zeit eine schnelle Versorgung mit dem Nötigsten ermöglicht haben.
Autor:Lennart Möller aus Rosengarten |