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Millionenschaden im Buchholzer Freibad

Für eine der letzten STRABS-Abrechnungen plant die Gemeinde Hanstedt Fahrbahneinengungen
Die Zwickmühle im Achterdiek

Wollen nicht als Letzte und dann auch noch für unnötige Hindernisse zahlen: Helga Hoppe (SPD, vorne, v. li.), Katharina Ortleb, Tina Heinze und Landwirt Marco Matthies im Trecker | Foto: sv
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  • Wollen nicht als Letzte und dann auch noch für unnötige Hindernisse zahlen: Helga Hoppe (SPD, vorne, v. li.), Katharina Ortleb, Tina Heinze und Landwirt Marco Matthies im Trecker
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sv. Quarrendorf. Mit dem Gülleanhänger kommt Landwirt Marco Matthies gerade noch an der ersten Fahrbahneinengung in der Straße Achterdiek in Quarrendorf vorbei. Mit dem Häckselwagen muss er auf den 3,50 Metern schon Millimeterarbeit leisten, die Erntemaschine passt gar nicht mehr durch. Als wäre das nicht genug, muss er wohl bald auch noch Slalom fahren: Die Gemeinde Hanstedt plant, im Achterdiek zwei weitere Fahrbahneinengungen zu bauen, um die 2017 sanierte Straße über die Anwohner abzurechnen.

Mit dem angehängten Güllewagen passt es noch, viel weiter am Rand kann Landwirt Matthies aber nicht fahren. Mit seinen Anhängern und Häckselwagen wird der Platz schon knapp. | Foto: sv
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In seiner letzten Sitzung hatte der Bauausschuss der Gemeinde Hanstedt die Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung (STRABS) zum 31. Dezember 2022 empfohlen (das WOCHENBLATT berichtete). Bis dahin sollen noch die verbleibenden neugebauten Straßen abgerechnet werden.
Zum Hintergrund: Im Hanstedter Hanseatenweg hatten Gegner der STRABS erfolgreich gegen die Abrechnung geklagt. Um nun im Achterdiek einer weiteren Klage zu entgehen und um der Forderung des Gerichts gerecht zu werden, mangels eines Gehwegs für Fußgänger in der schmalen Straße für eine Verkehrsberuhigung zu sorgen, plant die Gemeinde deshalb den Bau der zwei Einengungen.
Die Straße Achterdiek ist seit ihrer Sanierung allerdings eine Sackgasse, an deren Ende der Bauernhof von Marco Matthies liegt. Den Bauernhof dürfen zwar noch Paketlieferdienste und Fußgänger passieren, für den öffentlichen Verkehr ist die Durchfahrt aber gesperrt. Eine Verkehrsberuhigung ist also nach Ansicht vieler Anwohner nicht mehr notwendig.

Mit den großen landwirtschaftlichen Maschinen und Anhängern an der ersten Fahrbahneinengung vorbeizukommen, kostet Landwirt Matthies jetzt schon Zeit. Da kann er eine Slalomstrecke - gerade während der Erntezeit - nun wahrlich nicht gebrauchen. | Foto: sv
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"Die Einengung am Anfang der Straße bereitet mir schon genug Probleme", sagt Landwirt Matthies. "Gerade während der Ernte zählt die Zeit. Wenn ich am Tag fünfzigmal da durch fahre und jedes Mal deutlich länger brauche, rennt mir einfach die Zeit davon."
"Die Lkw, die unsere landwirtschaftlichen Lieferungen bringen, müssen rückwärts hier rein", fügt seine Partnerin, Tina Heinze, hinzu. "Die kommen immer erstmal zu Fuß die Straße runter und gucken sich das an. Und die sollen dann auch noch Slalom fahren?"

Wollen nicht als Letzte und dann auch noch für unnötige Hindernisse zahlen: Helga Hoppe (SPD, vorne, v. li.), Katharina Ortleb, Tina Heinze und Landwirt Marco Matthies im Trecker | Foto: sv
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70.000 Euro soll allein die Sanierung laut Kostenvoranschlag den Landwirt kosten. Seine Nachbarin Helga Hoppe (SPD) rechnet mit ca. 11.000 Euro. Auch sie ist gegen die Fahrbahneinengungen. Sie empfindet aber vor allem die Gesamtsituation als ungerecht: "Grundsätzlich bin ich gegen die Abschaffung der STRABS und ich würde für den Ausbau meiner Straße auch zahlen. Aber wenn die STRABS nun abgeschafft wird, sollen wir die letzten sein, die noch zahlen müssen?"
Dass die Anwohner sich als letzte Zahlende ungerecht behandelt fühlen, kann Gemeindedirektor Olaf Muus nachvollziehen. "Es ist aber auch die Aufgabe der Ratsmitglieder, als Teil der Gemeinde, wirtschaftlichen Schaden von der Gemeinde abzuwenden", betont Muus. "Wir stecken hier in einer Zwickmühle. Das Gericht hat uns nun einmal aufgegeben, mehr zu machen, als wir bisher gemacht haben." Und da der Bauausschuss die Abschaffung der STRABS empfohlen habe, müsse auch der Haushalt stimmen. Dafür sei die Abrechnung der verbleibenden Straßen unumgänglich. Ob es im Achterdiek eine Lösung ohne Fahrbahneinengungen gibt, möchte Muus in einer Anwohnerrunde nach der Gemeinderatssitzung im Sommer klären.

Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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