„Wir sehen uns als Teil des Dorfes“ - Freie evangelische Gemeinde Hanstedt feiert Grundsteinlegung / 1,5 Millionen Euro Baukosten

Freuen sich über die Grundsteinlegung (v. li.): Kirchenvorstand und Baukoordinator Rolf Bösehans, Pastor Bernd Meyer, Frerk Lühmann (Baufirma Cordes) und Architekt Axel Meinhard
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mum. Hanstedt. Die Erleichterung war deutlich spürbar. Am Dienstag feierte die Freie evangelische Gemeinde (FeG) Hanstedt die Grundsteinlegung ihres neuen Gotteshauses. Im Herzen Hanstedts entsteht unter anderem ein neuer Gebetsraum, der bis zu 200 Menschen Platz bietet. Bereits in zwölf Wochen soll das Richtfest stattfinden; der erste Gottesdienst könnte im März kommenden Jahres abgehalten werden.
Dem Baubeginn war eine wohl einmalige Diskussion vorausgegangen. Anfang vorigen Jahres - als die Pläne für das neue Gemeindezentrum an der Harburger Straße erstmals in den politischen Gremien diskutiert wurden - hagelte es von einzelnen Politikern massive Kritik. SPD und FDP fanden die Pläne „entsetzlich“. „Das war für uns eine schwierige Situation“, so Pastor Bernd Meyer im WOCHENBLATT-Gespräch. „Auf der einen Seite standen wir hinter dem Entwurf der Architekten. Auf der anderen Seite sehen wir uns als Teil der Gemeinde und möchten daher nichts machen, was ein Großteil der Bürger verärgert.“ Dann fasste die Kirche einen beeindruckenden Beschluss. Die Brackeler Architekten Axel Meinhard und Marcus Lechelt (Studio B2) wurden gebeten, einen neuen Entwurf zu zeichnen. Dabei wäre laut Bürgermeister Gerhard Schierhorn eine neue Planung wohl gar nicht notwendig gewesen. „Ich bin davon überzeugt, dass auch der erste Entwurf eine Mehrheit gefunden hätte.“ Doch über diese Brücke wollte die FeG nicht gehen. „Anders als in der Politik zählt bei uns in der Kirche nicht, ob ein Vorschlag die Mehrheit hat“, so Meyer. „Wir möchten möglichst alle von unseren Plänen überzeugen.“
Und das gelang mit Erfolg. Statt eines modern gestalteten Flachdachbaus entsteht in der Ortsmitte jetzt ein ökologisch wertiges Gebäude, das sich nicht allein durch die Nachhaltigkeit des Baustoffes Holz herleiten lässt. Die Energieversorgung wird durch eine Photovoltaikanlage unterstützt. Das Zen-trum wird über die großzügigen Öffnungen der Südfassade mit gleichzeitiger üppiger Überdachung als lichtdurchflutet wahrgenommen werden. „Die Idee ist immer gewesen, der Gemeinde ein Gebäude zu konzipieren, indem die Mitglieder ihren offenen christlichen Glauben leben können“, so Meinhard. „Wir haben einen massiven Baukörper aus nach Ortsgestaltungssatzung geforderten Klinker entwickelt“, so der Architekt weiter. „Wir haben Kommunikationsplätze und Aktionsorte geschaffen.“ Die Innenräume seien größtmöglich flexibel gehalten und können in Teilbereichen durch Zusammenlegung mit Nachbarräumen vergrößert oder verkleinert werden.
So besonders der Entscheidungsprozess war, so speziell ist auch die Finanzierung. Laut Pastor Meyer stemmt die Kirche mit ihren gerade einmal 90 Gemeindemitgliedern die etwa 1,5 Millionen Euro allein über Spenden ihrer Mitglieder und Freunde in Hanstedt.
• Seit den 1920er-Jahren feiert die FeG-Gemeinde in Hanstedt Gottesdienste; seit Ende der 1960er Jahre am jetzigen Standort Im Bultmoor. Dort stößt die Gemeinde räumlich an ihre Grenzen. „Im Schnitt kommen an die hundert Besucher zu den Gottesdiensten“, so Pastor Meyer. Es ist typisch für die FeG, dass es mehr Kirchenbesucher als Mitglieder gebe. Bereits 2005 hat die Gemeinde das Grundstück an der Harburger Straße erworben, um dort den Neubau zu errichten. Der Gemeinde gehört auch das benachbarte Gebäude (ehemals „Mein Cafe“). Es soll als Wohn- und Geschäftshaus erhalten bleiben.

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Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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