Harsefeld alter Aldi-Markt
Viebrock setzt beim Abriss auf Nachhaltigkeit

Dachstuhl, Latten, Verblendsteine, etc: Andreas Viebrock zählt eine lange Liste an Materialien auf, die im medizinischen Versorgungszentrum wiederverwendet werden | Foto: sv
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  • Dachstuhl, Latten, Verblendsteine, etc: Andreas Viebrock zählt eine lange Liste an Materialien auf, die im medizinischen Versorgungszentrum wiederverwendet werden
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sv. Harsefeld. Es stehen nur noch einige Außenmauern und ein kleiner Sanitärbereich mit einer gefliesten Wand. Der Rest des ehemaligen Aldi-Gebäudes wurde auf verschiedene Haufen sortiert: Hier die Dachpfannen, da die Balken, dort die Ziegel. "Weil wir so viel Baumaterial wie möglich recyceln wollen, dauert der Abriss doppelt so lange wie üblich", sagt Viebrock-Geschäftsführer Andreas Viebrock. "Es gehört noch viel Überredungskunst in der Baubranche dazu, den Abriss nicht auf die einfache Art und Weise zu machen, aber dafür sorgt der Faktor Nachhaltigkeit für ein gutes Gefühl!"

An Stelle des Aldi-Marktes sollen hier bald zwei Gebäude mit einem medizinischen Versorgungszentrum mit Fachärzten, einer Apotheke, Wohnungen und Büroflächen für Viebrock entstehen. Das erste Gebäude soll bis spätestens Juli 2023 fertig werden. Das Besondere an dem Neubau: Es werden so viele Materialien von dem abgerissenen Aldi wie möglich recycelt. "Rund 70 Prozent vom Holz können wir retten", sagt Andreas Viebrock. "Der alte Dachstuhl wird im Neubau wiederverwendet und die restlichen Holzlatten werden in Aspe entnagelt und sind dann wieder so gut wie neu."

Das Pflaster wird gereinigt, gewendet und neu verlegt, mit mehr Platz für den Regenwasserdurchlauf. Die Dachpfannen wurden gereinigt und sollen zu Splitt verarbeitet werden, der dann als feine Unterschicht unter die Sohle kommen soll. Die jetzige Sohle wird recycelt und auch der Beton wird nachhaltig produziert: "Wir kaufen den Bauern in der Region die Kartoffelsteine ab, reinigen und mahlen sie und vermischen sie dann mit Zement zu neuem Beton", sagt Viebrock. Auch für die Akustikdecke hat Viebrock ein zweites Leben gefunden: Die Evangelistenschule Johanneum in Wuppertal, die Viebrock aktuell saniert.

Zudem sollen die Aluminiumtüren und -fenster beim Hersteller eingeschmolzen und zu neuen Türen verarbeitet werden. "Wie viel davon am Ende tatsächlich recycelt werden kann, wissen wir noch nicht. Das ist Learning by Doing", sagt Andreas Viebrock. "Wir gucken bei jedem Material, was können wir recyceln oder sogar upcyceln - so lernen wir dazu."

Auch wenn der Abriss somit deutlich länger dauert, sei er keineswegs teurer: "Dadurch, dass wir das meiste Material wiederverwenden, müssen wir auch fast keine Deponiegebühren zahlen", sagt Viebrock. "Es ist traurig, wie sorglos man in der Vergangenheit doch mit Materialien umgegangen ist." Als Beispiel nennt Viebrock den Transport von Verblendsteinen: "Ein normaler Verblendstein, für den wir damals eine Deutsche Mark gezahlt haben, kostet heute immer noch rund 50 Cent das Stück, recycelt rund 90 Cent. Der Preis ist derselbe geblieben, obwohl die Steine heutzutage statt 30 Kilometer oftmals bis zu 300 Kilometer Transportweg hinter sich haben."

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Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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