Auf die harte Tour in der freien Natur
jd. Helmste. Pures "Alaska-Feeling" statt heimisches Sofa: Pfadis verbringen eine Woche im Wald. Diese Jugendlichen sind die Härtesten: Während ihre Altersgenossen die Osterferien zum Chillen nutzen und vor der Glotze oder dem PC abhängen, haben sie für eine ganze Woche dem süßen Leben daheim Lebewohl gesagt. Rund 30 Pfadfinder aus verschiedenen Gruppen in den Landkreisen Stade und Harburg campieren seit ein paar Tagen im Rüstjer Forst. Sie verzichten so ziemlich auf alle Errungenschaften, die unsere moderne Zivilisation zu bieten hat - und das ganz freiwillig: Vorkurs nennt sich dieses "Bootcamp", auf dem die Teenies alles beigebracht bekommen, was ein echter Pfadi können muss.
Schon das Zelten in der freien Natur ist kein Zuckerschlecken: Das Wetter war in den vergangenen Tagen alles andere als frühlingshaft. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt herrschte im Lager tief drinnen im Wald geradezu "Alaska-Feeling". Doch die Jugendlichen zogen ihr Programm trotz Hagel, Schnee und Regen unbeirrt durch: Sie hielten sich bei eisiger Kälte warm, indem sie immer in Bewegung blieben. Aus rohem Holz zimmerten die Pfadis Lagerbauten, knüpften Knoten und lernten, wie im großen Hordenpott auf dem offenen Feuer gekocht wird.
"Sturmerprobt" sind die jungen Pfadis jetzt auch: Orkan "Niklas" wirbelte tüchtig über ihren Lagerplatz. Doch die Zelte, deren Vorbild die robusten Kohten der finnischen Lappen sind, hielten den heftigen Böen stand. Als die umliegenden Kiefern immer heftiger im Sturm schwankten, beschlossen die Betreuer schließlich doch, das Camp zu nächtlicher Stunde zu evakuieren. "Aus Sicherheitsgründen haben wir die Teilnehmer für eine Nacht im Harsefelder Pfadiheim untergebracht", berichtet Kursleiter Ronny-Werner Grohmann aus Buchholz.
Inzwischen ist das stürmische Abenteuer überstanden: Die Jugendlichen haben wieder ihre Zelte bezogen. Das Lagerfeuer knistert und verbreitet behagliche Wärme. Auf dem Feuer brutzelt das Abendessen: leckere Forellen. Die Fische haben die Pfadis vorher selbst ausgenommen. Auch das ist eine von vielen neuen Erfahrungen, die sie in einer Woche gesammelt haben. Wenn die Kursteilnehmer nach Hause fahren, haben sie in den Ferien garantiert mehr erlebt als die meisten ihrer Klassenkameraden.
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