Belana ist am beliebtesten - Für jeden Zweck die richtige Kartoffel: Experte stellt die wichtigsten Sorten vor

Heinrich Klensang hält in seinen Händen Knollen der Sorte Zorba. Sie werden zu Pommes frites verarbeitet | Foto: jd
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(jd). "Bei einer guten Kartoffel wird das Steak zur Nebensache", lautet das Credo der Kartoffel-Bauern. Tatsächlich ist die leckere Knolle viel mehr als eine "Sättigungsbeilage". Pur kann sie der reinste Genuss sein, etwa als Pommes frites - oder als köstlicher Snack: Mit einer Chipstüte ist jeder Fernsehabend gerettet. Kartoffel ist aber nicht gleich Kartoffel: Manche Knollen wandern in den Kartoffelsalat, andere landen in der Chipstüte oder werden zu Speisestärke verarbeitet. Welche Sorte wird wofür verwendet? Kartoffel-Experte Heinrich Klensang von der Landwirtschaftskammer (LWK) weiß die Antwort.

"In den roten Frittentüten mit dem gelben M steckt meist die Sorte Zorba", berichtet Klensang: "Dank der länglichen Knollen-Form lassen sich daraus schönste Pommes schneiden." Für die Fritteuse oder den Backofen daheim kommt meist Agria in die Tüte. "Deutschlands wichtigste Pommes-Kartoffel findet sich in fast jedem Tiefkühlregal", so der Experte. Kleine und richtig runde Knollen werden von Salatherstellern bevorzugt: "Die Scheiben sollen möglichst gleichmäßig sein." Eigenschaften, die die Regina am besten erfüllt. Außerdem ist sie sehr lagerfähig: Bei drei bis vier Grad übersteht sie zehn Monate - ohne zu keimen.

Wer gerne Chips knabbert, futtert meist Verdi, Lady Claire oder Lady Rosetta. Ihre Ränder werden nicht braun, wenn sie im Fett "baden", und sie haben eine schöne gold-gelbe Farbe. Auch beim Knuspern vor dem Fernseher isst das Auge eben mit. In Form von Kroketten oder Püree kommt die Karlena auf den Teller: Die besonderes mehligkochende Sorte lässt sich gut stampfen und entsprechend weiterverarbeiten. Noch mehliger ist die wichtigste Industriekartoffel: Die Eurogrande hat einen hohen Stärkeanteil, sodass sie sich gut für die Herstellung von Soßenbindern eignet. Auch Brennereien nehmen gern die Eurogrande, um daraus Schnaps zu machen.

Otto Normalverbraucher bevorzugt hier im Norden gelbfleischige, festkochende Kartoffeln. Dabei hat jede Zeit ihre Sorte: Die gute, alte Sieglinde, die es seit 1935 gibt, ist kaum noch erhältlich - so wie die Hansa, die in den 1970er Jahren den Markt dominierte. Danach war Cilena angesagt, jetzt ist Belana die mit Abstand beliebteste Sorte bei den Verbrauchern. Bis die neuen Belanas auf den Tisch kommen, muss man sich aber noch bis Ende August gedulden.

Wer jetzt schon neue Kartoffeln aus Deutschland essen möchte, sollte im Laden nach Annabelle fragen: "Diese frühe Sorte wird derzeit geerntet", erklärt der Knollen-Experte. Noch früher gibt es hierzulande nur die Solist: Auf dem Versuchsfeld, dass die LWK in Bargstedt betreibt, wurde die Sorte Mitte April gepflanzt. Die Pflanze, die Klensang aus dem Boden reißt, hat bereits dicke Knollen gebildet. Doch die Solist ist geschmacklich nicht jedermanns Sache. Viel appetitlicher klingt da die klassische Moorkartoffel: Leyla. Das fordert doch geradezu heraus, sie als Zutat zu einem exotischen Rezept zu verwenden.

Der Exot auf Klensangs Versuchs-Acker - rund 100 Kartoffel-Sorten sind dort gepflanzt - ist die "blaue St. Galler": Die Knolle mit dem blau-violetten Fleisch wird gern verwendet, um Speisen optisch aufzupeppen. Das Besondere hat auch seinen Preis: Zwei kleine Saatkartoffeln kosten einen Euro. Auch Kartoffeln sind eben keine "Arme-Leute-Speise" mehr.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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