Das Futter wird ausreichen: Folgen der Sommerdürre im Landkreis Stade nicht so dramatisch wie anderswo

Den Kühen im Landkreis steht trotz der Einbußen bei der Grasmahd ausreichend Futter zur Verfügung  Foto: jd
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(jd). "Trockenheit macht Futter knapp", "Heu-Krise auf den Höfen", "Bauern müssen wegen Dürre notschlachten" - diese Schlagzeilen beherrschten im Extremsommer 2018 die Berichterstattung über die Landwirtschaft. Doch wie wirkten sich die Hitzegrade und der Regenmangel in der Region aus? Sind die Silageplatten auf den Höfen zwischen Oste und Este trotz des fehlenden Nachschubs gut gefüllt? Oder droht den Tieren ein "Hungerwinter", sodass den Landwirten als letzter Ausweg nur der Weg zum Schlachthof bleibt?

"Die Folgen des trockenen Sommers sind hier im Landkreis nicht so gravierend wie anderswo", sagt Klaus Meier, Leiter der Stader Außenstelle der Landwirtschaftskammer (LWK). Außerdem habe sich die Regenknappheit kreisweit unterschiedlich ausgewirkt: Auf der Stader Geest sei die Maisernte fast normal gewesen, in Kehdingen hingegen habe es Einbußen gegeben. Genau andersherum stelle sich die Situation bei der Grünland-Mahd dar, so der Agrarexperte, der vor dem Fachausschuss des Kreistages eine Einschätzung zur Situation im Kreis Stade abgab.

Die Berichte über angebliche Massenschlachtungen von Kühen bezeichnet Meier als überzogen: Die Zahl der geschlachteten Rinder habe in den Sommermonaten lediglich etwas mehr als ein Prozent über dem langjährigen Mittel gelegen.

Dennoch hätten vor allem die Milchviehhalter mit den Auswirkungen der Dürre zu kämpfen gehabt: "Beim Grünland ist der Ertrag auf fast die Hälfte zurückgegangen." Bei den ersten beiden Schnitten Mitte Mai und Mitte Juni hätten die Bauern schon 40 bis 50 Prozent weniger als sonst in die Scheunen eingefahren. "Der dritte Schnitt Ende Juli war aber ein Totalausfall. Das Gras ist durch die Hitze quasi verbrannt." Diese Mindererträge hätten natürlich dazu geführt, dass weniger Silofutter für den Winter angelegt werden konnte.

Daher könnte es auf einigen Höfen zu Engpässen kommen. Die meisten Landwirte hätten aber vorgesorgt und würden über entsprechende Vorräte verfügen, um ein solches Dürrejahr gut zu überstehen. Viele Betriebe hätten Futterreserven unter der Siloplane liegen, mit dem sie ein gutes halbes Jahr auskämen. "Dramatisch wird die Lage aber, wenn es 2019 wieder einen extrem trockenen Sommer gibt."

Im Übrigen habe die Trockenheit nicht zu einem Rückgang der Milchleistung geführt, so Meier. Im Gegenteil: Im Sommer 2018 sei im Vergleich zu den entsprechenden Zeiträumen in den Vorjahren so viel Milch wie noch nie erzeugt worden. Abgesehen von Einzelfällen vermag Meier nicht zu erkennen, dass die extreme Trockenheit zu einer generellen Existenzbedrohung für die Landwirte im Kreis Stade geführt habe.

400 Euro Schaden pro Hektar
Laut Meier wird der von der Dürre verursachte Gesamtschaden für die niedersächsischen Landwirte auf insgesamt 985 Mio. Euro beziffert. "Umgerechnet bedeutet das einen Schaden von 400 Euro je Hek-tar." Das Land stelle 36 Mio. Euro bereit, um in finanzielle Nöte geratenen Landwirten zu helfen.

Die Ernten in Niedersachsen waren von der Trockenheit unterschiedlich betroffen: Neben dem Grünland, wo die Einbußen bei 50 Prozent lagen, gab es hohe Rückgänge beim Mais (minus 28 Prozent), bei der Gerste (minus 26 Prozent), beim Weizen (minus 24 Prozent) und beim Raps (minus 22 Prozent). Relativ gering ist der Schaden bei Kartoffeln (minus elf Prozent). 

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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