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Alte Burg in Hollenstedt
Vermeintlicher Umweltfrevel dient der Renaturierung

Tiefe Furchen hat der Radlader beim Anfahren der Steine im Boden hinterlassen. Im Hintergrund sind die großen Steinhaufen zu sehen
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bim. Hollenstedt. Ludwig Hauschild, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Estetal, rief empört beim WOCHENBLATT an: "Jemand hat Anfang der Woche rund 400 Tonnen Kartoffellesesteine am Zugang zur Alten Burg in Hollenstedt auf Hamburger Gebiet abgekippt", berichtete er und wollte einen Aufruf starten, um den bis dato unbekannten Verursacher zu finden. Ein doppeltes Ärgernis, da die Wiese im Landschaftsschutzgebiet liegt und das Gelände der Alten Burg eine Denkmalfläche ist. Nach mehreren wutentbrannten Telefonaten erfuhr Ludwig Hauschild, dass die Steine vom Este-Unterhaltungsverband dort hingebracht wurden, um die Este mit Steinen zu versehen und ihr so ihren natürlichen Schwung wieder zu geben. Interessant: Während Hans Brackelmann, Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis Harburg, laut Ludwig Hauschild über die Steinberge im FFH-Gebiet ebenso entsetzt gewesen sei wie er, habe Behördenleiter Detlef Gumz von der Este-Maßnahme gewusst.
Der Heimat- und Verkehrsverein bemühe sich seit Jahren, das Burggelände in blühende Wiesen zu verwandeln. Durch die tonnenschweren Steine werde der Mutterboden dort großflächig zerstört. "Das ist eine Frechheit hoch drei und unsinnig. Ich kann doch nicht die eine Natur zerstören, um die andere zu erhalten. Die hätten doch die Steine am Wendehammer in Autobahnnähe abkippen und von dort aus zur Este fahren können", so Hauschild.
Zumal das Gelände der Alten Burg bis zur Este dem Liegenschaftsamt der Freien und Hansestadt Hamburg gehört. Betreut wird das Denkmal "Alte Burg" vom Archäologischen Museum Hamburg. "Nein, ich wusste nicht, dass dort Steine abgeladen werden. Gott sei Dank hat sich der Vorfall geklärt, ich hätte sonst Anzeige gegen Unbekannt erstatten müssen. Aber eigentlich ist es eine Frechheit, auf fremder Leute Grundstück ohne zu fragen einfach etwas abzukippen", so Kreisarchäologe Jochen Brandt, der inzwischen aber wieder lachen kann, nachdem Detlef Gumz die Sache aufgeklärt hat.
Etwas zerknirscht ist Walter Mielke von der Fliegenfischer- und Naturschutzgemeinschaft Nordheide, die die Renaturierungsmaßnahme in der Este in Zusammenarbeit mit dem Este-Unterhaltungsverband vornehmen will. "Wir haben die Steine von einem Bauern bekommen und wollten sie dort lagern. Plötzlich mussten die Steine aber weg, weil der Landwirt seinen Acker bestellen wollte", erklärt er. Die Steine dort abzukippen, sei aus der Not heraus geschehen.
"Es ist alles im grünen Bereich", sagt dazu Behördenleiter Gumz, der von der Renaturierungsmaßnahme wusste und die Aufregung nicht verstehen kann. Das Material habe möglichst nah an die Este gebracht werden sollen. Im Vorfeld sei aber kein Zuständiger von der Stadt Hamburg zu erreichen gewesen. "Wenn die Steine wegkommen, wird alles wieder hergestellt", verspricht er.
Das sieht Gärtnermeister Ludwig Hauschild anders: "Der Boden wird nie wieder so werden, wie er war", sagt er.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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