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Risiko: Ölförderung? Bürger sind besorgt über veraltete Technik bei Produktionsanlagen

Veraltet? Die Produktionsanlagen der Firma „Engie“ bei Fleestedt
  • Veraltet? Die Produktionsanlagen der Firma „Engie“ bei Fleestedt
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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mi. Landkreis. Massive Kritik an der anstehenden Weitergenehmigung der Erdölförderung in Seevetal äußert jetzt die Bürgerinitiative „Kein Fracking in der Heide“ in einem offenen Brief an die Landes- und Kreispolitik, sowie das Landesbergamt und die Verantwortlichen des in Seevetal tätigen Förderunternehmens „Engie E&P“, vormals „Gas de France Suez“. Nach Auffassung der Bürgerinitiative entsprechen die Sicherheitsvorkehrungen an den Förderstätten nicht dem Stand der Technik.
Hintergrund: Die Erdölfirma „Engie E&P“ betreibt u.a. zwei Förderfelder im Landkreis. Das Feld „Fleestedt 1“ umfasst ca. 4,4 km² zwischen Emmelndorf und der A7 sowie das Feld „Sottorf-Ost“, ein 3 km² großes Areal zwischen Neu-Leversen, Westerhof (Gemeinde Rosengarten) und Beckedorf (Seevetal). Für „Fleestedt 1“ ist mit Ende des Monats Mai die Genehmigung ausgelaufen. Beim Feld Sottorf-Ost ist Ende November der Stichtag. Nach Recherchen der BI hat „Engie“ für beide Förderstätten eine Verlängerung der Erlaubnis beim zuständigen Landesbergamt beantragt. Was die BI beunruhigt, ist das Alter der Bohrstätten. Gefördert wird dort seit 1961. In Spitzenzeiten holte die Anlage rund 180.000 Tonnen Öl im Jahr aus dem Boden. Heute sind es noch ca. 6.000 Tonnen. In dem Brief heißt es dazu: „Die Betriebsanlagen, wie z. B. der Betriebsplatz in Beckedorf, stammen noch aus dem Gründungsjahr, die großen Tanks - mit bis zu 2.000 Kubikmeter Öl bzw. Öl-Wasser-Gemisch - sind entsprechend der damaligen Technik bis heute einwandig.“ Bei Lecks schützten nur Erdwälle die Umgebung. Der Bohrplatz sei auch nicht befestigt.
„Wir bezweifeln, dass die Anlagen den heutigen Stand der Technik entsprechen“, so das Fazit der BI. Als Beispiel führen die Kritiker einen Zwischenfall aus dem Jahr 2009 an. Damals hatte es an drei Bohrungen irreparable Schäden gegeben. Was genau passiert ist, sei bis heute unklar. Die BI fordert, eine erneute Bewilligung erst zu vergeben, wenn der Vorfall aufgeklärt ist und die Förderanlagen modernisiert wurden. Besonders beunruhigt ist man bei der BI außerdem, weil die Firma Engie offenbar plant, ihre Erdölsparte an „Neptuns Oil&Gas“ zu verkaufen. Hinter dem Namen stehe ein Investoren-Konsortium aus der „Carlyle Group“, einer der weltweit größten Private Equity Gesellschaften, der „CVC“, ebenfalls eine große „Privat Equity“, und der chinesischen Staatsholding CIC.
In einem Schreiben des Landesbergamts, das dem WOCHENBLATT vorliegt, teilte die Behörde auf die Kritik hin mit: Die ursprünglichen genehmigten Betriebspläne lägen dort nicht mehr vor. Allerdings gebe es für die Anlagen Anforderungen, die aber laut LBEG eingehalten werden.
Bei der BI befürchtet man dennoch, das Amt werde, mit Hinweis auf den Bestandsschutz, deshalb auch den Weiterbetrieb genehmigen. Rückendeckung für ihre Forderung, veraltete Anlagen müssten vor einem erneuten Betrieb erst modernisiert werden, erhält die Bürgerinitiative jetzt ausgerechnet aus dem Wirtschaftsministerium. So hatte Wirtschaftsminister Olaf Lies jüngst klargestellt: Der Bestandsschutz sei kein Freifahrtschein dafür, veraltete Anlagen ohne Rücksicht auf technische Neuerungen immer weiter betreiben zu dürfen. Ingo Engelman vom Sprecherrat der BI sagte dazu: „Wir werden den Minister beim Wort nehmen.

Grüne fragten bei der Kreisverwaltung nach

Im Landkreis Harburg hat die Gruppe Grüne/Linke mit einer Anfrage auf den offenen Brief der BI reagiert. Die Gruppe wollte u.a. wissen, wie und ob der Landkreis beteiligt wird. Dazu sagte der Leiter der zuständigen Abteilung Boden Luft Wasser, Gunnar Peter, der Landkreis werde beteiligt. Man wisse aber noch nicht in welcher Form. Er gehe aber davon aus, dass, wenn die Anlagen geneh-
migt werden, sie auch auf einem ausreichenden Stand der Technik seien.

Redakteur:

Mitja Schrader

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