Samtgemeinde Horneburg zeichnet Bürgerin aus

Bliedersdorferin Elly Winkelmann erhält Ehrentaler 2020

jab. Horneburg. Sie hat diese Auszeichnung mehr als verdient: Elly Winkelmann aus Bliedersdorf hat den Ehrentaler 2020 der Samtgemeinde Horneburg erhalten. Seit mehreren Jahrzehnten ist sie in verschiedenen Vereinen ehrenamtlich aktiv und hat immens zur Gemeinschaft beigetragen.

Elly Winkelmann, die 1944 die Flucht aus ihrer Heimat Tauern im Kreis Ebenrode (ehemals Ostpreußen) durchmachen musste, kam zunächst nach Ahlerstedt. Hier fand ihr Vater Arbeit als Zimmerer. Sie selbst kümmerte sich um ihre jüngeren Geschwister sowie ihre Großeltern. „Dass sie gern für andere da ist, dafür spricht auch ihr damaliger Berufswunsch – Krankenschwester“, so Samtgemeinde-Bürgermeister Matthias Herwede in seiner Laudatio. Da Winkelmann allerdings nach ihrem Schulabschluss mit 14 Jahren noch zu jung dafür war, entschied sie sich für einen Lehrhof in Klethen. An diese Zeit erinnert sie sich auch heute noch gern: „Eine tolle Familie und die Arbeit im Haushalt, in der Landwirtschaft und beim Torfstechen, das hat Spaß gemacht.“

Nachdem sie in den 60er Jahren ihren Ehemann Johann Winkelmann kennengelernt hatte, heirateten sie 1965. Gleichzeitig zog sie zu ihm auf den Hof seiner Eltern in Bliedersdorf-Postmoor, wo sie für Haus, Hof und die Reparaturwerkstatt ihres Mannes die Büroarbeit übernahm. Besonders gefiel ihr, dass immer Menschen auf den Hof zum Klönen kamen. Dabei kam ihr zugute, dass sie in Klethen Plattdeutsch gelernt hatte.

Winkelmanns ehrenamtliches Engagement war während all der Zeit herausragend. Im Sport ist sie in der Gymnastikgruppe des ehemaligen SV Bliedersdorf, jetzt FSV Bliedersdorf-Nottensdorf aktiv. Die Seniorin führt seit 50 Jahren die Kasse und packt bei Laufveranstaltungen, insbesondere bei der Versorgung der Teilnehmer, mit an.

Seit mehr als 30 Jahren ist sie im Bliedersdorfer Kirchenvorstand aktiv. Sie organisiert Gemeindenachmittage und Ausflüge, sorgt für Kaffee und selbstgemachten Kuchen. Außerdem pflegt sie die Grünanlagen der Kirchengemeinde. Die Einladung der Tschernobyl-Kinder, die für gut vier Wochen in verschiedenen privaten Haushalten unterkamen und betreut wurden, hat sie sehr gern unterstützt.
Zusätzlich unterstützt sie seit 20 Jahren das Team bei den DRK-Blutspenden. Sie sorgt für das leibliche Wohl und betreut die Spender persönlich.

Doch auch in der Nachbarschaft ist sie als helfende Hand bekannt. Ob Hilfe beim Einkaufen oder bei Betreuungsengpässen - auf Winkelmann ist Verlass. Dadurch wurde auch ihr stets Hilfe zuteil, wenn sie diese gebraucht hat. „Es zeigt, wie alles, was Frau Winkelmann gibt, auch wieder zurückkommt“, so Herwede.