Ehrung einer herausragenden Persönlichkeit
Christian Fuhst erhält Bundesverdienstkreuz

Christian Fuhst (li.) wird das Bundesverdienstkreuz von Michael Roesberg verliehen | Foto: jab
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jab. Horneburg. Für seine außerordentlichen Leistungen wurde Christian Fuhst, ehemaliger Pastor in Bliedersdorf, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Den Orden erhielt er für sein 20-jähriges, vorbildliches ehrenamtliches Engagement in der Heimatpflege. Viele Ortschroniken und gesammelte Geschichten zu den Dörfern im Landkreis hat er in umfangreicher Recherche zusammengeschrieben. Auch für die plattdeutsche Sprache setzte er sich mit seinen Büchern und der Übersetzung des Neuen Testaments ein.

"Mich erfüllt es mit großer Genugtuung, zu wissen, dass es in unserem Landkreis Menschen gibt, die ihr Engagement für andere verbinden mit einem klaren Bekenntnis zu regionalen Herkunft und Sprache", sagte Landrat Michael Roesberg in seiner Laudatio zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Als Ort der Verleihung war das Handwerksmuseum in Horneburg gewählt worden. Denn hier setzt sich der Heimatverein, zu dessen Mitgliedern Fuhst gehört, ehrenamtlich ein. Fuhsts Familie und einige Vereinsmitglieder wohnten der Ehrung bei.

In seiner Rede betonte Roesberg den großen Umfang des Engagements, das Fuhst bereits ab 1961 erbrachte. Zu dieser Zeit hatte er begonnen, über das Niedersächsische Staatsarchiv umfassende Ortsgeschichten im Landkreis Stade zusammenzutragen. Diese sollten nicht nur Informationen über die jeweiligen Orte liefern, sondern auch die Identifikation der Einwohner mit ihren Orten stärken.

Seit 1988 publizierte er mehrere Chroniken über Ortschaften und Dörfer im Landkreis Stade, wie die quellennahen Ortsgeschichten von Bliedersdorf und Horneburg oder das Buch „Das darf doch nicht wahr sein! Kurioses, Seltsames und Eigenartiges aus Apensen, Bliedersdorf, Buxtehude, Dollern, Hedendorf, Horneburg, Neukloster und Nottensdorf“.

Als Mitglied des plattdeutschen Pastorenverbandes verfasste er auch Bücher in plattdeutscher Sprache. Eine Sammlung mit zwölf Geschichten „Melkries: twölf christliche Geschichten von den leeben Gott sein Veehwarks“ veröffentlichte er 1991. 2004 übersetzte er das Neue Testament ins "Stader Platt". Die Einnahmen vieler seiner Werke flossen in gemeinnützige Zwecke, vor allem in die kirchliche Stiftung in Nottensdorf und Bliedersdorf.

In Bliedersdorf war er auch als Pastor bis 2004 tätig. Neben der Arbeit als ehrenamtlicher Archivpfleger des Landeskirchlichen Archivs in Buxtehude veröffentlichte er auch mehrere Kirchenführer. Nach seiner Pensionierung verstärkte er nochmal sein ehrenamtliches Engagement als Heimatforscher und Ortschronist.

Mit seiner Unterstützung wurden auch Stiftungen und Vereine gegründet, beispielsweise 1982 der Posaunenchor Bliedersdorf der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Bliedersdorf und 2004 die "Kirchliche Stiftung Feldsteinkirche Bliedersdorf". Im Jahre 2005 erhielt er auch den Ehrentaler der Samtgemeinde Horneburg und war zu dieser Zeit erst der dritte Träger dieser Auszeichnung.

Fuhst selbst konnte die Ehre, die ihm zuteil wurde, zunächst gar nicht glauben, als er den Brief der Niedersächsischen Staatskanzlei in den Händen hielt. Sein erster Gedanke: "Was hast du nun wieder verbrochen." Für ihn war sein Engagement nicht nur selbstlos, schließlich hatte er auch selbst etwas davon. Er interessierte sich schon seit seiner Jugend für Geschichte. Aber nicht die Weltgeschichte reizte ihn, sondern die der kleinen Dörfer vor Ort. "Ich wollte wissen, warum ein Dorf so ist, wie es ist und nicht anders." Genau mit diesem Verständnis entstanden seine Sammlungen. Seine neuesten Recherchen gelten der Gemeinde Apensen, wie er im Anschluss an die Verleihung verriet.

Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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