Schmutzwasserkanalisation überlastet
Horneburger Anwohner haben Angst vor Hochwasser

Ihre Häuser sind von der Schmutzwasserkanalisation betroffen: Thomas Angerstein (v.li.), Ilse Borchers, Jürgen Dahmen und Wolfgang Tharann kümmern sich seit Juni um Abhilfe | Foto: sla
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sla. Horneburg. Wie berichtet, erlebte die Horneburger Mieterin Adelheid Kahlke nach starken Regenfällen im September eine Odyssee: Ihre Souterrain-Wohnung wurde überschwemmt, ist seitdem unbewohnbar. Ihre Möbel wurden größtenteils durch das Wasser zerstört und die 67-Jährige wurde in Übergangslösungen untergebracht. Kein Einzelfall, wie sich jetzt herausstellte. Aufgrund des WOCHENBLATT-Artikels meldeten sich weitere Anwohner in der Straße Vor der Mühle in Horneburg, bei denen bereits Ende Juni nach Gewitter und Starkregenfällen die Keller überflutet und hoher Sachschaden angerichtet wurde.

Die Feuerwehr musste das Schmutzwasser in der Straße Vor der Mühle abpumpen | Foto: Jürgen Dahmen
  • Die Feuerwehr musste das Schmutzwasser in der Straße Vor der Mühle abpumpen
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Und Abhilfe ist immer noch nicht in Sicht. Denn bei näherer Begutachtung kann sich bislang niemand erklären, wo die Ursache für die Katastrophe liegt. Wolfgang Tharann und Jürgen Dahmen, zwei der Anwohner an der Straße, haben sich seit Juni bei mehreren Stellen um eine Klärung bemüht. Bei Treffen mit dem Pumpenmeister des Abwasserzweckverbandes Altes Land und Geestrand (AZV) wurden Abwasserschächte und Regenwasserkanäle geöffnet. Dabei stellte sich heraus, das der Regenwasserkanal kaum belastet war, hingegen das Abwassersystem völlig unter Wasser stand. Der Austritt von Schmutzwasser aus den Straßenschächten deute darauf hin, dass hier ein Fehler im Abwassersystem vorliege, so Wolfgang Tharann. Eine Fehlersuche und regelmäßige Informationen wurden zugesagt, seien aber nicht erfolgt, so die Anwohner. Auch ein Treffen mit dem für die Oberflächenentwässerung zuständigen Mitarbeiter vom Horneburger Bauamt brachte keine Lösung. Ein Treffen mit Horneburgs neuem Bürgermeister Knut Willenbockel, der auch Mitglied im Vorstand des AZV und Vorgesetzter des Bauamtes ist, habe es bereits gegeben, erzählen die Anwohner. "Er hat versprochen, sich um die Thematik zu kümmern", so Tharann.
Nach den starken Regenfällen im September gab es erneut ein Gespräch der Anwohner mit Horneburgs Bürgermeister und dem Vorsitzenden der Verbandsversammlung, dem das Problem nicht bekannt war, schildern die Anwohner. "Der alte Pumpenmeister ist versetzt worden, der neue hatte keine Ahnung von den Problemen", so Tharann.

Am 23. September erhielten die Eigentümer ein Schreiben vom AZV (das Schreiben liegt der Redaktion vor). Darin wird u.a. erwähnt: "... unkontrollierte Austritte von Schmutzwasser aus der Kanalisation sind uns in diesem Zusammenhang nicht bekannt ...". "Dieses Aussage ist eine Frechheit und zeigt Inkompetenz", sagt Wolfgang Tharann. Des Weiteren wird in dem Schreiben darauf hingewiesen: "Gegen den Rückstau des Abwassers aus den öffentlichen Abwasseranlagen hat sich jeder Anschlussnehmer selbst zu schützen."
"Wir haben inzwischen ein doppelts Rückstauventil eingebaut", sagt Ilse Borchers, Vermieterin von Adelheid Kahlke. Der Fachmann habe sie jedoch darauf hingewiesen, dass es trotzdem wieder zur einer Überschwemmung kommen könne, wenn das Abwassersystem nicht richtig funktioniert. "Wir können hier aufgrund der ständigen Hochwassergefahr nicht mehr beruhigt in den Urlaub fahren, sondern müssen dafür Sorge tragen, dass jemand vor Ort ist, falls es wieder zur Überschwemmung kommt", so Ilse Borchers.
Das WOCHENBLATT bat den AZV dazu um Stellungnahme: "Wir haben inzwischen Fotos von dem Austreten des Abwassers erhalten und gehen der Sache auf den Grund", sagt Verbandsgeschäftsführer Gernot Witte. Bei Trockenwetter habe man bereits durch Einbringen von Nebel über Nebelmaschinen vier Falschanschlüsse von Regenwasser- in Abwasserkanäle aufgespürt. Man werde aber weiter mit Spezialisten auf die aufwendige Suche zur hydraulischen Leistungsfähigkeit der Schmutzwasserkanalisation gehen.

"Schlimmer kann es nicht mehr kommen"
Redakteur:

Susanne Laudien aus Buxtehude

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