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Horneburger Künstler Michael Jalowczarz hilft Bundeswehrsoldaten nach Kriegseinsätzen
Malen für die Seele nach Bundeswehreinsätzen

Der Horneburger Künstler Michael Jalowczarz vor seinen Corona-Comics | Foto: sla
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JOBS und KARRIERE

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sla. Horneburg. Bundeswehreinsätze in Krisen- und Kriegsgebieten wie Afghanistan und Mali hinterlassen oft tiefe Spuren bei den Soldatinnen und Soldaten, die dort ihr Leben riskieren, Leid und Elend erfahren oder womöglich sogar Kameradinnen und Kameraden im Einsatz verlieren. Viele von ihnen sind nach der Rückkehr traumatisiert, haben mit Ängsten und Sorgen zu kämpfen und finden nur schwer oder zuweilen gar nicht in ihr bisheriges Leben zurück. Auch deren Familien, Ehefrauen und Kinder leiden unter diesen schwerwiegenden Folgen. Der Horneburger Bildhauer und Maler Michael Jalowczarz ist neben seiner Arbeit im Atelier auf Gut Daudiek als Kunstpädagoge und -Betreuer für die evangelische Militarseelsorge tätig, um Betroffenen die Angst zu nehmen. 2012 hat Militärdekan Christian Fischer das Projekt als ASEM Seelsorge (Arbeitsfeld Seelsorge für unter Einsatz- und Dienstfolgen leidende Menschen) ins Leben gerufen. Es wird evangelisch geführt und ökumenisch getragen. Die evangelische und die katholische Militärseelsorge arbeiten hierzu personell und finanziell eng zusammen. Konkret bedeutet es: Ein Team aus Therapeuten, Sozialpädagogen und Psychologen bietet den Betroffenen Angebote zur Verarbeitung ihrer psychischen Probleme. Der Horneburger Künstler Jalowczarz möchte mit einer freiwilligen Teilnahme beim Malen gegen die Angst helfen, um das Erlebte besser zu verarbeiten. ASEM betreut an die 1.000 Familien in Deutschland, die unter den Folgen von Kriegseinsätzen leiden.
Jährlich werden rund 70 Seminare dieser Art an verschiedenen Orten in Deutschland angeboten. "Die Warteliste ist lang und das Angebot hat sich herumgesprochen", berichtet Dekan Christian Fischer aus Berlin im Live-Chat mit dem WOCHENBLATT. Neben dem Malen von Bildern bietet Jalowczarz außerdem auch Angebote wie das Entwerfen und Fertigen von Wappen oder Memorys, bei denen die Teilnehmenden handwerklich u.a. auch mit der Stichsäge arbeiten.
Dekan Christian Fischer war als Militärseelsorger selbst vor Ort in Afghanistan und weiß, wie belastend der Einsatz für die Soldatinnen und Soldaten und deren Familien sein kann. "Unsere Treffen mit den Soldatinnen und Soldaten, ihren Familien sowie auch in speziellen Gruppen für Kinder finden stets auf Augenhöhe mit unseren qualifizierten Mitarbeitern statt - und das ist für das Projekt besonders wichtig." In Bundeswehrkrankenhäusern, aber häufig auch über Mund-zu-Mund-Propaganda erfahren die Betroffenen von dem Seelsorge-Angebot - und der Bedarf wird immer größer, bemerkt Fischer. Denn durch die Corona-Pandemie habe sich die psychische Belastung verstärkt. Zu dieser Thematik hat Michael Jalowczarz kürzlich eigens seine Corona-Comics ins Leben gerufen - als humorvolle Bilder gegen die Angst.
Aktuell zeigt auch die kürzliche Evakuierungsaktion in Afghanistan ihre Folgen: Die tiefe Enttäuschung und Hilflosigkeit der Betroffenen, vor Ort nicht mehr helfen zu können, sei immens, so der Dekan.
Mit einem Filmspot, der demnächst veröffentlicht wird, soll auch medial auf die belastende Situation der Soldatinnen und Soldaten aufmerksam gemacht werden. Neben filmischen Szenen sind unter anderem auch eindrucksvolle Werke von Soldatinnen und Soldaten zu sehen, die in Begleitung von Michael Jalowczarz entstanden und deren Seelenleid widerspiegeln. Musikalisch wird der Kurzfilm von einem prominenten Hamburger Sänger begleitet, der schon manchen Hit landete. Sein Name darf allerdings erst nach Veröffentlichung des Films bekanntgegeben werden.
• Kontakt zu ASEM-Seelsorge, Christian Fischer: ( 0173 8797653, E-Mail: EKAASEM@Bundeswehr.org, www.bundeswehr.de (Betreuungsangebot ASEM)

Redakteur:

Susanne Laudien aus Buxtehude

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