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WOLFSRISS AUF HAHNÖFERSAND -zehn tote und verletzte Schafe

Überweg führt ins Nichts: Die Nutzlos-Ampel von Dollern

Die Ampel zeigt grün, doch wohin soll man gehen? | Foto: jd
  • Die Ampel zeigt grün, doch wohin soll man gehen?
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jd. Dollern. Geräte oder Anlagen mit elektronischen Bauteilen, die älter als 20 Jahre sind? Das gibt es heutzutage kaum noch. Die meisten Apparaturen segnen bereits viel früher das Zeitliche. Nicht so eine Ampel, die in Dollern an der Einmündung des Hagener Weges in die B73 steht. Die Lichtzeichenanlage scheint wesentlich robuster zu sein als viele anderen technischen Dinge. 1993 wurde die Ampel dort montiert und ist seitdem unermüdlich in Betrieb - ebenso wie das dazugehörige Fußgänger-Signalzeichen. Mit schöner Regelmäßigkeit wechseln das rote und das grüne Männchen einander ab - und das seit 23 Jahren. Technik, die begeistert - doch es gibt einen kleinen Haken. Diese Fußgängerampel ist leider völlig nutzlos.
Bei der Verkehrserziehung in der Grundschule bekommen die Kinder bereits eingetrichtert, brav die Ampel zu nutzen und nur bei Grün zu gehen. Doch in Dollern wäre das fatal: der Überweg über den Hagener Weg endet nämlich im Nichts. Hinter dem Bordstein wuchert das Gras. Dahinter befindet sich ein Graben. Nicht mal ansatzweise ist die Spur eines Weges zu erkennen. Verantwortlich für die Ampeln entlang der B73 ist der Stader Ableger der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Deren Amtsleiter Hans-Jürgen Haase musste sich im eigenen Hause erst einmal kundig machen, um dann auf WOCHENBLATT-Anfrage zu bestätigen: "Ja, uns ist diese Ampel bekannt." Allerdings sei nicht mehr nachvollziehbar, warum die unsinnige Fußgängerquerung damals eingerichtet wurde.
Die Akte wanderte offenbar in den Reißwolf, sodass die "Fake-Ampel" über die vielen Jahre hinweg unbehelligt ihren Dienst verrichten konnte. Weder die Landesbehörde noch die Kommune scheint das Nutzlos-Lichtzeichen zu interessieren. Haase mutmaßt, dass die Gemeinde Dollern damals vor hatte, auf der anderen Seiten einen Fußweg zu errichten. Vorsorglich sei also schon mal die Ampel installiert worden.
Das klingt irgendwie nach Schilda in Reinkultur. Und was sagt man in Dollern dazu:
"Ich stöbere jetzt sicher nicht in alten Unterlagen, um herauszufinden, wer die Fußgängerampel dort haben wollte", erklärt Gemeindedirektor Matthias Herwede: Eines sei aber sicher: "Wir werden jetzt bestimmt keinen Fußweg bauen, nur weil dort schon eine Ampel steht."
Also bleibt die Sinnlos-Ampel wohl den Bürgern aus Dollern vorerst erhalten. Bei Haases Behörde gibt es jedenfalls keine Ambitionen, das Signal abzubauen. Vielleicht will man ja warten, bis die Abschreibungsfrist von 30 Jahren abgelaufen ist.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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