Weiter kein Zutritt zur "Horneburg": Pläne für Burginsel zerschlagen sich vorerst
jd. Horneburg. "Auch 2016 darf man hoffen" - dieser Satz von Horneburgs Bürgermeister Hans-Jürgen Detje (CDU) fiel vor einem halben Jahr. Es geht um ein Wunschprojekt Detjes: Die Neugestaltung der Burginsel. Die Gemeinde würde das Gelände gern pachten, komplett neu gestalten und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Schließlich geht es um das historische Erbe des Ortes: Auf der von einem breiten Graben umgebenen, kreisrunden Insel stand im Mittelalter die "Horneburg". Anfang des Jahres war der Bürgermeister noch zuversichtlich, nach langem Hin und Her eine Einigung mit den Eigentümern des Burgareals, der Familie von Düring, zu erzielen. Doch diese Hoffnung hat sich zerschlagen.
"Es wird vorerst keinen Pachtvertrag geben", bedauert Detje. Dabei sah es im Winter noch ganz gut aus: Die Gemeinde erhielt die Erlaubnis, die Burginsel von Gestrüpp zu befreien. Eine Behelfsbrücke sollte errichtet werden, um schweres Gerät auf die Insel zu schaffen. Doch die Vertragsverhandlungen brachten nicht den gewünschten Durchbruch. Das Tor zur Burg bleibt den Horneburgern weiter verschlossen. Laut Detje soll es seitens der Familie von Düring zu viele Auflagen bei der künftigen Nutzung gegeben haben.
Die Überlegung des Bürgermeisters ist es, die Burginsel in ein Gesamtkonzept für die Fläche zwischen Marschdamm und Aue-Altarm einzubinden. Detje schwebt vor, mit einem Modell oder einem Nachbau eines historischen Gebäudes auf die einstige Bedeutung der Burg hinzuweisen. Doch aus den Plänen wird vorerst nichts: "Wir haben die Gespräche beendet, weil wir einfach nicht weiterkamen", sagt Detje.
Es ist auch der Auffassung, dass sich die Eigentümer an den Kosten für die Herrichtung der Burginsel beteiligen müssten, wenn sie schon Nutzungseinschränkungen auferlegen wollen. Er verstehe nicht, dass so wenig Interesse an der Bewahrung des historischen Erbes bestehe, meint Detje: "Dabei stellt die Burginsel doch auch ein Stück Familiengeschichte dar."
Doch der Bürgermeister gibt die Hoffnung nicht auf: "Wir haben so lange gewartet. Da fällt ein weiteres Jahr nicht ins Gewicht." Beide Seiten hätten nun Zeit, darüber nachzudenken, wie man doch noch zusammenfinde. Er sieht aber auch die Familie von Düring in der Verantwortung: "Es heißt nicht umsonst: Eigentum verpflichtet."
• Das WOCHENBLATT hatte Maximilian Freiherr von Düring um eine Stellungnahme gebeten. Der teilte mit, sich Ende Juli nach Rückkehr aus seinem Urlaub zum Thema zu äußern.
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