Horneburger Radfahrer sollen auf die Fahrbahn: Arbeitsgruppe hat Konzept erarbeitet
jd. Horneburg. Auf dem Radweg oder auf der Fahrbahn? Beim Thema Radfahren im Ort läuft letztlich alles auf diese Frage hinaus. In Horneburg befasst sich eine Arbeitsgruppe damit, wie Radler am schnellsten, aber auch am sichersten von A nach B kommen. Die Ergebnisse dieses aus Politikern, Verwaltungsmitarbeitern und interessierten Bürgern bestehenden Gremiums wurden kürzlich im Bauausschuss präsentiert. Das "Fahrradwegekonzept für Horneburg" enthält jede Menge Vorschläge und Ideen, wie sich die Situation für Radfahrer vor allem im innerörtlichen Bereich verbessern lässt.
Nach einem höchstrichterlichen Urteil gilt seit ein paar Jahren das Prinzip "Radler auf die Straße": Wenn keine besondere Gefährdung besteht (unübersichtliche Kurve etc.), sollen die Drahtesel-Lenker nicht verpflichtet sein, einen Radweg zu benutzen. Doch vielerorts wird diese Vorgabe nur zögernd umgesetzt. Auch in Horneburg gibt es schon länger Diskussionen zu der Problematik. Der Arbeitskreis unter Leitung von Ratsherr Frank Irmer hatte sich seit dem vergangenen Herbst mit dem Thema auseinandergesetzt. Die Gruppe radelte durch den Ort, nahm die Hauptverkehrsrouten in Augenschein und überlegte, wo es möglich ist, dass Autos und Radfahrer gemeinsam die Fahrbahn nutzen.
Denn die Option, die Geh- und Radwege auszubauen, widerspricht letztendlich nicht nur den richterlichen Vorgaben, sondern ist natürlich auch kostenintensiv. Die vom Arbeitskreis favorisierte Alternative: Auf Hauptverkehrsachsen wie dem Auedamm, der Straße Im Großen Sande und der Issendorfer Straße werden Tempo-30-Schilder aufgestellt. Angedacht ist der Bereich zwischen Auebrücke und der Straße Am Güterbahnhof sowie die Issendorfer Straße vom Ortskern bis zur Einmündung in die B73. Die dortigen Fahrbahnen sollen an den Seiten einen sogenannten Radfahrer-Schutzstreifen erhalten: Autos dürfen über die Markierung fahren, aber Radfahrer haben Vorrang. Rad-Piktogramme auf der Fahrbahn sollen das deutlich machen.
Die Umsetzung der Pläne ist bis zum Sommer 2018 angedacht. Der Arbeitskreis rechnet mit Kosten von etwa 35.000 Euro und hofft auf Fördermittel.
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