Paukenschlag: Bossard-Leiterin Dr. Gudula Mayr tritt zurück
mum. Jesteburg. Paukenschlag im Kunsttempel: Dr. Gudula Mayr (49), Leiterin der Kunststätte Bossard in Jesteburg, hat in dieser Woche ihre Kündigung eingereicht. Das Arbeitsverhältnis der Kunsthistorikerin mit dem Landkreis Harburg endet zum 31. Dezember dieses Jahres. "Ihre Entscheidung trifft Gudula Mayr aus familiären Gründen", schreibt Landkreis-Sprecherin Katja Bendig in einer Pressemitteilung. Mayr leitet die Kunststätte seit August 2009. Der Stiftungsrat bedanke sich bei ihr für elf engagierte Jahre im Zeichen der konzeptionellen Weiterentwicklung der Kunststätte.
Laut Bendig werde sich der Stiftungsrat nun zeitnah mit der Frage der Nachfolge beschäftigen. "In dieser Situation ist der Stiftungsrat froh, bereits im Januar die Ausschreibung für die Besetzung der kaufmännischen Geschäftsführung der Kunststätte auf den Weg gebracht zu haben", so Bendig. Mit der neuen kaufmännischen Geschäftsführerin Heike Duisberg-Schleier sei seit dem 1. Juni eine leitende Mitarbeiterin mit langjähriger Erfahrung im Museumsbereich an der Kunststätte tätig. Duisberg-Schleier ist vom Freilichtmuseum am Kiekeberg nach Jesteburg gewechselt.
Zuletzt war Mayr zunehmend unter Druck geraten. Kritiker werfen ihr vor, Bossards Nähe zu den Nationalsozialisten bewusst geschönt zu haben. Schließlich entschied sich Landrat Rainer Rempe, das Mega-Projekt "Kunsthalle der Lüneburger Heide" rund um die Kunststätte Bossard auf Eis zu legen.
Erst vorige Woche hatte sich Mayr zusätzlich angreifbar gemacht, als sie ein Hakenkreuz im Edda-Saal mit einer Schmutzmatte abdecken ließ (das WOCHENBLATT berichtete exklusiv). Das Abdecken geschah im Zuge von Vorermittlungen der Staatsanwaltschaft in Stade.
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie am Samstag im WOCHENBLATT.
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Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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