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"Ein Botschafter für den gesamten Landkreis"

Die Montage zeigt die Waldklinik Jesteburg mit dem im Bau befindlichen 
Bettenhaus (weiß markierte Fläche) Fotos: Waldklinik/mum
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  • Die Montage zeigt die Waldklinik Jesteburg mit dem im Bau befindlichen
    Bettenhaus (weiß markierte Fläche) Fotos: Waldklinik/mum
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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Waldklinik Jesteburg investiert 16,6 Millionen Euro in neues Bettenhaus / Jetzt wurde Richtfest gefeiert.

mum. Jesteburg. Hans-Heinrich Aldag war die Freude anzusehen. Am Dienstag hatte der Chef der Jesteburger Waldklinik, zum Richtfest des neuen Bettenhauses eingeladen. Was auf den Blick gar nicht so spektakulär klingt, ist in Wirklichkeit ein Meilenstein für einen der größten Arbeitgeber in der Region. Nach Fertigstellung des neuen Gebäudetrakts voraussichtlich in einem Jahr wird Aldag den Personalbestand von aktuell 400 auf dann 500 Mitarbeiter aufstocken. Auch für Aldag selbst, der die Klinik in zweiter Generation führt, ist das Projekt etwas ganz Besonderes: Seit der Gründung des "Rüsselkäfers" als Lungenheilanstalt in den 1920er Jahren und der Umwandlung in eine neurologische und orthopädische Spezialeinrichtung vor knapp 30 Jahren gab es immer wieder Erweiterungsbauten und Investitionen. "Doch mit 16,6 Millionen Euro ist dies die größte Investition in der Geschichte unseres Hauses", so Aldag.
Die Bedarfssituation mit entsprechenden Wartelisten und der besondere Belegungsdruck der Waldklinik führten laut Aldag bereits vor vier Jahren zu ersten Gesprächen für einen Erweiterungsbau. Der Landesplanungsausschuss und das niedersächsische Sozialministerium bewilligten der Waldklinik weitere 20 Krankenhausbetten (auf dann 75) und schließlich eine Förderung in Höhe von elf Millionen Euro für die dafür durchgeführte Baumaßnahme. "Von Beginn an war klar, dass für die Umsetzung der integrativen Behandlungsphilosophie die Erhöhung der Krankenhauskapazitäten nicht ausreichen würde", so Aldag. "Einem unmittelbaren Kapazitätsengpass der Neurologischen Frührehabilitation folgt zumeist auch ein mittelbarer der weiterführenden Rehabilitationsphasen." Folglich wurde entschieden, auch diesen Problemen mit einer erheblichen Ausweitung der weiterführenden Rehabilitationskapazitäten in der Neubaumaßnahme zu begegnen. Da es sich um Erweiterungen nicht für den Krankenhaus-, sondern den Rehabilitationsbereich handelt, muss die Waldklinik die zusätzlichen etwa 5,6 Millionen Euro selbst finanzieren.
Hinzu kommt eine integrierte Brandschutzerneuerung für alle Bestandsbauten der Waldklinik, deren Einzelmaßnahmen weitere drei Jahre andauern und einen weiteren mittleren einstelligen Millionenbetrag an Eigeninvestitionen erfordern werden.
Geplant ist ein viergeschossiger Baukörper mit einem dreigeschossigen Verbindungsbau. Der Neubau bietet Platz für 63 Patienten. Außer Patientenzimmern und Stationsinfrastruktur sind in allen Geschossen ausreichend dimensionierte Therapie- und Funktionsräume sowie Tages- und Essräume vorgesehen. Entsprechend dem interdisziplinären Therapiekonzept der Waldklinik sind diese baulich im Regelfall nicht primär berufsgruppenorientiert, sondern konsequent interdisziplinär nutzbar. Das Erdgeschoss ist auf der westlichen Gebäudeseite fast komplett im Hang eingefasst. Dort werden als Besonderheit das neue Logistikzentrum sowie die zentralen Umkleiden für die Mitarbeiter angesiedelt. Der dem neuen Innenhof zugewandte Gebäudeteil sowie der Verbindungsbau sind vollständig ebenerdig und werden für zentrale Therapie- und Funktionsräume (etwa Schluckzentrum mit Diagnostik und Therapie, Neurophysiologie) genutzt.
Erstes und zweites Obergeschoss umfassen Krankenhauspatienten- beziehungsweise Rehabilitationspatientenzimmer. Im dritten Geschoss wird die neue Intensivüberwachungsstation mit zukünftig 17 Betten untergebracht. Ein spezifisches Angebot für diese Patienten mit Rückzugs- und Ruhemöglichkeiten ergibt sich durch den Snoezelenraum (Entspannungsmusik und spezielle Lichteffekte) und der angrenzenden Dachterrasse.
Die komplexen, inzwischen mehr als vierjährigen Planungen des Neubaus und vor allem seiner Integration in den Bestand der Waldklinik hat nicht nur die Planungs- und Ingenieurbüros unter der Federführung des Architekturbüros Reichert & Partner aus Hamburg intensiv beschäftigt. Von Anfang eingebunden durch Workshops war zudem eine feste waldklinikinterne Planungsgruppe um den Ärztlichen Direktor, Therapieleiterin, Pflegedienstleitung, Technische Leitung, Kaufmännische Leiterin und Geschäftsführung.
• Für das Projekt erhielt Klinikchef Hans-Heinrich Aldag viel Lob. Für Landrat Rainer Rempe ist die Erweiterung ein "wichtiger Schritt, um die Versorgung der Patienten weiter zu optimieren". Rempe lobte die gute Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern in Buchholz und Winsen. Wie Jesteburgs Samtgemeinde-Bürgermeister Hans-Heinrich Höper unterstrich der Landrat den guten Ruf der Waldklinik. "Die Klinik und ihre Mitarbeiter sind nicht nur ein Botschafter für Jesteburg, sondern für die ganze Region", so Höper. Das zeige sich auch daran, dass die Patienten aus ganz Norddeutschland anreisen.

"Zentrum für Rehabilitation"
Die Waldklinik Jesteburg ist ein integriertes "Zentrum für Rehabilitation" mit insgesamt 164 Betten und 25 ganztägig ambulanten Rehabilitationsplätzen, in dem mit zurzeit 400 Mitarbeitenden von der Krankenhausbehandlung der Fachrichtung "Neurologie" mit bisher 55 Betten über die weiterführende neurologische Rehabilitation und Anschlussrehabilitation der Phasen C und D sowie die orthopädische (Anschluss-)Rehabilitation bis zu ambulanten Therapien das gesamte Spektrum der Rehabilitation dieser Indikationsbereiche unter durchgängiger therapeutischer Führung angeboten wird.
Im Krankenhausbereich wird die "Neurologische und Neurochirurgische Frührehabilitation" durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine in den letzten Jahrzehnten mit erheblichem Aufwand in dafür spezialisierten Abteilungen aufgebaute, eigenständige Behandlungsart für Patienten mit schwersten Beeinträchtigungen - etwa nach Schlaganfällen, Unfällen, Hirnblutungen, Sauerstoffmangelschäden oder anderen Erkrankungen des Nervensystems. Durch die neurologischen Rehabilitationsbehandlungen wird die Behandlungskette in der Waldklinik fortgesetzt.
Als zweiter Indikationsbereich wird die orthopädische Rehabilitation, etwa nach Hüft- und Knie-Operationen, betrieben. Während das Leistungsangebot der schweren neurologischen Krankenhaus- und Rehabilitationsstufen auf ein deutlich überregionales Einzugsgebiet in Norddeutschland ausgerichtet ist, konzentriert es sich insbesondere in der orthopädischen Rehabilitation auf den Landkreis Harburg und die südliche Hamburger Metropolregion.
• Mehr Informationen gibt es unter www.waldklinik-jesteburg.de.

Aldags Appell nach Berlin
Hans-Heinrich Aldag ist selbst politisch aktiv. Er ist Chef der CDU-Fraktion im Kreistag und sitzt dem Samtgemeinderat vor. Am Dienstag aber ging sein Blick nach Berlin. Er appellierte an die anwesenden Bundestagsabgeordneten Svenja Stadler (SPD) und Michael Grosse-Brömer (CDU), dringend Einfluss auf die Gesundheitspolitik zu nehmen. "Wir haben keine Angst vor einem Strukturwandel, wir wollen aber mitgenommen werden." Er berichtete von Mitarbeitern, die mit Tränen in den Augen vor ihm standen. Er habe das Gefühl, dass die wichtige Arbeit von Therapeuten nicht gesehen werde. "Wir verlieren die Luft zum Atmen", betonte Aldag. Er sei schon viele Jahre im Gesundheitsbereich tätig, aber "so schlecht wie jetzt ist die Stimmung aufgrund der aktuellen Gesundheitspolitik noch nie gewesen".

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Waldklinik Jesteburg

Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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