Ein Mann der Heide

Der Asendorfer Jürgen A. Schulz (li.) während der Dreharbeiten 
zum Film über Heidepastor Wilhelm Bode | Foto: Jürgen A. Schulz
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    zum Film über Heidepastor Wilhelm Bode
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Vor 90 Jahren starb Heidepastor Wilhelm Bode / Vortragsreihe mit neuen Fakten.

(mum). Die Heide war sein Leben - in der Heide starb er. Am 11. Juni jährt sich der 90. Todestag von Wilhelm Bode, der als Egestorfer Heidepastor Geschichte schrieb. 90 Jahre nach seinem Tod wird bekannt, warum Bode so unwürdig aus dem Amt entlassen worden ist. Kurt Schwerdtfeger, Superintendent im Ruhestand und zugleich im Stadtarchiv Winsen tätig, hat bei seinen Recherchen über das Leben des Heidepastors unbekannte Dokumente und Urkunden entdeckt. Sie werfen ein neues Licht auf die Umstände, die zum vorzeitigen Ende von Bodes Wirken führten. Davon zumindest ist Filmemacher Jürgen A. Schulz überzeugt. An insgesamt drei Vortrags-Abenden wird Kurt Schwerdtfeger seine Kenntnisse vorstellen (das WOCHENBLATT berichtete).
Diese Vorträge leiten Filmabende ein, die aus Anlass des 90. Todestages von Wilhelm Bode veranstaltet werden. Nach seinem einführenden Vortrag wird ein Film-Klassiker über Bode und sein Wirken gezeigt. Der Zweiteiler „Der Heidepastor“ entstand vor fast einem halben Jahrhundert und war einer der ersten Filme über die Heide, die der Journalist Jürgen A. Schulz mit seiner Bolex-16-Millimeter-Kamera gedreht hat. Seitdem schlummerte der Film im Archiv. „Leben und Leistung des Heidepastors sowie sein unrühmlicher Abgang von der Kanzel bieten Stoff genug für einen spannenden Vortrag und einen ebenso spannenden Film“, ist Schulz überzeugt. Das Film-Archiv in Asendorf erweist sich dabei als wahre Schatztruhe. Weggefährten des Heidepastors, Freunde, Angehörige und Heidjer standen vor der Kamera. Diese Aufnahmen, die zwischen 1965 und 1973 aufgenommen wurden, sind Teile der zweiten Produktion über das Leben von Bode. Das Material wurde inzwischen in einem aufwendigen Verfahren auf Breitformat 16:9 übertragen.
Kritik wurde damals daran geübt, dass Bode neben seiner Tätigkeit als Pastor auch Vorsitzender mehrerer Genossenschaften war - beispielsweise der neu gegründeten Spar- und Darlehenskasse. „Das sahen die Oberen im Kirchenamt sehr kritisch“, so Schulz. Besonders kritisch äußerte sich der Landessuperintendent in Stade zu Bodes Nebentätigkeiten. Er forderte, dass der Pastor seine Nebentätigkeiten aufgeben sollte. Bode aber engagierte sich weiter im Naturschutz und im Genossenschaftswesen. Das führte letztlich zu einem Disziplinarverfahren. Das Ergebnis: 1924 wurde er aus dem Kirchenamt geworfen. Er verbrachte seinen Lebensabend in Wilsede.

Drei Termine im Landkreis

Drei Vorträge sind geplant. In Egestorf (11. Juni, 16 Uhr im evangelischen Gemeindehaus, Sudermühler Weg 1, Karten - 9,50 Euro - gibt es unter der Rufnummer 04175 - 400757), Winsen (15. Juni, 19 Uhr im Marstall, Karten - 9,50 Euro - gibt es im Museumsshop) und in Hanstedt (16. Juni, 19 Uhr im „Alten Geidenhof“, Buchholzer Straße 1, Karten - acht Euro - gibt es im Vorverkauf in der Buchhandlung Hanstedt; an der Abendkasse werden 9,50 Euro fällig).
Außerdem ist eine limitierte Doppel-DVD mit beiden Filmen (der Neuproduktion und dem „Klassiker“) über das Leben Bodes erschienen. Die Filme gibt es online unter www.dokupro.shop und in der WOCHENBLATT-Geschäftsstelle in Buchholz (Bendestorfer Straße 3-5).

Der Asendorfer Jürgen A. Schulz (li.) während der Dreharbeiten 
zum Film über Heidepastor Wilhelm Bode | Foto: Jürgen A. Schulz
Das Gemälde zeigt den „Heidepastor“ Wilhelm Bode. Im Juni jährt sich sein 90. Todestag | Foto: Jürgen A. Schulz
Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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