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"Den Investor verprellt!"

Auf dem Areal des Reitvereins Nordheide wollte ein Investor nachhaltiges, emissionsarmes Wohnen und Fahren der Zukunft entwickeln. Allerdings gab es dafür keine Mehrheit Fotos: mum
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  • Auf dem Areal des Reitvereins Nordheide wollte ein Investor nachhaltiges, emissionsarmes Wohnen und Fahren der Zukunft entwickeln. Allerdings gab es dafür keine Mehrheit Fotos: mum
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CDU und UWG kritisieren SPD und Grüne für die Absage zur Entwicklung des Reitverein-Areal.

mum. Jesteburg. Das Konzept klingt zukunftsweisend! Adler SPR aus Hamburg - laut eigener Beschreibung ein innovativer Systemanbieter im Bereich Elektromobilität und Erneuerbare Energien - wollte das 20.100 Quadratmeter große Areal, auf dem sich noch der Reit- und Fahrverein Nordheide befindet, entwickeln (das WOCHENBLATT berichtete). "Am Standort Jesteburg möchten wir exemplarisch umsetzen, wie wir uns nachhaltiges, emissionsarmes Wohnen und Fahren für die Zukunft vorstellen", hieß es. Doch daraus wird jetzt wohl nichts. Nachdem die Vertreter des Unternehmens bereits im August ihre Pläne nicht öffentlich im Bauausschuss präsentierten durften, gab es jetzt wieder kein grünes Licht.
Der Verwaltungsausschuss hatte die Verwaltung aufgefordert, bestimmte Eckpunkte für eine Entwicklung als Urbanes-Gebiet zu erarbeiten. Grundlage war das Adler-Konzept. "Die Eckpunkte waren in der Sitzungsvorlage dargestellt", so Bauausschuss-Vorsitzende Britta Witte (CDU). "Darüber wollte allerdings niemand außer mir diskutieren." Witte vermutet, dass SPD und Grüne die Verlegung des Bauhofes - er befindet sich derzeit noch auf dem Areal - nicht wollen. "Eine mögliche Entwicklung dieses Gebietes soll offenbar lieber verschoben werden, bis die Pläne zum gemeinsamen Bauhof mit Bendestorf geplatzt sind, der Reitverein sein neues Domizil bezogen hat und die Ganztagsschule gebaut wird", so Witte. "Nach meiner Auffassung hatten wir dieses Gebiet gekauft, um es finanziell und strukturell gewinnbringend wieder zu veräußern. Die Verhandlungen mit der Firma Adler wurden nun bis auf Weiteres gestoppt." Nach Wittes Einschätzung sei der Investor nun nicht mehr bereit, in Jesteburg zu investieren. "Ich finde das sehr schade, denn das Konzept hätte wunderbar gepasst und wäre ein Vorzeige-Objekt geworden. In Jesteburg hat man immer viele Pläne und Wünsche, die Geld kosten, aber wie man das Geld einnimmt, da ist man mehr als zögerlich."
Unterstützung erfährt Britta Witte von UWG Jes!-Chef Hansjörg Siede. "Vor wenigen Tagen waren wir noch überzeugt, dass für die weitere Entwicklung des jetzigen Reitverein-Geländes von allen Parteien in die gleiche Grundrichtung gedacht wird." Es sei Konsens gewesen ein "urbanes Gebiet" auszuweisen, in dem Wohnen und Arbeiten miteinander verknüpft werden könne. Das vorgelegte Konzept sei bei allen Parteien auf ein positives Echo gestoßen. "Doch statt die Planungen gemeindeseitig zu konkretisieren, überraschte die SPD jetzt mit einer Kehrtwende", so Siede. "Mit ihrem Verhalten hat die SPD der Gemeinde einen Bärendienst erwiesen. Ein verheerendes Signal für jeden Investor in Jesteburg, von dem wir uns ausdrücklich distanzieren. Wir wünschen uns ein Gesprächsklima zwischen Gemeindevertretern und Investoren, das auf gegenseitigem Respekt fußt." Laut Siede habe die SPD öffentlich angezweifelt, ob der Investor überhaupt in der Lage sei, ein derartiges Vorhaben erfolgreich umzusetzen.
"Zunächst wird der Platzbedarf von Schule, Kitas, Bauhof und die zeitliche Planung des Umzugs des Reitvereins geregelt, dann können weitere Beschlüsse folgen", fasst Steffen Burmeister die Position der SPD zusammen. "Wir favorisieren zudem, dass das Grundstück im Erbpachtverfahren vermarktet wird, damit die Gemeinde an dieser zentralen Stelle langfristig die Planungshoheit behält. Und wir sprechen uns für einen nennenswerten Anteil an Sozialwohnungen aus - das ließe sich im B-Plan-Verfahren festschreiben."

Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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