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Millionenschaden im Buchholzer Freibad

Jesteburger Bürger kämpfen für ihren Markt

Edgar Romanowski hat selbst ein Auge auf den 
Wochenmarkt geworfen
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WOCHENBLATT-Leser haben kein Verständnis für Diskussion um Wochenmarkt-Zukunft / UWG stellt Mittelverwendung in Frage.

mum. Jesteburg. Das ist ein deutliches Zeichen: Sabine Mittelstedt hat am Mittwoch Unterschriften auf dem Wochenmarkt gesammelt. Bereits nach wenigen Stunden hatten sich fast 170 Jesteburger für die weitere Betreuung des Marktes durch den GeWerbekreis ausgesprochen. Wie berichtet, empfahl der Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur mit den Stimmen von Hans-Jürgen Börner und Angelika Schiro (beide SPD) sowie Hansjörg Siede (UWG Jes!), dem GeWerbekreis das Marktrecht zu entziehen. Bernd Jost (CDU) und Karl-Heinz Glaeser (Grüne) stimmten gegen den Antrag von Börner. Das Thema wird inzwischen sehr kontrovers diskutiert. Die Befürworter des Antrags sparen nicht mit Kritik am Kaufleute-Verein.
Hansjörg Siede, Vorsitzender der UWG Jes!, unterstellt dem GeWerbekreis, die Einnahmen für eigene Veranstaltungen verwendet zu haben, statt sie - wie vereibart - anderen gemeinnützigen Vereinen zur Verfügung zu stellen. Siede fragt: "Wofür verwendet der Gewerbeverein eigentlich aktuell die Einnahmen aus dem Wochenmarkt? Der Gewerbekreis hat voriges Jahr weder den Weihnachtsmarkt, noch die Weihnachtsbeleuchtung umgesetzt und dieses Jahr das Aufstellen des Maibaumes abgesagt." Die UWG hält die damals vielleicht noch gutgemeinte Verquickung von Ehrenamt und möglichen Einnahmen aus dem Wochenmarkt für nicht mehr haltbar. "Es steht dem GeWerbekreis - wie jedem anderen Verein in Jesteburg - frei, Förderanträge für eine Veranstaltung zu stellen. Jetzt aber zu argumentieren, die ehrenamtliche Vereinsarbeit sei gefährdet, wenn nicht weiterhin die Einnahmen aus dem Wochenmarkt an den Verein flössen, lassen wir nicht gelten. Jeder Verein muss sich im Grundsatz aus seinen Mitgliedsbeiträgen finanzieren."

• Und das denken die WOCHENBLATT-Leser:
Hans-Rudolf Grabbe (Jesteburg): "Was hat Herrn Siede von der UWG geritten, seine Stimme für einen derart blödsinnigen Antrag zu geben? Dass Herr Börner von der SPD offensichtlich die treibende politische Kraft war, wundert mich nicht. Von diesem Ratsherrn sind wir Jesteburger seit geraumer Zeit doch nur noch Mist gewohnt. Der zieht die SPD ständig weiter nach unten. Liebe Genossen, da habt ihr echt ein Problem. Aber ich sage vorher: Verwaltungsausschuss und Gemeinderat werden diesen Blödsinn stoppen."
Boris Iwansky (Jesteburg): "In einer Zeit, in der es ohnehin schwer ist, ehrenamtliche Posten zu besetzen, sollte man sich genau überlegen, welche Folgen der Einzelfall hat und welche Signalwirkung generell ausgesandt wird. Ich bin seit 1973 Jesteburger und stelle fest, dass sich Freunde aus Nachbargemeinden inzwischen über die Politik hier herzhaft amüsieren. Unser Wochenmarkt schafft nicht nur Abwechslung im Angebot an Lebensmitteln, er ist auch ein Ort der Begegnung. Sicherlich kann am Konzept gearbeitet werden, aber man sollte unterstützen und Engagement fördern. Ich habe weder für den Antrag von Herrn Börner, noch für die Diskussion auch nur das geringste Verständnis. Jesteburg hat weitaus wichtigere Themen zu diskutieren und zu lösen. "
Sabine Mittelstedt (Jesteburg): "Ich finde es nicht richtig, dass dem GeWerbekreis das Management entzogen werden soll. Ich werde weiterhin Unterschriften sammeln."
Wolfgang Schmiedeberg (Jesteburg): "Der Wochenmarkt blockiert Parkplätze. Besucher des CafeBook, der Bäckerei, der Touristik-Info und der Gemeinde finden kaum einen Parkplatz."
Rainer Lammel (Jesteburg): "Wer stoppt Hans-Jürgen Börner? Zugegeben, es gibt auch demokratisch gewählte Präsidenten, die - ausgestattet mit offensichtlichen Persönlichkeitsstörungen - ganze Länder regieren. Aber was der demokratisch gewählte (waren es 53 Stimmen?) Jesteburger Rentner Börner fast wöchentlich absondert, ist auch für wohlmeinende Zeitgenossen immer schwerer zu ertragen. Natürlich ist der Wochenmarkt zu erhalten. Gehört er doch seit Jahren zum Dorfleben und erfreut sich - dank des Engagements des GeWewerbekreises - großer Beliebtheit. Ich hoffe sehr, dass der Gemeinderat die Empfehlung mehrheitlich ablehnt und sich vor allem die Jesteburger SPD mal besinnt, ihren Parteifreund Börner zum Wohle der Gemeinde zur Vernunft zu bringen." 

"Vorstand ohne Übersicht"

Ein Fürsprecher des Antrags ist Edgar Romanowski. Das GeWerbekreis-Gründungsmitglied verließ den Kaufleute-Verein im Streit. Romanowski betreute den Wochenmarkt sieben Jahre und stellte den Antrag, ihn künftig wieder organisieren zu dürfen. "Es wäre toll, wenn der GeWerbekreis oder auch Herr Börner nicht nur an die Einnahmen denken würden, sondern sich um die Betreuung, Förderung und Ausbau des Wochenmarktes kümmern würden", so Romanowski. "Ich finde es eigenartig, das Henning Erdmann und auch Bernd Jost unbedingt die Einnahmen benötigen, um ihren Spaßverein zu finanzieren. Als der Wochenmarkt startete, gab es eine klare Absprache: Vorrangig werden die Standgebühren für den Wochenmarkt eingesetzt. Die verbleibenden Überschüsse werden für Gewerbeförderung im Ort und zur Unterstützung kleiner Vereine eingesetzt. Leider hat der GeWerbekreis - mit Bernd Jost als Weihnachtsmarkt-Organisator und Henning Erdmann als Vorsitzender - nicht nur den Überblick bei den Ausgaben für den Weihnachtsmarkt verloren, sondern auch die Gewerbetreibenden. Spaß-Veranstaltungen wurden immer wichtiger, Förderung für Gewerbe immer unwichtiger."

"GeWerbekreis unterstützt Vereine"

Henning Buus sitzt für die CDU im Gemeinderat, ist Vorsitzender des Vereins "Unser Freibad" und GeWerbekreis-Mitglied. Er kritisiert die Darstellung der UWG Jes!:  "Aus meiner Sicht wird hier entweder bewusst oder aus Unwissenheit einiges falsch dargestellt. Fakt ist: Der GeWerbekreis unterstützt seit Jahren andere Vereine im Ort - auch mit Mitteln aus dem Wochenmarkt. Fakt ist: Die Gewerbetreibenden sind mit dem neuen Marktleiter deutlich zufriedener als vorher. Darüber hinaus ist die Zusammenarbeit mit den Anwohnern, die zuvor immer problematisch war, deutlich besser geworden. Was aber mal klargestellt werden muss, ist, dass der GeWerbekreis aktuell als einziger Verein in der Lage ist, Veranstaltungen wie den Weihnachtsmarkt und das Maibaumaufstellen durchzuführen. Alle großen Vereine in Jesteburg haben explizit gewünscht, dass der GeWerbekreis das Marktrecht behält - darunter der VfL Jesteburg und 'Unser Freibad'. Das Marktrecht in Eigenregie durch die Gemeinde auszuüben, kommt einer absoluten Geldverbrennung nahe. Realistisch entstehen für die Betreuung und Abrechnung zwei bis drei Stunden pro Woche und wir reden damit sicher über Kosten von 100 Euro. Bei 50 Wochen also um die 5.000 Euro im Jahr - da bleiben also am Ende um die 0 Euro über, die man dann hat um Vereine und Aktionen im Ort zu unterstützen. Wer der Meinung ist, dass das Geld nicht dem richtigen Zweck zugeführt wird, soll doch lieber dafür plädieren dem GeWerbekreis eine Handlungsempfehlung an die Hand zu geben. Der GeWerbekreis ist ein Verein mit gewähltem Vorstand und Kassenprüfern. Er legt jedes Jahr dar, wofür Gelder verwendet werden. Er will sich in Zukunft sogar weiter öffnen und auch Mitglieder aufnehmen, die kein Gewerbe betreiben. Also mehr Transparenz geht wohl kaum."

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Ist das das Ende des Jesteburger Wochenmarktes?

Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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