"Mehr Geld für Verkehrsprojekte"

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Verkehrsminister Bernd Althusmann beantwortet die Fragen der WOCHENBLATT-Leser: A26, Ortsumgehung Tostedt und der schlechte Zustand der Straßen.

(mum). Der Besuch von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) beim WOCHENBLATT-Verlag Ende vergangenen Jahres war ein großer Erfolg. Fast 100 E-Mails mit Fragen gingen nach einem Aufruf bei der Redaktion ein (das WOCHENBLATT berichtete). Einige beantwortete Weil sofort oder in mehreren längeren Interviews (nachzulesen unter www.kreiszeitung-wochenblatt.de; Stichwort "Stephan Weil"). Ein paar Fragen gab Weil an Bernd Althusmann (CDU) weiter. Althusmann ist nicht nur stellvertretender Ministerpräsident und verantwortlich für Verkehr und Wirtschaft, sondern auch Landtagsabgeordneter für Neu Wulmstorf, Rosengarten und Seevetal.

Anke Voth (59) aus Moisburg:
Als Sprecherin der Bürgerinitiative "Verkehrsberuhigung Moisburg" frage ich nach den Verhandlungen mit der Hansestadt Hamburg zum Anschluss der A26 an die Bundesautobahnen. Seit Jahrzehnten nimmt der Pendlerverkehr in unserem Dorf zu. Es gibt kaum Zeiten der Nachtruhe, denn der Verkehr rollt von morgens 4 Uhr bis spät nachts 23 Uhr. Von der Fertigstellung der Autobahn Stade-Hamburg versprechen wir uns Verkehrsentlastung. Denn auch die Kreisstraßen kreuzen unser Dorf und Pendler und Handwerksbetriebe nutzen die K17 und K53, um ebenfalls nach Hamburg zu kommen. Auch die Verlegung der Bundesstraße 3 (Umgehungen Neu Wulmstorf und Elstorf) könnte Entlastung in Moisburg und andere Dörfer dieses Gebietes bringen.
Dr. Bernd Althusmann: Sehr geehrte Frau Voth, damit sich die Verkehrssituation im Hamburger Umland endlich entspannt, ist es wichtig, dass mit dem Lückenschluss zwischen Neu Wulmstorf und der A7 im Zuge der A26 zügig begonnen wird. Nachdem der Planfeststellungsbeschluss für das letzte niedersächsische Teilstück der A26 (Abschnitt 4a) zwischen Stade und Hamburg am 6. November 2018 unanfechtbar geworden ist, hat am 21. Dezember 2018 auch die Hamburger Planfeststellungsbehörde den etwa acht Kilometer langen Teil (Bauabschnitt 4) genehmigt, der den Lückenschluss von der niedersächsischen Landesgrenze bis zur A7 bildet. Der konkrete Baubeginn dieses Abschnittes hängt derzeit noch davon ab, ob gegen den Beschluss geklagt wird. Um aber keine Zeit zu verlieren, hat Hamburg Anfang des Jahres bereits mit ersten bauvorbereitenden Maßnahmen begonnen.
Auch der Bau der Ortsumgehung Elstorf im Zuge der B3 wird zur Entlastung im Hamburger Umland beitragen. Bei einem günstigen Verlauf der Planungsprozesse und Genehmigungsverfahren - die Ortsumgehung ist niedersächsisches Pilotprojekt zur Planungsbeschleunigung - gehen wir von einem Baubeginn in 2026 aus.

Karl-Heinz Lemm aus Tostedt
: Könnten Sie sich für eine Ortsumgehungsstraße um Tostedt herum einsetzen? Die sehr stark befahrene B75 führt genau mittig durch unsere schöne Ortschaft! Der Pkw- und Lkw-Verkehr nimmt trotz Mautgebühren rapide zu. Bei Autobahnsperrungen, die oft anfallen, verstärkt sich der Verkehr noch um ein Vielfaches. Lärm, Staub, Gestank und die Gefahr, angefahren zu werden, nehmen zu.
Bernd Althusmann: Sehr geehrter Herr Lemm, die Länder planen und bauen die Bundesfernstraßen in Auftragsverwaltung für den Bund. Mit dem Bundesverkehrswegeplan 2030 beziehungsweise dem Bedarfsplan 2016 hat der Bund vorgegeben, welche Bundesfernstraßenprojekte in Niedersachsen bis 2030 und danach realisiert werden sollen. Die Ortsumgehung Tostedt/Wistedt wurde hier dem "Weiteren Bedarf mit Planungsrecht" zugeordnet. Sobald die entsprechenden Kapazitäten zur Verfügung stehen, will Niedersachsen mit den Planungen beginnen. Die neue Landesregierung hat im Jahr 2018 die Gelder aufgestockt. Trotz der verbesserten Ausstattung ist es weiterhin eine Herausforderung, die ressourcenintensive Planung der Projekte des Bedarfsplanes voranzubringen. Dementsprechend muss das Land Schwerpunkte setzen: Bei den Bundesstraßen sollen zunächst die Projekte mit bereits laufenden Planungen weiter vorangehen.

Richard Köppe aus Hanstedt:
Der Zustand der Straßen in Niedersachsen, besonders in der Heide, ist schlimm. Was unternehmen Sie dagegen?
Bernd Althusmann: Sehr geehrter Herr Köppe, die niedersächsischen Verkehrswege - ob in den Orten oder zwischen Städten - sind die Lebensadern unseres Bundeslandes. Mit dem "Sonderprogramm Ortsdurchfahrten" für das 2019 und 2020 jeweils 15 Millionen Euro zur Verfügung stehen, sollen beispielsweise die Ortsdurchfahrt Niendorf im Zuge der L 213, die Ortsdurchfahrt Amelingshausen im Zuge der L 234, sowie die Ortsdurchfahrt Clenze im Zuge der L 261 saniert werden. Ein weiteres wichtiges Element zur Erhaltung und Verbesserung unserer Straßen ist das "Jahresbauprogramm 2019", mit dem in diesem Jahr wieder 75 Millionen Euro für den kommunalen Straßenbau zur Verfügung stehen. Mit den Fördergeldern versetzen wir die Kommunen in die Lage, ihre Verkehrsinfrastruktur auszubauen und zu verbessern - etwa die Garstedter-/Vierhöfener Straße in der Samtgemeinde Salzhausen.

Helma Sewe aus Ehestorf/Rosengarten:
Hamburg will den Ehestorfer Heuweg in Hamburg-Hausbruch erneuern. Dies ist die wichtigste Verbindungsstrecke von Niedersachsen in den Süderelberaum (die Autobahn A7 ist sehr häufig überlastet). Wie ist der aktuelle Stand?
Bernd Althusmann: Mit der Baustelle am Ehestorfer Heuweg werden die Fahrbahn erneuert und Straßenentwässerungsleitungen hergestellt. Die Maßnahme wird von der Hansestadt Hamburg durchgeführt. Weil eine Vollsperrung der Straße eine hohe Belastung für Anwohner, Anlieger und Pendler bedeutet, wurde der ursprüngliche Bauablauf überarbeitet. Statt sieben Monate muss die Straße zwischen der niedersächsischen Landesgrenze und der Rudolph-Steiner-Schule nur noch einen Monat voll gesperrt werden. Der neue Bauablauf wird durch den mehrfachen Umbau der Verkehrsführung möglich. Mit einer wechselnden Einbahnstraßenregelung wird der Autoverkehr an der Baustelle vorbeigeführt. Die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt haben Anfang März begonnen und enden Ende 2019. Im Jahr 2020 folgt der zweite Bauabschnitt.

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Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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