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"Wir wollen nicht, dass die Heide brennt!" - Bürgerinitiative schreibt offenen Brief an Wirtschaftsminister Olaf Lies

Eindrucksvoller Protest in Brackel: Mehr als 200 Bürger haben das Logo der Bürger-Initiative X-durchY.de nachgestellt | Foto: X-durchY.de
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  • Eindrucksvoller Protest in Brackel: Mehr als 200 Bürger haben das Logo der Bürger-Initiative X-durchY.de nachgestellt
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Die Diskussion um die Y-Trasse und Alternativ-Varianten ist in den vergangenen Jahren sehr intensiv geführt worden. Auf Betreiben des Verkehrs-Ministeriums ist daher das „Dialogforum Schiene Nord“ initiiert worden. Unter der Leitung einer neutralen Agentur soll seit Februar 2015 ein transparenter, fairer und ergebnisoffener Diskussionsprozess ermöglicht werden. Doch daran glaubt die Bürger-Initiative X-durchY.de nicht und hat jetzt einen offenen Brief an Minister Olaf Lies geschickt.

(mum). Protest macht offensichtlich erfinderisch - das gilt zumindest für die Bürgerinitiativen, die die Schienen-Güter-Verkehrs-Y-Trasse (SGV-Y) und die „Breimeier-Trasse“ der Deutschen Bahn verhindern wollen. Schon im April gab es einen Aktionstag in Brackel, zu dem mehrere hundert Besucher kamen. Mitte Juni folgte die nächste Demo - diesmal mit mehr als 2.000 Teilnehmern an verschiedenen Standorten. Jetzt trafen sich die „X-durch-Y“-Aktivisten in Brackel wieder, um mit einem Foto deutlich zu machen, dass sie gegen die geplanten Varianten sind. Zusätzlich veröffentlichte die Bürgerinitiative einen offenen Brief an Wirtschaftsminister Olaf Lies. Darin kritisiert Sprecher Axel Meinhard die Abläufe im „Dialogforum Schiene Nord“, das extra eingerichtet wurde, um die Bürger zu beteiligen
Der offene Brief - gekürzt - im Wortlaut:
„Wir möchten mit diesem Brief einen Weg nutzen, um allen für die Findung einer sinnvollen Variante zur Gütertrassenproblematik Verantwortlichen aufzuzeigen, dass die beteiligten Bürger sehr interessiert an einer Lösungsfindung sind. Als Bürgerinitiative „X-durch-Y“ vertreten wir die Interessen unseres Ortes Brackel sowie der umliegenden Region im Landkreis Harburg. In der gesamten Region haben sich mittlerweile viele Initiativen gegründet, die zusammen mehrere tausend Mitglieder verzeichnen.
Wir begrüßen, dass das Dialogforum Schiene Nord insbesondere in seiner letzten Sitzung am 19. Juni einen konstruktiven Weg eingeschlagen hat und in seiner Arbeit in Teilbereichen vorangekommen ist. Durch einen Vorschlag mehrerer Bürgerinitiativen wurden die Kriterien für die Bewertung der einzelnen Trassen hinsichtlich des verkehrlichen Wertes weitgehend erarbeitet. Nach gleichem Schema werden derzeit Kriterien zur Trassenfindung für die Themenbereiche der Sozial- und Naturschutzbelange gestartet.
Während der letzten Sitzung des Forums ist es aber offenkundig geworden, dass vonseiten der Bahn nicht alle Informationen dem Forum zur Verfügung gestellt wurden. Es werden Stimmen lauter, die die Sinnhaftigkeit des Forums in Zweifel ziehen, das Schlagwort „Stuttgart 21“ fällt immer häufiger. Wir wollen nicht, dass „die Heide brennt“. Damit wir in den Diskussionen mit unseren Mitgliedern und Bürgern unserer Region weiter für den Dialog werben können, bitten wir Sie, die folgenden drängenden Fragen zu beantworten oder bei der Klärung mitzuwirken:
1. Warum haben uns die Vertreter der Bahn die Daten zur fahrplangenauen Simulation so lange vorenthalten? Warum gab es das jetzt zugesicherte Angebot zur Erstellung der fahrplangenauen Simulation nicht schon als Grundlage zu Beginn des Forums?
2. Trotz mehrfacher Nachfragen erfuhren sämtliche Teilnehmer des Forums erst in der vierten Sitzung von der Möglichkeit, wichtige Daten zur Knotenproblematik in Hamburg, Bremen und Hannover einsehen zu können. Das Forum hat dadurch viel Zeit verloren.
3. Wer ist für den reibungslosen Ablauf der im Forum verteilten Aufgaben zuständig? Wesentliche Unterlagen wurden den Teilnehmern erst zwei Tage vor der Sitzung übersandt. Um die verloren gegangene Zeit aufzuholen, haben kommunale Vertreter einen Fragenkatalog erstellt. Die Agentur benötigt inzwischen acht Wochen für die Verteilung der Fragen in die Fachbereiche. Beachtet man die unglaublich enge Zeitschiene des Forums, ist dies grob fahrlässig.
Viele Teilnnehmer sind mit der Moderation unzufrieden: Vertreter von Bahn, Bund und Land erhalten jederzeit Redezeit und werden bevorzugt mit Wortbeiträgen bedacht, während andere Teilnehmer subtil ins Lächerliche gezogen werden.
Die Mitglieder der Initiative hoffen auf eine zeitnahe Beantwortung der Fragen.“
• Mehr Informationen gibt es unter www.x-durch-y.de.

Eindrucksvoller Protest in Brackel: Mehr als 200 Bürger haben das Logo der Bürger-Initiative X-durchY.de nachgestellt | Foto: X-durchY.de
Überall im Landkreis Harburg machen Bürgerinitiativen mobil gegen die Y-Trasse
Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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