sla. Jork. Die ehrenamtliche Gruppe "Ein Herz für die Ukraine" hat am vergangenen Samstag eine Benefizveranstaltung in Jork durchgeführt. Es gab Würstchen vom Grill, Getränke und Blechkuchen - und Gelegenheit zum Spenden, die zahlreiche Besucher nutzten. Aktuell fehlt es vor allem an Sommerbekleidung, Waschmittel, Geldspenden und privaten Unterkünften in Jork und Umgebung für die Flüchtlinge aus der Ukraine.
Etliche Besucher kamen am Samstag zur Spenden-Veranstaltung für die Ukraine
Fanny und Andreas Biesewig, Rafal Markowski und Martin Duscha sind die vier Initiatoren, die vor einigen Wochen die Hilfs-initiative in Jork ins Leben riefen. Inzwischen gehören rund 30 ehrenamtliche Helfer zu der Gruppe, die in den Räumen des TUS Jork Sachspenden annehmen, sortieren und an Flüchtlinge aus der Ukraine abgeben. Rafal Markowski ist soeben aus seiner einstigen Heimat Polen zurückgekehrt und hat dort drei Familien aus Mariupol nach Jork gebracht. "Inzwischen sind in Polen drei Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine, die dort oft zusammengepfercht leben und nicht ausreichend Unterstützung erhalten", schildert Markowski die katastrophalen Verhältnisse. Aus diesen Gründen würden etliche Familien auch wieder in die Ukraine zurückkehren - trotz des Krieges und der zerstörten Infrastruktur.
Geflüchtet vor dem Krieg: Tanya (li.) aus Saporischschja und Yuliia mit Sohn Oleksii aus Odessa werden in Jork von Ehrenamtlichen unterstützt
Rund 1.700 Ukraine-Flüchtlinge gibt es momentan offiziell im Landkreis Stade. Darüber hinaus seien einige Familien noch nicht angemeldet und bei Bekannten untergekommen. Yuliia flüchtete mit ihren beiden sechs- und zwölfjährigen Söhnen aus Odessa über Rumänien vor dem Krieg. Nach fünftägiger Busfahrt kamen sie in Hamburg an und wurden schließlich in Jork untergebracht. Tanya flüchtete vor zwei Monaten mit ihrem vierjährigen Sohn Makar und ihrem Hund aus Saporischschja und lebt jetzt bei ihrer Schwester in Jork. Ihr Ehemann und dessen Eltern sind in der Ukraine geblieben.
Die private Gruppe "Ein Herz für die Ukraine" sammelt weiter unermüdlich Spenden. "Was braucht ein Mensch, der Schüsse gehört hat und mit zwei Taschen vor dem Krieg flüchtet?", fragt Andreas Biesewig. Im Jorker Donation Center, Westerjork 38 (neben dem Penny-Markt) können sich Flüchtlinge vor allem Kleidung und Hygieneartikel kostenlos abholen und auch Lebensmittelspenden werden, wenn vorhanden, kostenfrei abgegeben. Das Donation Center ist immer mittwochs von 9.30 bis 12.30 und samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Während der Öffnungszeiten sind Mitglieder der Gruppe und weitere Helfer vor Ort. Die Initiative „Ein Herz für die Ukraine“ wird auch auf dem Jorker Blütenfest am kommenden Wochenende mit einem Stand vertreten sein.
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