Obstbau und Vertrieb setzen auf Innovationen

Stefan Moje, Geschäftsführer von Elbe-Obst, präsentiert 
die nachhaltigen Verpackungen Fotos: jab
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Die 71. Norddeutschen Obstbautage in Jork zwischen "sonniger Zukunft" und kritischen Stimmen

jab. Jork. Auf den 71. Norddeutschen Obstbautagen kamen Fachleute und Laien in Jork zusammen, um mehr über die aktuellen Themen im Obstanbau zu erfahren. Von nachhaltigen Neuheiten auf dem Gebiet der Verpackungen bis hin zu digitalen Trends war für jeden Besucher etwas auf der Messe dabei.

Während des Messe-Rundgangs stellte Dr. Carsten Klopp, Leiter der Obstbauversuchsanstalt Jork, den Besuchern einige Projekte der Unternehmen vor. Die Obstbauern stellen sich dem digitalen Wandel und bedienen sich immer neuerer Technik. Daten werden vermehrt digital gesammelt und ausgewertet, um in den Betrieben eine zunehmende Automatisierung aller Vorgänge zu erzeugen.

Eine besondere Hilfe sind auch die Wetterstationen, die alle Wetterdaten zusammentragen und beispielsweise so Hinweise auf kommenden Frost liefern können. Auch Schädlingsbefall, der durch bestimmte Witterungsbedingungen gefördert wird, kann entgegengewirkt werden. Im Alten Land befindet sich bereits ein riesiges Netzwerk dieser Wetterstationen.

Neben solchen technischen Neuheiten kamen aber natürlich die Fruchtinnovationen nicht zu kurz. Äpfel der Sorten "Wellant" und mit dem noch unschönen Namen "GS 66" waren buchstäblich in aller Munde und fanden großen Anklang bei den Besuchern.

Weitere Veränderungen konnten die Besucher auf dem Gebiet der Verpackungen erleben. Plastikverpackungen werden durch Schalen aus Pappe ersetzt, die oben ebenfalls einen Verschluss aus gleichem Material besitzen. Aber auch Pappboxen, ähnlich einer Schublade, zum Wiederverschließen der Äpfel wurden präsentiert. Alle zielen auf den Wunsch der Verbraucher zu weniger Plastik und mehr Nachhaltigkeit. Insgesamt blickte Carsten Klopp einer sehr positiven und innovativen Zukunft des Obstbaus in Norddeutschland entgegen.

Kritische Töne gab es hingegen bei den Vorträgen in der Festhalle Jork. Schon zur Eröffnung schlug Kreislandwirt Johann Hinrich Knabbe ernste Töne an. Er sprach die vielseits diskutierte "SuedLink"-Trasse an, die in der Zukunft große Auswirkungen auf die Obstbauern im Alten Land haben werde, da sich die Verlegung von Erdkabeln enorm auf die Böden auswirke und so die Arbeit im Obstbau beeinflusse. Dazu kommen die hohen Kosten, die aufgrund von unvorhergesehener Bodenbeschaffenheit schnell um ein Vielfaches steigen können - die dann letztendlich der Steuerzahler trage. Er sprach sich nachdrücklich für die kostengünstigeren Überlandleitungen aus.

Ulrich Buchterkirch, Vorsitzender der Landesfachgruppe Obstbau Niedersachen, konnte zunächst ebenfalls wenig positive Worte finden. Ihm machte die negative Einstellung der Verbraucher zu schaffen, da die Obstbauern seiner Meinung nach zu wenig Wertschätzung erhielten. Auch in der Vermarktung sollten die Erzeuger viel mehr zusammenarbeiten und so das Netzwerk untereinander stärken. Seine Empfehlung: Die Wertschätzung und Vermarktung weiter pushen. Einen eindringlichen Appell lieferte er auch zu den anstehenden Europawahlen. Schließlich wirken sich alle Beschlüsse, wie zu Pflanzenschutzmitteln, die in Brüssel gefasst werden, direkt auf die Arbeit der Obstbauern aus. Das Thema Pflanzenschutzmittel und die besorgten Meinungen der Verbraucher griff Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung BfR, in seinem Vortrag auf. Seine klare Meinung: "Die Dosis macht das Gift." Denn in jedem Nahrungsmittel ist in irgendeiner Weise etwas drin, dass in zu hoher Konzentration für den Menschen schlecht sein könne. Die Stoffe können durch immer genauere Analyseverfahren besser bestimmt werden. Daher gebe es für alles einen Grenzwert in Deutschland, um eventuelle Gefahren möglichst gering zu halten. "Je bunter Sie essen, umso besser ist es. So werden einzelne Risiken minimiert", empfiehlt Hensel.

Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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