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Frische Ideen für Jorker Brandruinen

Studenten der Hochschule21 ("Bauen im Bestand") dürfen unter Anleitung von Professor Jasper Herrmann (3. v. re.) die "Herbstprinz"-Ruine überplanen. Bürgermeister Gerd Hubert (2. v. re.) und Rathaus-Mitarbeiter Hans-Georg Wowra hoffen auf neue Impulse
  • Studenten der Hochschule21 ("Bauen im Bestand") dürfen unter Anleitung von Professor Jasper Herrmann (3. v. re.) die "Herbstprinz"-Ruine überplanen. Bürgermeister Gerd Hubert (2. v. re.) und Rathaus-Mitarbeiter Hans-Georg Wowra hoffen auf neue Impulse
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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bc. Jork. Um die unter mysteriösen Umständen abgebrannten Restaurants "Herbstprinz" und "Altländer Hof" ranken sich etliche Geschichten. "Ich warte eigentlich nur, wann der erste Krimi erscheint", sagt Jorks Bürgermeister Gerd Hubert. "Hilflos" müsse die Gemeinde seit Jahren mitansehen, wie die Restaurant-Ruinen der insolventen Eigentümerin Sandra T. das Ortsbild verschandeln. Jetzt naht Hilfe.

Studenten der Buxtehuder Hochschule21 ("Bauen im Bestand") sollen der Gemeinde Ideen liefern, was auf den Grundstücken an der viel befahrenen L140 gebaut werden könnte. Unter Anleitung von Professor Jasper Herrmann können die Nachwuchs-Architekten ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Eine klassische Win-win-Situation. Hubert: "Wir brauchen neue Impulse." Kürzlich war Ortstermin.

Die Studenten dürfen sich austoben. Egal, ob Stahl, Glas, Stein oder Fachwerk-Front - alles ist erlaubt: Gastronomie, Ferienwohnungen, Wohnen, Büros. Für den Moment vergisst Rathaus-Mitarbeiter Hans-Georg Wowra, zuständig für den Denkmalschutz, die von Politik und Verwaltung auferlegte strenge Gestaltungssatzung. Danach hätten die historischen, reetgedeckten Fachwerkhäuser möglichst originalgetreu wieder aufgebaut werden müssen. Ein Mitgrund, warum sich potenzielle Investoren so schwer tun anzubeißen.

"Ihr könnt planen, was ihr wollt", gab Herrmann seinen Studenten mit auf den Weg. Einzige Einschränkung: Es muss auf den alten Grundrissen gebaut werden. Möglich ist dabei die Wiederverwertung alter Materialien, die nicht bei dem Feuer zerstört wurden, wie z.B. Kanthölzer mit Inschriften und Teile von Außenwänden. Fünf Wochen haben die Studenten Zeit, bis sie ihre Entwürfe am 11. November präsentieren müssen.

Gerd Hubert: "Wenn uns Entwürfe überzeugen, sind wir bereit, von den Richtlinien im Bebauungsplan abzurücken. Wir wollen aber die Baukultur im Alten Land erhalten." Huberts Horrorvorstellung: ein Doppelhaus mit Carports, was auch nicht im Sinne der "Altländer Baufibel" wäre. Ein gutes Beispiel sei der Wiederaufbau des völlig verrotteten "Kohlmeierschen Hofes" in Westerjork, aus dem einst Birken wuchsen. Heute wird das schmucke Gebäude als Museum Altes Land genutzt.

Die Entwürfe der Studenten sind zunächst einmal nicht mehr als eine Ideensammlung. Investoren sind zumindest beim "Herbstprinz" nicht in Sicht. Auch weil Andreas S. noch immer in einem Nebengebäude auf dem Grundstück wohnt.

Zur Erinnerung: S. wurde im März 2011 Opfer eines nächtlichen Überfalls, den seine Ex-Freundin und insolvente Eigentümerin des "Herbstprinz" und "Altländer Hof", Sandra T., und ihr heimlicher Geliebter Marc W. in Auftrag gegeben haben sollen. T. wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, W. musste ins Gefängnis. Kurz nachdem Sandra T. 2011 aus der U-Haft entlassen wurde, brannte der "Altländer Hof" ab. Auf den Tag genau ein Jahr nach dem Anschlag auf S. fackelte auch der "Herbstprinz" ab. Andreas S. war früher Wirt des "Herbstprinz".

Der Altländer Krimi soll die Studenten bei ihren Entwürfen aber nicht beschäftigen.

Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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