Befürworter sehen Potenzial für kurzzeitige Übernachtungen und Belebung des Ortes
Sie wollen das Hotel in Hollern-Twielenfleth
sla. Hollen-Twielenfleth. Das geplante Hotel-Projekt in Hollern-Twielenfleth schlägt bereits im Vorwege hohe Wellen: Nachdem bereits Anwohner eine Unterschriftenliste gegen den Bau eines Hotels an der Straße Am Deich im Internet gestartet haben (das WOCHENBLATT berichtete), meldeten sich jetzt etliche Befürworter des Projekts, die sich in einer Facebook-Gruppe mit über 200 Mitgliedern zusammengeschlossen haben. Bei der letzten Gemeinderatssitzung im Hollerner Hof, bei der das Hotelprojekt auf der Tagesordnung stand, hatten sich viele der Befürworter geärgert, da in der Fragestunde verstärkt die Gegner des Hotel-Projektes zu Wort kamen, schildern die Fürsprecher bei einem Treffen mit dem WOCHENBLATT an dem Grundstück, auf dem das Hotel geplant ist. Daher wollen einige der Befürworter deutlich machen, dass es auch viele Bewohner in Hollern-Twielenfleth gebe, die das Hotelprojekt an Ort und Stelle unterstützen. Ihre Begründungen: Derzeit gibt es keine Möglichkeit für kurzfristige Übernachtungen in der Region, da die Ferienwohnungen für mindestens drei Tage vermietet werden. Auch Wochenendtouristen kämen ins Alte Land und können nicht übernachten, so die einhellige Meinung. "Für ein Hotel gibt es hier echtes Potenzial", sagt auch Julia Circel, die einst das ehemalige Obstart-Hotel mitleitete, das 2016 geschlossen wurde. Die geplante Bauweise des Hotels, die von der Hotelkette "Upstaalsboom" und den Architekten bei der Gemeinderatssitzung ausführlich erläutert wurde, finden die Befürworter durchdacht und gelungen: "Das Hotel passt hier rein", sagt auch Familie König, die unmittelbar neben dem geplanten Hotel wohnt.
Einige der Befürworter haben bereits Ideen entwickelt, um den im Eingangsbereich des Hotels geplanten Verkaufsstand mit eigenen regionalen Produkten zu bereichern. Diese Gelegenheit wäre auch für den benachbarten Obsthofbetreiber, einem Gegner des Projektes, eine Chance, seine Produkte zu vermarkten, sagen sie. Das von Widersachern befürchtete Verkehrsaufkommen könne mit einem durchdachten Konzept gesteuert werden, ist die Meinung der Unterstützer. Viele von ihnen würden auch gerne das geplante Hotelangebot mit Restaurant und Wellnessbereich selber nutzen.
Zu den Hotel-Befürwortern zählt u.a. auch der Inhaber des Feriendorfes Altes Land, das in den Jahren 1983/1984 in Hollern-Twielenfleth entstand. Auch er hatte anfangs gegen die Skepsis einiger Einheimischer zu kämpfen, die seine 150 Wohneinheiten mit wöchentlichem Bettenwechsel ablehnten. Doch heute seien alle froh über die Bereicherung für den Tourismus. Und auch er sieht in dem neuen Hotelprojekt eine weitere Belebung für die Region.
Zu guter Letzt merkte Julia Circel, die die Facebook-Gruppe für die Befürworter des Hotels ins Leben gerufen hat, noch an: "Wir wollen keinen Streit mit den Hotelgegnern und planen auch keine Demo oder eine Verschwörung", sagt sie im Hinblick auf eine entsprechende Meldung an das Ordnungsamt in Lühe seitens der Hotel-Gegner zum Treffen mit dem WOCHENBLATT. "Aber wir sind der Überzeugung, dass das Hotel unseren Ort bereichern würde."
Redakteur:Susanne Laudien aus Buxtehude |
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