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Wie tief steckte Martin Buschmann tatsächlich im braunen Sumpf?
"Kontakte zur Wiking-Jugend"

Kontakte zur "Wiking-Jugend" und "aktiv" in der NPD: Dieses Rundschreiben vom März 1993 lässt darauf schließen, dass Martin Buschmann sich intensiver in der rechtsradikalen Szene engagierte, als er bisher zugegeben hat   | Foto: Ausriss: msr
  • Kontakte zur "Wiking-Jugend" und "aktiv" in der NPD: Dieses Rundschreiben vom März 1993 lässt darauf schließen, dass Martin Buschmann sich intensiver in der rechtsradikalen Szene engagierte, als er bisher zugegeben hat
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(jd). Mit Martin Buschmanns Auslegung des Begriffs "aktiv" wurde das WOCHENBLATT bereits konfrontiert, als er seinen Anwalt erklären ließ, dass sein "Mandant zu keinem Zeitpunkt für die NPD oder ihre Jugendorganisation aktiv gewesen" sei.

Für sein damaliges Funktionärsdasein bei der NPD bietet Buschmann gegenüber dem WOCHENBLATT nun eine Erklärung, die sein Wirken in der Rechtsaußen-Partei relativieren soll: "Ich sah mich mehr als Mitläufer und Lückenfüller, um unbesetzte Posten zu besetzen."

Das klingt in einem Rundschreiben, das Buschmann kurz nach seiner Wahl zum Kreisvorsitzenden verfasst hat, ganz anders: "Im Oktober 1992 habe ich mich der NPD angeschlossen und arbeite seitdem aktiv mit."

Bisher hat der Neu Wulmstorfer nur seine NPD-Mitgliedschaft zugegeben. Kein Wort bisher zu seinen Aktivitäten bei der NPD-Nachwuchsorganisation "Junge Nationaldemokraten" (JN). Auf Nachfrage räumt Buschmann jetzt ein, "hin und wieder" Kontakte zu jüngeren Leuten aus der rechtsextremen Szene gehabt zu haben. Tatsächlich rühmt Buschmann sich in einem NPD-Rundbrief von 1993: "Seit 1991 habe ich Kontakte zur Wiking-Jugend." Diese völkisch-nationalistische Jugendorganisation war von einem anderen Kaliber als die NPD. Sie knüpfte an die Nazi-Ideologie der Hitler-Jugend an und wurde 1994 verboten. Die Wiking-Jugend wolle "das Grundgesetz notfalls auch mit Gewalt abschaffen", um "erneut einen nationalsozialistischen Staat" zu errichten, so der damalige Bundesinnenminister Manfred Kanther.

Ebenfalls an der NS-Ideologie ausgerichtet war die "Heimattreue Deutsche Jugend" (HDJ), die ebenfalls verboten wurde, weil sie - so die Begründung des Innenministeriums - "rassistisches und nationalsozialistisches Gedankengut" verbreite. Die HDJ glorifiziere Adolf Hitler und die Waffen-SS, heißt es in der Verbotsverfügung. In den eigenen Schriften der HDJ wird die Demokratie als "Herrschaft der Minderwertigen" bezeichnet und der Rassismus gepflegt: "Nur richtig Weißes macht glücklich."

Die HDJ hieß in den 1990er Jahren noch "Die Heimattreue Jugend" (DHJ), wobei vereinsintern das "Die" weggelassen wurde. Und ausgerechnet zu einer Weihnachtsfeier der "Heimattreuen Jugend" in Buchholz lud Buschmann Ende 1993 ein.

Auch das lässt vermuten, dass Buschmann damals womöglich tiefer im braunen Sumpf steckte, als er heute glauben machen will. Sich als verblendeten, liebestollen Jüngling hinzustellen, der sich nur wegen einer Frau in die rechtsextreme Szene verirrt haben will, erscheint vor diesem Hintergrund zumindest fragwürdig.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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