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Neue Flüchtlingsunterkunft in Neu Wulmstorf: Angst vor Menschen in Not

Informierten und stellten sich den Fragen und Bedenken der Anwohner (v.l.): Bürgermeister Wolf-Egbert Rosenzweig, Kreisrat Kai Uffelmann und Landkreispressesprecher Johannes Freudewald
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Im Neu Wulmstorfer Gewerbegebiet wird eine neue Flüchtlingsunterkunft vorbereitet

ab. Neu Wulmstorf. "Wir wollen den Menschen helfen, die wirklich in Not sind. Wir sind nicht daran interessiert, Personen aufzunehmen, die möglicherweise mit anderen Absichten zu uns kommen." So lautete eine zentrale Aussage von Kreisrat Kai Uffelmann (CDU) am vergangenen Mittwochabend. "Wir lassen Sie mit Ihren Sorgen nicht allein - melden Sie uns, wenn es Probleme gibt."
Der Landkreis Harburg hatte zu einer Informationsveranstaltung ins Neu Wulmstorfer Rathaus geladen, um den Fragen und Unsicherheiten der Anwohner bezüglich einer weiteren Flüchtlingsunterkunft zu begegnen. Bürgermeister Wolf-Egbert Rosenzweig und Landkreispressesprecher Johannes Freudewald unterstützten Uffelmann.

Einige Anwohner waren besorgt: Ob nur männliche Asylsuchende kämen, wie lange sie blieben und warum sie so denzentral untergebracht seien? Als Uffelmann bekannt gab, es handele sich um männliche Asylsuchende, wurden Unmutsäußerungen laut. Vor allem Frauen seien durch sie gefährdet, hieß es.
"Es handelt sich um nette und freundliche Menschen", so Uffelmann. "Natürlich müssen sie unsere Regeln lernen und sich daran halten." Wie lange die Flüchtlinge bleiben, sei von Fall zu Fall unterschiedlich.

Viel Beifall erhielt Cornelia Meyer vom Netzwerk "Willkommen in Neu Wulmstorf". Sie entkräftete das Argument, diese Männer würden ihre Familien im Stich lassen. "Vor der Flucht bringen sie ihre Familien in Sicherheit, zum Beispiel in ein angrenzendes Land. Mit kleinen Kindern können sie keine gefährliche und anstrengende Flucht antreten." Während ihrer Flüchtlingsarbeit habe sie diese Männer als freundlich und respektvoll erlebt. Kriminelle wären Ausnahmen, wie sie in der deutschen Bevölkerung ebenfalls zu finden seien, sagte Meyer.
Aus den Reihen der Zuhörer meldete sich auch der Leiter der Polizeistation Neu Wulmstorf, Uwe Hesebeck. "Es zeigen sich hier sehr diffuse Ängste", sagte er, "die nicht mit der Realität übereinstimmen. Von Seiten der Polizei kann ich bestätigen, dass sich keine Vorfälle ereignet haben, in denen Flüchtlinge verwickelt waren." Es habe Auseinandersetzungen zwischen den Flüchtlingen selbst gegeben, diese hätte man jedoch durch das Verlegen von Personen in eine andere Einrichtung in den Griff bekommen.

Deutlich stellten Uffelmann, Rosenzweig und Freudewald heraus, in welcher Lage sich Kreis und Gemeinde durch den Flüchtlingsstrom befänden: schnell handeln zu müssen, um kurzfristig Unterkünfte bereitstellen zu können. Gern hätte man die Flüchtlinge zentraler untergebracht, sei jedoch aus Ermangelung anderer Möglichkeiten ins Gewerbegebiet ausgewichen.
"Wir haben über 800 Objekte und Grundstücke im Landkreis geprüft. Wenn der Vermieter einer leerstehenden Immobilie Nein sagt, können wir das nicht ändern", ergänzte Uffelmann.
Welche Kosten die Aufnahme der Asylsuchenden genau verursache, konnte Rosenzweig nicht beziffern. "Aber die Kreisumlage hat sich erhöht", sagte er.

• Bis zu 100 Flüchtlinge können in der Kantstraße im Neu Wulmstorfer Gewerbegebiet eine Bleibe finden. Eine Immobilie wird vom Landkreis für fünf bis zehn Jahre angemietet. Die Aufenthaltsdauer der Flüchtlinge variiert. Sie werden dort rund um die Uhr betreut. Dieser Betreuer ist für die Bewohner der Unterkunft als auch für Nachbarn direkter Ansprechpartner.

Der Betreiber steht noch nicht fest, aber es laufen Ausschreibungsverfahren. 140 Flüchtlinge leben in der Gemeinde, rund 140 ehrenamtliche Helfer unterstützen die Flüchtlingsarbeit. Laut einer neuen Bundesgesetzgebung ist für Flüchtlinge das Wohnen in Gewerbegebieten jetzt erlaubt. Bis Mitte November soll die neue Unterkunft bezogen werden.

Redakteur:

Alexandra Bisping

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