Freiwillige Feuerwehr
Viele halten Ehrenamtliche für Berufsfeuerwehr

Ein Dachstuhlbrand kann die Feuerwehrleute schon mal mehrere Stunden Schlaf kosten. Am nächsten Tag geht es trotzdem zur Arbeit | Foto: jd
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  • Ein Dachstuhlbrand kann die Feuerwehrleute schon mal mehrere Stunden Schlaf kosten. Am nächsten Tag geht es trotzdem zur Arbeit
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JOBS und KARRIERE

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sv. Buxtehude/Buchholz. Wenn der Melder geht, heißt es schnell sein. Auch mitten in der Nacht, wenn sie von der Alarmierung aus dem Tiefschlaf gerissen werden, springen die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren ins Auto und sind in nur wenigen Minuten an der Wache, um die Einsatzfahrzeuge zu besetzen. Brände löschen, Unfallstellen sichern und Menschenleben retten - manche Einsätze ziehen sich durch die ganze Nacht. Doch am nächsten Morgen geht es für die Einsatzkräfte trotzdem zur Arbeit.

"Viele sehen sich unsere große Feuerwehr an und gehen davon aus, dass das eine Berufsfeuerwehr sein muss", sagt Buxtehudes Stadtbrandmeister Horst Meyer. "Aber bis auf einen hauptamtlichen Gerätewart sind wir alle Ehrenamtliche." 420 Feuerwehrleute engagieren sich freiwillig in Buxtehude, in der Buchholzer Feuerwehr sind es rund 440, davon sind 280 aktive Mitglieder. Sie stellen ihr Privatleben hintenan, wenn sie alarmiert werden. Gerade Feiertage wie Silvester oder Weihnachten erleben sie oft nur zum Teil im Freundes- und Familienkreis. Dennoch, Feuerwehr ist für die meisten Mitglieder mehr als nur ein Ehrenamt - sie ist zugleich eine Berufung und eine zweite Familie.

Horst Meyer, Stadtbrandmeister der 
Freiwilligen Feuerwehr Buxtehude | Foto: sv
  • Horst Meyer, Stadtbrandmeister der
    Freiwilligen Feuerwehr Buxtehude
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"Schon mein Vater, ein Kaufmann, war in der Feuerwehr", sagt Stadtbrandmeister Horst Meyer. "Als mein Bruder und ich dann mit 18 beitraten, hatten wir zuhause eine Art Freifahrtschein. Wir durften nachts die Treppe runterpoltern, durften Türen schlagen und bei unserer Rückkehr klingeln, bis wir irgendwann einen Schlüssel an einem Band in die Jackentasche eingenäht bekommen haben", erinnert sich Meyer schmunzelnd. "Dafür waren wir an Weihnachten dann auch früh im Bett, falls wir zum Einsatz mussten."

So funktionieren die Alarmierungen

"Wir alarmieren nach der allgemeinen Alarm- und Ausrückordnung", sagt Meyer. "Diese schreibt vor, welche Fahrzeuge bei welchen Einsatzarten ausrücken müssen. Bei unseren Tageseinsätzen sind wir dann vor allem auf die Schichtgänger angewiesen. Denn Städte wie Buxtehude und Buchholz sind Schlafstädte. Die wenigsten Feuerwehrleute arbeiten tatsächlich an ihrem Wohnort, sondern pendeln beispielsweise zu Airbus oder nach Hamburg. Dementsprechend können viele Feuerwehrleute nicht während der Arbeitszeit losfahren."

Deshalb alarmiert die Buxtehuder Wehr auch immer im Vollalarm, um im Zweifel lieber zu viele als zu wenige Helfer vor Ort zu haben. In Buchholz wird tagsüber zwar auch im Vollalarm alarmiert, nachts dagegen gibt es wöchentlich wechselnde Bereitschaftsgruppen. Das habe sich in den einzelnen Ortsfeuerwehren Pandemie-bedingt auch so durchgesetzt, sagt Pressesprecher Oliver Weiß, damit bei einem Corona-Fall nicht die gesamte Feuerwehr ausfällt.

Oliver Weiß, Pressesprecher der Feuerwehr Buchholz | Foto: Feuerwehr Buchholz
  • Oliver Weiß, Pressesprecher der Feuerwehr Buchholz
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Bei größeren Ereignissen wie die Sturmtiefs im Februar halten sich die meisten Feuerwehrleute ohnehin bereit. "Für die Stürme hatten wir hier in Buxtehude eine dezentrale Einsatzleitstelle eingerichtet", sagt Meyer. "Die Leitstelle in Stade nahm die Notrufe entgegen und wir verteilten unsere Fahrzeuge dann auf die Einsätze."

Den Großteil der Neuzugänge erhalten die Feuerwehren aus Buxtehude und Buchholz übrigens durch ihre Jugendarbeit. 84 Kinder und Jugendliche sind in Buchholz und rund 60 Kinder in der Buxtehuder Jugendfeuerwehr. "Viele verlieren wir zwar mit 18 bis 20 Jahren, wenn sie wegziehen und studieren gehen. Aber der Großteil tritt im Anschluss an die Jugendfeuerwehr auch der aktiven Feuerwehr bei", sagt Oliver Weiß. Gerade in den vergangenen Jahren habe die Buchholzer Feuerwehr aber auch viele Quereinsteiger begrüßen können.

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Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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