Ende der Maskenpflicht
Einzelhändler: Der Kunde ohne Maske fällt noch auf

Viele Geschäftsbetreiber im Einzelhandel, hier der Unternehmensverbund Edeka, empfehlen ihren Kunden, beim Einkaufen weiter Mund-Nasen-Schutz zu tragen | Foto: ts
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(ts/sb/sv). Seit einer Woche dürfen Kunden in Niedersachsen wieder ohne Maske einkaufen. Die meisten Menschen machen davon aber offenbar noch nicht Gebrauch. Der Kunde ohne Maske fällt auf. Das geht aus einer WOCHENBLATT-Umfrage in Einzelhandelsgeschäften in den Landkreisen Harburg und Stade hervor.

Vergangenen Montagabend in der Aldi-Filiale an der Hamburger Straße in Buchholz (Landkreis Harburg). Auf einem Schild am Eingang empfiehlt der Discounterriese das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Hinter Plexiglas sitzend, hat die Kassiererin die Maske unter das Kinn fallen lassen. Ein Paar bewegt sich ohne Stoff im Gesicht durch den Markt. Die anderen Kunden tragen medizinische Masken oder FFP2-Masken.
Ein Bild, das sich auch im Telekom Partner Shop in Seevetal-Hittfeld (Landkreis Harburg) zeigt. "95 Prozent unserer Kunden tragen Maske", sagt Geschäftsführer Alexander Blem. Auf einem Schild am Eingang bittet er darum. Die Schutzwände aus Plexiglas sind stehengeblieben. Viele Kunden sagten zu Alexander Blem, sie möchten sich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen. Die Pandemie sei noch nicht vorbei. Dass die Kunden an der Maske festhalten, begrüßt Alexander Blem. "Ich finde das gut so."

Laut dem Handelsverband Niedersachsen-Bremen ziehen in 90 Prozent der Fälle Kunden weiter die Maske auf. Das sei der erste Eindruck, den man aus Rückmeldungen der Mitgliedsbetriebe erhalten habe, sagte in dieser Woche Hauptgeschäftsführer Mark Alexander Krack. Ein Großteil der Einzelhändler verzichte darauf, mit Hilfe des Hausrechts die Maskenpflicht anzuordnen.

90 bis 95 Prozent der Kunden tragen im Mode- und Jeansgeschäft Waba in Seevetal noch Maske, sagt Geschäftsführerin Ellen Wamberski. Wenn jemand auf den Mund-Nasen-Schutz verzichtet, seien es junge Mädchen oder Seniorenpaare, sagt sie.

Pro und Contra: Maske erstmal weitertragen?

Meyer's Frischecenter, Stade

"Wir waren selbst sehr gespannt, wie unsere Kundinnen und Kunden sich ab Montag verhalten werden", sagt Hartmut Holst, Geschäftsleiter bei Meyer's Frischecenter Stade im Marktkauf-Center. Das große SB-Warenhaus am Drosselstieg in Stade hat seine Hinweisschilder an den Eingängen abgeändert. Statt an die Pflicht zu erinnern, wird jetzt an die Freiwilligkeit appelliert. "Das gilt sowohl für die Kundschaft als auch für die Belegschaft", betont Holst. "Niemand wird angesprochen, warum man eine oder keine Maske trägt."
Das Resümee nach den ersten Tagen: "Rund zwei Drittel tragen nach wie vor beim Einkaufen eine Maske – entweder FFP2 oder die leichtere OP-Version", sagt Holst. Auch die Abstandsregel würde nach wie vor eingehalten. Der Geschäftsleiter freut sich über die Rücksichtnahme und setzt auch selbst auf Verantwortlichkeit. Nach wie vor stellt er seinem Team Mundschutz für die Arbeit zur Verfügung. Auch die Stationen zur Handdesinfektion und der Virenschutz aus Plexiglas an den Kassen sollen dauerhaft bestehen bleiben.

Trotz der "neuen Freiheit", wie der Wegfall der Maskenpflicht oft genannt wird, beobachtet Hartmut Holst bei seinen Kundinnen und Kunden eine leichte Niedergeschlagenheit. "Der Krieg in der Ukraine bedrückt, das erfahren wir täglich in persönlichen Gesprächen", sagt er. Das gelte auch für die gestiegenen Lebenshaltungskosten. "Viele versuchen zu sparen, indem sie sich einschränken oder verstärkt zu unserer Eigenmarke greifen."

Rewe Gierke Buxtehude

Im Rewe-Markt in Buxtehude würden die Kunden laut Marktleiter André Gierke vor allem vormittags noch vermehrt mit Maske einkaufen gehen. Erst nachmittags kämen mehr Kunden ohne Maske hinzu. "Meine Mitarbeiter und ich haben uns gemeinsam dazu entschlossen, erstmal weiter Maske zu tragen", sagt Gierke. "Unter den Kunden ist es ganz durchmischt, etwa die Hälfte kauft ohne Maske ein."

Für Einzelhändler ist das Absetzen der Maske in ruhigen Momenten eine Erleichterung: Im engen Kundenkontakt bleibt die Maske aber auf, so Susanne Bardenhagen, Filialleiterin und Prokuristin bei 
Scholz Raumgestaltung in Buxtehude | Foto: sv
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Scholz Raumgestaltung Buxtehude

"Auch wir machen nicht von unserem Hausrecht Gebrauch. Der überwiegende Teil unserer Kunden trägt ohnehin noch eine Maske", sagt Susanne Bardenhagen, Filialleiterin und Prokuristin bei Scholz Raumgestaltung in Buxtehude. "Gerade am verkaufsoffenen Sonntag war es gut zu beobachten, dass die meisten auch die FFP2-Maske noch beibehalten, anstatt nun auf medizinische Masken umzustellen."Ihren Mitarbeitern sei das Masketragen selbst überlassen. "Aber das ist schon so eine Gewohnheit geworden, dass die meisten im Gespräch automatisch zur Maske greifen. Gerade bei Kundenkontakt tragen wir Maske."

Viele Geschäftsbetreiber im Einzelhandel, hier der Unternehmensverbund Edeka, empfehlen ihren Kunden, beim Einkaufen weiter Mund-Nasen-Schutz zu tragen | Foto: ts
Für Einzelhändler ist das Absetzen der Maske in ruhigen Momenten eine Erleichterung: Im engen Kundenkontakt bleibt die Maske aber auf, so Susanne Bardenhagen, Filialleiterin und Prokuristin bei 
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Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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