Alpha-E und Deutschlandtakt
Bahntrassen-Neubau ist kaum zu realisieren

Mehr als zwei Jahrzehnte lang machten Bürgerinitiativen gehen eine Bahnstrecke entlang der A7 mobil | Foto: Projektbeirat Alpha-E
  • Mehr als zwei Jahrzehnte lang machten Bürgerinitiativen gehen eine Bahnstrecke entlang der A7 mobil
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(bim). Einmal mehr haben der Landkreis Harburg und potenziell betroffene Kommunen in einem Gespräch mit Bahnvertetern darauf hingewiesen, dass bei jeder Trassenvariante für die Bahnstrecke Hamburg/Bremen -Hannover zahlreiche Hindernisse zu beachten sind. „Ein Ausbau der Infrastruktur ist sicher notwendig, da diese für den Fern- und Güterverkehr sowie viele Pendlerinnen und Pendler essentiell ist. Aber wir müssen die Planungen im Sinne unserer Bürger kritisch beobachten und begleiten“, betonte Landrat Rainer Rempe. Auch die Bürgermeister im Landkreis fordern nachdrücklich eine bessere Bürgerbeteiligung.
Die Deutsche Bahn arbeitet einerseits an der Umsetzung des Maßnahmenpaketes des „Alpha E“, das u.a. einen Ausbau der Bahnstrecke Hamburg –Hannover über Lüneburg und Celle vorsieht. Andererseits prüft die DB offenbar wieder den Neubau einer alternativen Streckenführung entlang der A7. Diskutiert wird diese im Zusammenhang mit dem „Deutschland-Takt“, einem Maßnahmenpaket, das in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans und gegebenenfalls in den Entwurf eines Bundesschienenausbaugesetzes aufgenommen werden soll.
"Bündelung"
führt in die Irre

Landkreis und Kommunen betonen, dass die sogenannte „Bündelung“ eines Bahntrassen-Neubaus und der Autobahn 7 in die Irre führt. Bereits die Ergebnisse der Sensitivitätsstudie zeigen, dass eine direkte Nachbarschaft mit der Autobahn aus naturschutzfachlichen und raumordnerischen Gründen kaum zu realisieren sein wird. In der Konsequenz würde eine derartige Trasse nicht nur die Naturräume und Siedlungsgebiete brutal durchschneiden, sondern möglicherweise auch einige Orte zwischen Autobahn und neuer Bahnstrecke inselartig einschließen. Auch aus landschaftsökologischer Sicht ist eine derartige „Verinselung“ kritisch zu sehen und nicht hinzunehmen, wie Landkreis und Kommunen betonen.
Ähnliche Folgen hätte auch eine frühzeitig ausschwenkende südliche „Umfahrung von Lüneburg“ beispielsweise nach Ashausen. Aber auch ein Bestandsausbau bliebe nicht ohne Folgen, insbesondere für die Stadt Winsen.
Zahlreiche Hindernisse
identifiziert

Die Raumordnung und Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung haben insgesamt in den beiden Korridoren, die den Landkreis Harburg betreffen, zahlreiche Hindernisse identifiziert. Die Autoren der Sensitivitätsstudie der Deutschen Bahn, die sowohl raumordnerische als naturschutzfachliche Belange untersuchte, haben sich zwar bemüht, große Schutzgebiete oder Siedlungsräume zu umgehen, trotzdem wäre der Landkreis Harburg bei jeder Trassenvariante von starken Einschnitten, vor allem auch für die Bürgerinnen und Bürger, betroffen. So liegen auf den Korridoren zahlreiche Orte und große Teile von Landschaftsschutzgebieten. Neben den Schutzgebieten, besonders geschützten Biotopen und bebauten Flächen sowie den laufenden Siedlungsentwicklungsplanungen der betroffenen Gemeinden stellen auch die Vorranggebiete für die Trinkwassergewinnung, der Rohstoffgewinnung und der Windenergienutzung bedeutende Hindernisse dar. Sie würden durch die Trassen brutal durchschnitten und in ihrer Funktion gefährdet.

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Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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