Unterricht im Wald
Estorfer Grundschüler lernen beim Projekttag in Himmelpforten viel über die Natur
Den Himmelpfortener Wald als Klassenzimmer erlebt haben kürzlich 26 Schülerinnen und Schüler der Grundschule Estorf. Der zu den Niedersächsischen Landesforsten gehörende Wald war Veranstaltungsort eines Projekttags, der von den Klassenlehrerinnen Christin Dethlefs und Martina Burkhardt sowie den Waldpädagogen Mareike Caro und Jonas Maiwald durchgeführt wurde.
„Die Kinder sollten nochmal etwas gemeinsam erleben, bevor ihre Grundschulzeit zu Ende geht. Eine Klassenfahrt und auch weitere Tagesausflüge und Feste waren leider wegen Corona ausgefallen", sagen die Lehrerinnen. "Auf Initiative und mit Unterstützung einiger Eltern und des Seniorenheimes Klosterfeld ist der Waldtag dann zu einem echten Erlebnis- und Wohlfühltag für die Kinder geworden.“
Die Waldpädagogen Mareike Caro und Jonas Maiwald brachten den Schülerinnen und Schülern den Wald mit vielen Mitmach-Aktionen näher. Auf einem „Pirschpfad“ galt es Tiere zu entdecken, am Baumtelefon lernten die Kinder etwas über das Leben von Specht und Marder und bei verschiedenen Suchaufträgen mussten unterschiedliche Dinge des Waldes gesucht, angefasst und mitgebracht werden.
"Holz wird auch vermöbelt"
Auch die Nutzung des Waldes wurde thematisiert. Für die Kinder war es selbstverständlich, dass Holz auch genutzt wird. Auf die Frage, was daraus gemacht wird, amüsierte neben den Antworten Bau- und Brennholz die Antwort eines Schülers: „Es wird vermöbelt.“
Ein weiterer Höhepunkt des Waldtages war die Vorführung einer Forstmaschine, eines sogenannten Harvesters, durch den Forstunternehmer Jan Gerhardy. Aus sicherer Entfernung durften die Viertklässler die Maschine im Einsatz beobachten. Es wurden ein paar Bäume gefällt, entastet, vermessen und die fertigen Holzstücke abfuhrbereit abgelegt. Die Bäume waren vom zuständigen Revierförster zuvor markiert worden. Sie dienten also nicht nur der Vorführung, sondern mussten ohnehin geerntet werden. Als die Maschine stand, durften alle Kinder die Fahrerkabine entern und sich wie ein Harvester-Fahrer fühlen – für einige Kinder war der Traumberuf jetzt klar. Jan Gerhardy freut sich über die Begeisterung der Kinder. „Zwei meiner Kinder sind heute hier dabei, mir war es wichtig, dass ich auch ihren Klassenkameraden den ,Arbeitsplatz Wald' einmal vorstellen durfte. Der Wald ist sowohl Lebensraum für Tiere und Pflanzen, als auch Rohstofflieferant und Erholungsort für die Menschen. All das schließt sich nicht gegenseitig aus, selbst wenn große Maschinen im Einsatz sind. Die Maschinen arbeiten sehr waldpfleglich und sie helfen uns bei der körperlich schweren Waldarbeit“.
Imbiss vom Grill
Zur Stärkung der eifrigen Waldläufer gab es zum Abschluss im Mehrgenerationenpark auf dem Gelände des Seniorenheims Klosterfeld noch einen kleinen Imbiss. Der Hausmeister hatte Bänke und Tische sowie einen Grill bereitgestellt und die Eltern der Kinder hatten alles Weitere vorbereitet. Mareike Caro freut sich: „So hat noch ein lustiges Treiben im Sonnenschein mit Spiel, Spaß und Grillwurst stattgefunden. Der Waldtag war ein voller Erfolg. Wenn ich sehe, mit wie viel Freude sich die Kinder im Wald bewegen, Fragen stellen und aktiv sind, wird mir immer wieder deutlich, wie wichtig es ist, den Wald als außerschulischen Lernort aktiv in den Schulunterricht einzubauen.“
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