Angst vor geheimer Entscheidung

Der Wall der Rotschlammdeponie wird schrittweise auf mehr als 20 Meter erhöht. Baumaterial will die AOS in Hammah gewinnen
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AOS-Sandabbau in Hammah: Bürgerinitiative kritisiert Sitzung hinter verschlossenen Türen

tp. Hammah. Mit Missmut reagieren Aktivisten aus Hammah auf den Umgang von Politik und Wirtschaft mit der Planung des umstrittenen Sandabbaugebiets am Rand ihres Wohnortes: Als der Rat am Donnerstag vergangener Woche zu dem Mega-Tagebauvorhaben des Industrieunternehmens "Aluminium Oxid Stade" (AOS) tagte, war die Öffentlichkeit ausgeschlossen.

Wie das WOCHENBLATT berichtete, will die AOS bei Hammah eine der größten Sandgruben des Landkreises Stade erschließen, um Baumaterial für die Erhöhung des Schutzdeiches ihres gigantischen, 140 Hektar großen Rotschlamm-Reservoirs auf 21 Meter zu gewinnen. Ursprünglich waren dazu zwei Gruben auf einem Abbauareal von 32 Hektar vorgesehen. Unter dem Druck der Bürgerinitiative gab das Unternehmen im Sommer die Pläne für die südliche Grube auf. Damit schrumpfte das Abbaugebiet auf rund 17 Hektar und rückte von ehemals rund 250 Metern Luftlinie auf gut einen Kilometer von der ruhigen Siedlung "Rugenbarg" ab, in der viele Gegner wohnen.

Doch nach wie vor befürchten die Anlieger Krach, Abgas- und Kohlendioxid-Ausstoß durch Abbau-Maschinen und Zulieferverkehr sowie die Verschandelung der Landschaft und den Wertverlust ihrer Eigenheime.

Die Sprecher der "Bürgerinitiative gegen den Sandabbau in Hammah", Rolf Supper (71) und Dieter Loerwald (56), befürchten, dass die Gemeinde gemeinsam mit der AOS, deren Vertreter zu der Sitzung eingeladen waren, hinter verschlossenen Türen "Entscheidungen gegen die Bürgerinteressen" getroffen hat. Sie kritisieren das Vorgehen als intransparent. AOS und Verwaltung weisen die Vorwürfe zurück.

"Es wurde weder etwas beschlossen noch eine Vorentscheidung gefällt", sagt Hammahs Vize-Bürgermeister Reiner Braack (59). Die vertrauliche Sitzung habe der Ratsinformation gedient. Eine öffentliche Sitzung zum Thema mit Bürger-Information sei für die zweite Januarhälfte geplant.

"Sofern man uns einlädt, werden wir an der Veranstaltung teilnehmen", sagt AOS-Geschäftsführer Volker Richter (59). Das Unternehmen führe ein "offenes und klares Verfahren", so Richter. "Wir halten uns an die Abläufe." Überdies sei die AOS mit der Abkehr von der südlichen Sandgrube bereits stark auf die Bürgerinteressen eingegangen.

Laut dem AOS-Chef werde die Erschließung der Sandgrube in Hammah hinsichtlich des Verkehrsaufkommens sogar zu einer Entlastung der Dorfbewohner führen. Denn für den Abtransport des Sandes will die AOS auf eigene Kosten einen ortsfernen Wirtschaftsweg durch die Feldmark errichten lassen. Derzeit fahren viele mit Sand beladene Laster von verschiedenen Entnahmestellen auf der Stader Geest über die Kreisstraße K3 quer durch den Ort.

Volker Richter geht von einer Inbetriebnahme der Sandgrube in etwa zwei Jahren aus.

Rolf Supper und seine Mitstreiter wollen die Entwicklungen genau beobachten und auf jeden Fall verhindern, dass die AOS die zweite, südliche Grube in einigen Jahren erneut ins Visier nimmt: "Wir bleiben misstrauisch und wachsam."

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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