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ERHEBLICHE STAUGEFAHR AUF DER A1 AM WOCHENENDE

Frust statt Naherholung
Beschilderung an beliebtem Spaziergänger-Parkplatz in Sottorf sorgt für Irritationen

Gabriele Rosenbaum ist auf Zinne. Seit 45 Jahren geht sie in Sottorf spazieren, ist hier täglich mit ihrer Hündin Laska unterwegs. Jetzt hat sie ein Ticket gekriegt und soll plötzlich 55 Euro zahlen - die von vielen Spaziergängern als Parkplatz genutzte Fläche am Grassol dürfe nur von landwirtschaftlichen Maschinen befahren werden. Auch andere Spaziergänger sind verärgert | Foto: as
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  • Gabriele Rosenbaum ist auf Zinne. Seit 45 Jahren geht sie in Sottorf spazieren, ist hier täglich mit ihrer Hündin Laska unterwegs. Jetzt hat sie ein Ticket gekriegt und soll plötzlich 55 Euro zahlen - die von vielen Spaziergängern als Parkplatz genutzte Fläche am Grassol dürfe nur von landwirtschaftlichen Maschinen befahren werden. Auch andere Spaziergänger sind verärgert
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as. Sottorf. "Das war ein teurer Spaziergang!" Gabriele Rosenbaum (69) aus Leversen wütend. Seit Jahren geht sie beinahe täglich mit ihrer portugiesischen Wolfshündin Laska in Sottorf spazieren, stellt ihr Auto auf einem Platz Am Grassol ab. Jetzt hat sie deshalb einen Strafzettel erhalten und soll 55 Euro zahlen. Die Begründung: Sie habe in einem Bereich geparkt, der für Kraftfahrzeuge verboten ist. Auch andere Fahrzeughalter seien in den vergangenen Wochen vermehrt ermahnt und mit Bußgeldbescheiden versehen worden, so Gabriele Rosenbaum.
"Hier steht nirgendwo ein Schild, dass Parken verboten sei", sagt die Seniorin empört. Zwar stehen Am Grassol Schilder, die Kraftfahrzeugen, mit Ausnahme von landwirtschaftlichem Verkehr, die Durchfahrt verbieten. Doch sie sei davon ausgegangen, dass die beiden Schilder nicht für den Parkplatz, sondern für die beiden von der Fläche abgehenden Wege gelten, so Rosenbaum. Auch andere Spaziergänger, die Gabriele Rosenbaum anspricht, um sie vor einem möglichen Strafzettel zu warnen, seien irritiert.
Rainer und Renate Sikorski kennen das Problem ebenfalls. Sie wollten Am Grassol gerade ihr Auto abstellen, als sie von einem Polizeibeamten angesprochen wurden. "Seit 25 Jahren sind wir hier, der Platz wurde schon immer von Ausflüglern zum Parken genutzt", sagt Rainer Sikorski. "Wenn man hier sein Auto nicht abstellen soll, um landwirtschaftliche Maschinen nicht zu behindern, ist das in Ordnung - aber dann soll man einfach Parkverbotsschilder an der Fläche aufstellen oder die Verbotsschilder weiter vorn an der Straße anbringen, damit es eindeutig ist!"
Auch in der Verwaltung der Gemeinde Rosengarten zeigt man sich irritiert: "Als Gemeinde sind wir eigentlich für den ruhenden Verkehr zuständig. Wir sind dort aber bislang nicht aktiv geworden, weil es keine Behinderung gab", sagt der Erste Gemeinderat Carsten Peters. "Die Schilder stehen schon lange dort, die parkenden Autos haben dort nie jemanden gestört." Im Gegenteil, das Gebiet sei wichtig für die Naherholung.
Auch Sottorfs Ortsbürgermeister Maximilian Leroux ist erstaunt. "Im Ortsrat ist der Parkplatz noch nie Thema gewesen. Am Wochenende habe ich zum ersten Mal von der Polizeikontrolle gehört", so Leroux. "Klar ist aber, dass man dort so parken muss, dass die Straßen frei bleiben, damit die Landwirte auch mit ihren Fahrzeugen durchkommen."
Die Kontrolle Am Grassol sei anlassbezogen gewesen, betont Polizeisprecher Torsten Adam. Ein Anwohner habe sich beschwert. "Daraufhin haben wir den Platz im Rahmen der Straßenverkehrsordnung überprüft und festgestellt, dass dort dagegen verstoßen wird." Die Polizei könne die Beschilderung schließlich nicht einfach ignorieren. Im Übrigen sei seines Wissens lediglich ein einziger Strafzettel ausgestellt worden.
Die Gemeinde Rosengarten hat jetzt beim Landkreis Harburg beantragt, die Schilder zu versetzen: Sie sollen zukünftig direkt an den vom Parkplatz abgehenden Wegen platziert werden, damit Ausflügler dort weiterhin parken können.

Viel Lärm um nichts
Seit Jahrzehnten werden die parkenden Autos Am Grassol ignoriert. Außer Frage steht, dass es ausreichend Platz für den landwirtschaftlichen Verkehr geben muss. Damit scheint es aber bislang keine Probleme gegeben zu haben. Fraglich ist auch, was die Alternative ist. Denn Spaziergänger werden trotzdem mit dem Auto kommen - Naherholung ist für alle da. Soll dann der Platz selbst frei bleiben, dafür aber die schmale Straße davor zugeparkt werden? Dann kommen die Landmaschinen gar nicht mehr durch.
Immerhin wird mit dem von der Gemeinde angekündigten Umstellen der Schilder jetzt eine eindeutige Situation geschaffen.

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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