Bestattungen am Hünengrab - Rosengarten plant Friedwald im Kleckerwald

Die Waldfläche der Landesforsten: Wahrscheinliches Gebiet für einen Ruheforst sind die dunkel grünen Flächen rund um das alte Forsthaus | Foto: karte msr
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mi. Rosengarten. Urnen-Bestattung unter Bäumen: Dieser Trend bei der Beisetzung könnte auch bald in der Gemeinde Rosengarten Einzug halten. Im Kleckerwald, in der Nähe des alten Forsthauses und des Hünengrabs, ist nach Aussage von Rosengartens Bürgermeister Dirk Seidler die Einrichtung eines sogenannten „Friedwalds“ im Gespräch. Eine Chance, nicht nur für die Gemeinde, sondern vor allem auch für den Verein Postkutsche Lüneburger Heide, der das alte Forsthaus betreibt.

Lange ruhte die Frage, ob in Rosengarten die Urnenbeisetzung unter Bäumen ermöglicht werden kann. Grünen-Ratsherr Volkmar Block hatte diese Idee vergangenes Jahr auf das Tapet gebracht (Das WOCHENBLATT berichtete). Ursprünglich war dafür der Friedhof der Erlöserkirchengemeinde in Vahrendorf angedacht.
Statt in Vahrendorf soll das Projekt nun im Kleckerwald verwirklicht werden. Auf einem bis zu 70 ha großen Areal rund um das alte Forsthaus will die Friedwald GmbH, ein Unternehmen aus Griesheim (Hessen), einen ihrer Waldfriedhöfe betreiben. Nach WOCHENBLATT-Information soll der Vorschlag direkt nach der Sommerpause auf die politische Agenda gesetzt werden.
Beteiligt sind demnach die Niedersächsischen Landesforsten, die Gemeinde Rosengarten und das private Unternehmen Friedwald GmbH. Landesforsten und das hessische Unternehmen betreiben zusammen elf Friedwälder in Niedersachsen.
Das Konzept: Die Landesforsten überlassen der Gemeinde Rosengarten die angedachte Fläche für 99 Jahre zur Nutzung als „Friedwald“. Die Gemeinde schafft alle planungsrechtlichen Voraussetzungen und beauftragt für eine Laufzeit von 20 Jahren die „Friedwald GmbH“ als Betreiber. Dafür wird die Gemeinde an jeder verkauften Grabstelle finanziell beteiligt. Um die Pflege und Verkehrsanbindung der Fläche kümmern sich die Landesforsten.
Bürgermeister Dirk Seidler steht der Idee wohlwollend gegenüber: „Mit dem Staatsbetrieb Landesforsten hätten wir einen dauerhaft verlässlichen Partner“, so Dirk Seidler.
Kleckens Ortsbürgermeister Jürgen Grützmacher (CDU) spricht sich deutlich gegen einen Friedwald aus. Er befürchtet eine zusätzliche Konkurrenz für die gemeindeeigenen Friedhöfe, die schon jetzt nicht voll ausgelastet seien. Außerdem ist er der Meinung, dass durch den Friedwald weitere Kosten - etwa für die Anlage eines Parkplatzes - auf die Gemeinde zukommen könnten.
Seidler hält diese Kritik für unbegründet. „Friedwald und konventioneller Friedhof sprechen unterschiedliche Personenkreise an. Wer in einem Friedwald beerdigt werden will, der macht das auch, wenn es keinen vor Ort gibt“, so der Bürgermeister.
Eine große Chance könnte der Friedwald für den Verein Postkutsche Lüneburger Heide bedeuten. Nach Unterlagen, die dem WOCHENBLATT vorliegen, ist von einer „Integration der Immobilie in die Bestattungsarbeit“ die Rede. Vorstellbar wäre demnach, das Haus für Trauerfeiern zu nutzen. Beim Verein hofft man nun, dass die Landesforsten bei einer Kooperation auch das für das Haus bestehende Gastronomieverbot lockern. Dementsprechend positiv steht man dort der Idee gegenüber. Der Verein begrüße den Vorschlag, denn das Forsthaus werde seit 2003 auch für standesamtliche Trauungen genutzt, so der stellvertretende Vorsitzende Marco Stöver. Stöver: „Auch für Trauerfeiern bietet das Haus einen angemessenen Rahmen.“ Hintergrund: Im Forsthaus keine feste Gastronomie anzubieten, war damals eine Auflage der Landesforsten für den Verkauf der forsteigenen Immobilie an den Verein.

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Das Hünengrab könnte bald mitten im „Friedwald liegen
Redakteur:

Mitja Schrader

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