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Protest gegen die geplante Vollsperrung des Ehestorfer Heuwegs: "Wir geben nicht auf!"

"Protest" steht auf den leuchtend gelben Plakaten, die Ehestorfs Ortsbürgermeister Axel Krones (Foto, re.) und aufgebrachte Bürger entlang des Ehestorfer Heuwegs befestigen. Sie wollen die geplante Vollsperrung des Heuwegs in 2019 und 2020 verhindern - um jeden Preis.
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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Bürger protestieren gegen Vollsperrung des Ehestorfer Heuwegs / Infoabend des LSBG am 28. Januar

as. Ehestorf. "Das ist ein Unding, was man hier mit uns machen will. Die verkaufen uns doch für dumm!" Die Ehestorfer sind sauer. Der Grund: Die vom Hamburger Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) geplante Vollsperrung des Ehestorfer Heuwegs. Insgesamt 16 Monate soll die Verbindung von B75 und B73 in 2019 und 2020 komplett gesperrt bleiben - eine Katastrophe für die Bewohner der Kiekeberg-Dörfer. Mit leuchtend gelben Plakaten, die sie entlang des Ehestorfer Heuwegs aufgestellt haben, kündigen sie jetzt ihren Protest an. Aufgehängt werden die Plakate von den Mitgliedern der Initiative "Verkehrsnotstand Rosengarten", die sich kurz nach der Sperrung des Heuwegs in 2018 gegründet hat und über eine Facebookgruppe organisiert ist (www.facebook.com/groups/1498737966893158/). Die zentrale Forderung der Rosengartener: Eine einspurige Verkehrsführung im Blockverkehr während der Bauarbeiten.
"Meine Frau ist schwer krank. Durch die dreimonatige Sperrung hatten wir letztes Jahr große Probleme mit der ärztlichen Versorgung", berichtet Protestler Friedrich Matthies. Sein Mitstreiter Wolfgang Peters musste 2018 erhebliche Ausgaben durch Taxifahrten in Kauf nehmen. "Ohne den Busverkehr waren die Ärzte in Neugraben für uns nicht erreichbar. Gerade für die ältere Bevölkerung ist das ein Problem." Detlef Schaper wünscht sich, dass zumindest der Bus die Baustelle regelmäßig passieren kann.
Elke Enzmann-Gericke ist Steuerberaterin. "Die Vollsperrung bedeutet für viele Betriebe, Selbstständige oder Einrichtungen wie dem Wildpark erhebliche Einbußen", ist sie überzeugt.
Schon jetzt aufgeben muss der Wirt der "Raststätte zum Dorfplatz". "Nachfolger gesucht" steht auf einem kleinen Pappschild, das neben dem Eingang der Raststätte klebt. "Die erneute Vollsperrung des Ehestorfer Heuwegs bedeutet für uns das Aus", sagt Betreiber Malte Dubowski. Erst vor zwei Jahren hat er den Imbiss übernommen, seinen Pachtvertrag, der im Juli ausläuft, wird er aber nicht verlängern. Denn bereits die Sperrung im vergangenen Jahr hat zu massiven Umsatzeinbußen geführt. Dubowski musste zwei Mitarbeiter entlassen, betreibt den Imbiss jetzt allein mit seiner Frau. "Wir leben hier vom Durchgangsverkehr, haben auch Kunden aus Hausbruch, Neugraben oder Harburg. Bleiben diese Einnahmen weg, können wir die Raststätte nicht halten."
Während Dubowski aufgegeben hat, geben sich die Mitglieder der Initiative kampfbereit. An vorderster Front dabei: Ortsbürgermeister Axel Krones. Im Gegensatz zur Hamburger Behörde hält Krones eine halbseitige Sperrung für machbar. "Wir geben nicht auf. Wir werden unseren Bürgerwillen demonstrieren und uns nicht von Behördenwillkür beiseite wischen lassen!" kündigt Krones an. Angedacht sind wöchentliche Fackelmärsche entlang des Ehestorfer Heuwegs. Und auch die Mitglieder der BI machen deutlich: "Um die Vollsperrung zu verhindern, werden wir ganz klar alle Mittel und Wege ausschöpfen, die uns zur Verfügung stehen - auch rechtlich."
Hintergrund: Der LSBG baut 2019 und 2020 in zwei Bauabschnitten den Ehestorfer Heuweg von der B73 bis zur Landesgrenze um. Erneuert werden u.a. Geh- und Radwege, Fahrbahn und Entwässerungseinrichtungen. Für die Vorarbeiten hatte die Hamburger Behörde 2018 die Verbindungsstraße von B75 und B73 ohne große Vorankündigung komplett gesperrt - mit gravierenden Folgen: Pendler, die weite Umwege in Kauf nehmen mussten und im Stau standen, Pflegedienste, die ihren Kunden in Rosengarten Verträge kündigten und Ärzte, die nicht zu ihren Patienten kamen - bereits in den ersten Wochen zeigte sich, dass die Sperrung den Bewohnern Rosengartens und des Landkreises erhebliche Probleme bereitet. Nach massiven Protesten dies- und jenseits der Landesgrenze änderte der LSBG seine Pläne: statt der ursprünglich bis Ende 2019 geplanten Vollsperrung mit dreimonatiger Pause soll der Umbau jetzt in zwei Abschnitten erfolgen: Von März bis September 2019 im südlichen Teil der Straße sowie von März bis November 2020 im nördlichen Teil.

Infoabend des LSBG

Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) informiert am Montag, 28. Januar, um 19 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) im Landhaus Jägerhof, Ehestorfer Heuweg 12, in einer öffentlichen Veranstaltung über Details der Planung und des Bauablaufs.
Zuvor ist der Heuweg schon Thema beim "Bürgergipfel Verkehr" am 24. Januar in Harburg, bei der u.a. auch Ehestorfs Ortsbürgermeister Axel Krones zu Wort kommt. Über die Veranstaltung berichten NDR 90,3 und Hamburg 1 live, auf der NDR-Homepage wird die Veranstaltung ab 19.30 Uhr per Livestream übertragen.

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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